OrgelMatinee um Zwölf 2014 Asamkirche Maria de Victoria VOM 27. APRIL BIS 5. OKTOBER 2014 JEDEN SONNTAG UM ZWÖLF EINE REIHE DES KULTURAMTES UND DER SPARKASSE INGOLSTADT GEFÖRDERT VOM Musik braucht Freunde Das Georgische Kammerorchester Ingolstadt kann auf Freundinnen und Freunde zählen. 1999 haben sie den Verein „Freunde des Georgischen Kammerorchesters“ gegründet. Die Freunde des Georgischen Kammerorchesters • verbessern durch Mitgliedsbeiträge und Spenden die finanziellen Rahmenbedingungen des Ensembles • werben bei der Stadt Ingolstadt, dem Freistaat Bayern und Sponsoren für angemessene Förderungen • finanzieren herausragend begabten Musikstudenten des Konservatoriums in Tbilisi eine mehrmonatige Hospitanz beim Georgischen Kammerorchester Ingolstadt • setzen sich dafür ein, dass das Orchester durch die Gewinnung geeigneter Nachwuchskräfte seine Identität bewahren kann • veranstalten „Konzerte für Freunde“ mit ausgesuchten Solisten und „Musikalische Soiréen“ an besonderen Orten • laden jährlich zum „Georgischen Abend“ mit Einblicken in die reiche Kultur Georgiens und einem Buffet mit georgischen Gerichten ein • gehen mit dem Ensemble zu ausgesuchten Auftritten in Deutschland und Georgien auf Reisen • organisieren jährlich einen Ausflug mit dem Orchester • ermöglichen persönliche Begegnungen mit den Künstlerinnen und Künstlern • informieren regelmäßig durch „Freundesbriefe“ • geben jährlich eine „FreundesCD“ als Weihnachtsgabe für ihre Mitglieder heraus Zu unseren Mitgliedern gehören • Menschen, die das Ensemble mit Achtsamkeit und Wertschätzung begleiten • Musikfreunde, die die hohe Kultur des Klangkörpers schätzen und dessen Mitglieder und ihre Angehörigen als Bereicherung empfinden • Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft, Bildung und Politik Musik braucht Freundinnen und Freunde. Wann gehören Sie dazu? Wir brauchen Sie und wir freuen uns auf Sie! Die Mitglieder des Vorstandes informieren Sie gerne: Dr. Manfred Schuhmann, Vorsitzender, Tel. 0841/78477 Markus Reichhart, Stellvertretender Vorsitzender, Tel. 0841/975112 Robert Schidlmeier, Stellvertretender Vorsitzender, Tel. 0841/55488 Angela Mayr, Schatzmeister, Tel. 0841/53008 Christa Niklas, Schriftführerin, Tel. 0841/78103 Freunde des Georgischen Kammerorchesters e.V. Hohe-Schul-Straße 4, 85049 Ingolstadt gko-freunde@gmx.de www.georgisches-kammerorchester.de Mitgliedsbeiträge (50,- Euro bzw. 25,- Euro für Partner, Auszubildende, Schüler/Studenten) und Spenden sind steuerlich absetzbar. Bankverbindung: Konto 5361514, Spk. Ingolstadt, BLZ 721 500 00. Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Liebe Musikfreunde, seit 1990 widmen wir diese sommerliche Konzertreihe der Königin der Instrumente. Die Orgelmatinee im wunderbaren Ambiente der Asamkirche Maria de Victoria hat sich rasch zu einem gerne besuchten Treffpunkt für Musikliebhaber aus Nah und Fern entwickelt. Kultur an historischer Stätte: im Geiste des weltumspannenden, universalen Anspruchs, der vom einzigartigen Deckengemälde des Cosmas Damian Asam ausgeht, bieten wir nicht nur den einheimischen Künstlern, sondern ebenfalls international renommierten Organisten ein Forum. Ganz herzlich danke ich Ihnen für den regen Besuch und für Ihre Spendenbereitschaft. Immerhin konnten in den zurückliegenden Jahren mit Ihrer Unterstützung einige wertvolle Instrumente erworben werden. Ein besonderer Dank gilt dem Verein „Freunde der Musik am Münster“, dem Simon-Mayr-Chor und der Münstermusik, die erstmals die hochkarätige Eröffnungsveranstaltung der Matinee beisteuern. Herzlich danke ich der Sparkasse Ingolstadt und dem Istituto Italiano di Cultura, die unsere Reihe fördernd begleiten. Ihnen, liebe Besucher, wünsche ich viel Freude beim Erleben eines Gesamtkunstwerkes. Gabriel Engert, Kulturreferent 3 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Papst Benedikt XVI. über Kirchenmusik „Obwohl ich damals noch ein ziemlich einfältiger Bub war, habe ich begriffen, dass wir mehr als ein Konzert erlebt hatten, dass es gebetete Musik, dass es Gottesdienst war.“ Papst Benedikt am 15. Januar 2009 über ein Konzert, das er zusammen mit seinem Bruder Georg während der Salzburger Festspiele 1941 in der dortigen Stiftskirche besuchte. Auf dem Programm stand die unvollendete Missa c-Moll KV 427 von Wolfgang Amadeus Mozart. Grußwort des Kirchenrektors „Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefallen Gott an uns hat nun ist groß Fried ohn Unterlaß all Fehd hat nun ein Ende.“ So lautet die erste Strophe des geistlichen Liedes von Nikolaus von Hof aus dem 16. Jahrhundert, das auch heute noch in aller Munde ist. „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ – „Soli Deo gloria“ „einzig Gott zur Ehre“, diesem Motto S. D. G. befahlen große Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel oder Joseph Haydn ihre Werke. Kirchenbauten wie Maria de Victoria erweisen Gott in ihrer Pracht alle Ehre. Als tönende Architektur, Harmonie ordnet die Musik den Menschen. Das Bild von der Musica mundana – humana – instrumentalis ist alt und hat doch nichts von seiner Bedeutung eingebüßt. Möge das Gotteslob für Augen und Ohren Sie berühren und Ihnen in den Konzerten der Orgelmatinee Freude schenken. Bernhard Oswald Münsterpfarrer, Kirchenrektor von Maria de Victoria 4 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Grußwort Cari amici della musica, Italien und Deutschland stehen seit Jahrhunderten in einem regen kulturellen Austausch. Dies gilt im Besonderen für die geistliche Musik, für die Orgelmusik und auch für den Orgelbau. So wurde der römische Kapellmeister Pierluigi da Palestrina gerade in Süddeutschland zum Vorbild „wahrer“ Kirchenmusik. Girolamo Frescobaldi begründete eine Toccaten-Tradition, die über Johann Jakob Froberger und Matthias Weckmann bis zu Jan Pieterson Sweelinck, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach weiterwirkte. Zahlreiche deutsche Musiker wie Georg Muffat, Simon Mayr – beide waren an der Landesuniversität in Ingolstadt eingeschrieben – oder Wolfgang Amadé Mozart studierten und wirkten in Italien, italienische Künstler wiederum besetzten im 17. und 18. Jahrhundert wichtige Positionen an deutschen Höfen. Als Direktorin des Istituto Italiano di Cultura freue ich mich über die originelle und einzigartige Idee der Orgelmatinee in Ingolstadt und über das breite Forum, das unseren namhaften italienischen Organisten und der italienischen Musik in dieser Reihe gewährt wird. Gerne habe ich die Schirmherrschaft über die Konzerte der italienischen Künstler übernommen. Der Orgelmatinee wünsche ich weiterhin ihren großartigen Erfolg. Cordiali saluti Dott.ssa Giovanna Gruber Direktorin des Istituto Italiano di Cultura 5 Sonntag, 27. April 2014, 12 Uhr Giovanni Simone Mayr in Venedig Giovanni Simone Mayr 1763–1845 Aurae placidae spirate c-Moll für Sopran und Orchester Salve Regina B-Dur für Tenor und Orchester Sinfonia B-Dur Regina coeli G-Dur für Sopran und Orchester O virgo immaculata für Tenor und Orchester Sinfonia Es-Dur Litaniae lauretanae g-Moll für Soli, Chor und Orchester Andrea Lauren Brown, Sopran Theresa Holzhauser, Alt Markus Schäfer, Tenor Virgil Mischok, Bass Simon-Mayr-Chor, Münstervocalisten I Virtuosi Italiani Alberto Martini, Konzertmeister Diese Eröffnungs-Matinee dauert etwa 60 Minuten. 6 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Zu den ersten Kompositionen, die Mayr, möglicherweise als Studienarbeiten, in Venedig schrieb, rechneten einige Ouvertüren, also Opernsinfonien. Die Anregungen dazu dürften von Mayrs Mentor in Venedig, dem Markuskapellmeister Ferdinando Bertoni stammen, der überdies ein bekannter Opernkomponist war. „Bei der Solomotette (ital. ‚Motetto a voce sola‘) handelt es sich um eine mehrsätzige Komposition für eine Singstimme mit Orchester […]. Zugrunde liegt ein neugedichteter, also nichtliturgischer geistlicher Text in lateinischer Sprache, der neben Allegorien und Anklängen an die Bukolik auch Bezugnahmen auf biblische Bücher wie das Hohelied aus dem Alten Testament aufweisen kann; dem Text wird üblicherweise das Schlußwort ‚Alleluja‘ angehängt. […] Mozarts Exsultate, jubilate, geschrieben 1772 in Mailand, gilt als das einzige noch heute bekannte Stück dieser Gattung, deren Entwicklung in offensichtlichem Zusammenhang mit der typischen Musikausübung an den venezianischen Ospedali steht.“ (Wolfgang Hochstein) Präsentiert und veranstaltet vom Verein „Freunde der Musik am Münster“, dem Simon-Mayr-Chor und der Münstermusik. Gefördert von der Internationalen Simon-Mayr-Gesellschaft. solostimmen, Öl auf Leinwand, 2011 7 Sonntag, 04. Mai 2014, 12.30 Uhr Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit Dietrich Buxtehude 1636–1707 Toccata F-Dur BuxWV 157 Roberto Valentino 1680–1753 Sonata d-Moll für Trompete und Orgel Adagio – Allegro – Adagio – Allegro John Stanley 1712–1786 Voluntary d-Moll op. 5/8 Tomaso Albinoni 1671–1751 Concerto B-Dur für Trompete und Orgel op. 7/3 Allegro – Adagio – Allegro Hans-Paul Fuss, Trompete Christian Ledl, Orgel 8 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Buxtehude ist der berühmteste Vertreter der Norddeutschen Orgelschule. 1668 wurde er Nachfolger von Franz Tunder an St. Marien in Lübeck. Er führte die von seinem Vorgänger eingeführte, seit 1673 Abendmusiken genannte Reihe adventlicher geistlicher Konzerte fort, die ihn als Komponisten und virtuosen Organisten bekannt und berühmt machte. Valentini, wohl aus Leicester in England stammend, betätigte sich als Flötist, Oboist und Violinist. Er übersiedelte nach Rom, seiner neuen Wahlheimat. Stanleys Voluntaries, eine typisch englische Gattung, sind Demonstrationsstücke für unterschiedliche Klangfarbenkombinationen. Geschrieben sind diese Werke für den Registerfundus der zeitgenössischen englischen Orgel, die über kein Pedal verfügte. Albinoni, in Venedig zur Welt gekommen, ließ sich zunächst im väterlichen Unternehmen zum Spielkartenhersteller ausbilden und nahm daneben Violin-, Gesangs- und Kompositionsunterricht. Später widmete er sich ausschließlich der Kunst und betrieb eine Gesangsschule. Berühmt wurde er mit Opern, Kantaten und seiner Instrumentalmusik. L'ascension, Tusche auf Papier, 2014 9 Sonntag, 11. Mai 2014, 12.00 Uhr Antonio Vivaldi 1678–1741 Concerto F-Dur für Violine, Orgel, Streicher und Basso continuo RV 542 Allegro Largo Allegro Sonata d-Moll für zwei Violinen und Basso continuo op. 1/12 RV 63 (“Follia”) Bearbeitung für Streichquintett von Compy Ascenda laeta Motetto für Alto, Streicher und Basso continuo RV 635 Luzia Swientek, Violine Christian Ledl, Orgel und Cembalo Ursula Maxhofer-Schiele, Alt Victor Konjaev, Violine Sascha Konjaev, Violine Vadim Makhovskiy,Viola David Tsadaja, Violoncello Tamas Lomidse, Kontrabass 10 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Die Concerti für Violine und Orgel dürften für die Pietà entstanden sein. Vivaldi wirkte dort lange Jahre als maestro di concerti und war für die musikalische Ausbildung der Schülerinnen verantwortlich. Die beiden Soli sind von beachtlicher Virtuosität, bis hin zu regelrechten cadenze. Über einer Harmoniefolge, die immerfort von der Moll-Grundtonart in die Durparallele aufsteigt und wieder zurücksinkt, variiert Vivaldi die typische Foliamelodie; im langsamen Dreiertakt erklingt der Rhythmus einer Sarabande. Das Harmonieschema, also die Basslinie, gewinnt im 18. Jahrhundert eine größere Bedeutung als die Melodie; damit nähert sich die Folia der Passacaglia und der Chaconne. Ascenda laeta soll einer Vertonung des Dixit Dominus im Rahmen einer Vesper vorausgehen. Vivaldi schrieb das Stück um 1715 für das Pio Ospedale della Pietà in Venedig. Das Werk besteht aus zwei Arien, die ein Rezitativ rahmen. Der Text könnte für das Fest der Himmelfahrt Mariens bestimmt sein, das am 15. August gefeiert wird. dreiklang (Ausschnitt), Tusche und Kreide auf Papier, 2014 11 Sonntag, 18. Mai 2014, 12.00 Uhr Georg Friedrich Händel 1685–1759 Solomon HWV 67 (1748/1749): Einzug der Königin von Saba* Georg Friedrich Händel Water Music Suite I HWV 348 (um 1715): Presto Air Hornpipe Suite II HWV 349 (1717): Alla Hornpipe* Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791 Die Zauberflöte KV 620 (1791): O Isis und Osiris* Gioachino Rossini 1792–1868 Guillaume Tell (1829): Ouvertüre* Gottlieb Weissbacher 1907–1988 Trompeten-Polka* Fats Waller 1904–1943 Handful of Keys *Bearbeitung von Hans Jürgen Huber BlechbläserQuintett SCHUTZBLECH Hans Jürgen Huber, Trompete Michael Morgott, Trompete Svenja Hartwig, Horn Erwin Gaulhofer, Posaune Elmar Walter, Tuba 12 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bearbeitungen sind meistens so alt wie die zugrunde liegenden Originalwerke. Sie künden von der Beliebtheit einer Komposition und betonen eine besondere Facette - gerade wenn ein virtuoses Blechbläserquintett aufspielt. C-Dur-Tag, Tusche und Kreide auf Papier, 2014 13 Sonntag, 25. Mai 2014, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685–1750 Praeludium und Fuga D-Dur BWV 532 Thomas Tallis Um 1505–1585 The Lamentationes of Jeremiah I (Erste Lesung der Nokturn des Gründonnerstags; Klagelieder 1,1-2) Antonio Lotti 1667–1740 Vere languores nostros (Jesaja 53,4) Johann Michael Bach 1648–1694 Ich weiß, dass mein Erlöser lebt (Hiob 19,25-27; Philipperbrief 1,21) Giovanni Pierluigi da Palestrina Um 1515–1594 Regina Caeli (Marianische Antiphon der österlichen Festzeit) Charles H. Giffen *1940 Psallite Domino (Communio am Hochfest der Himmelfahrt Christi) Darius Milhaud 1892–1974 Je me suis fondu de jois (Psaume 121) Franz Lachner 1803–1890 Die Eintracht der Brüder (Psalm 133) Georg Staudacher, Orgel Vokalensemble IN TAKT 14 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Praeludium und Fuga D-Dur BWV 532, wohl um 1710 in Weimar entstanden, zählt zu denjenigen Werken Johann Sebastian Bachs, mit denen der junge Virtuose sein organistisches Können, besonders sein glänzendes Pedalspiel, ins helle Licht rücken wollte. Das Praeludium ist mehrteilig gebaut: Tonleitern und Akkordfanfaren des Beginns sowie der dissonanzreiche, rezitativartige Schluss rahmen einen streng vierstimmigen Alla-BreveMittelteil, der auf eine der D-Dur-Tonart eigene, strahlende Festlichkeit gestimmt ist. Das möglicherweise einer Vorlage von Johann Pachelbel nachgebildete Fugenthema steigert die Grundstimmung zu einer geradezu tanzartigen Fröhlichkeit. Das Programm umfasst inhaltlich den gesamten Osterfestkreis – vom Beginn der Passionszeit bis zum Pfingstfest. Den Auftakt dieses Osterprogramms bilden die von Thomas Tallis vertonten Klagelieder des Propheten Jeremiah, den Schlusspunkt setzt Psalm 33 des in Rain bei Neuburg geborenen Franz Lachner. Als Hofkapellmeister in München prägte er die Zeit vor Richard Wagner. spontane kadenz (Ausschnitt), Tusche auf Papier, 2014 15 Sonntag, 01. Juni 2014, 12 Uhr Carl Philipp Emanuel Bach 1714–1788 Hamburger Sinfonie Nr. 1 G-Dur für Streicher und Basso continuo Wq 182,1 Allegro di molto Poco adagio Presto Max Bruch 1838–1920 Konzert e-Moll für Klarinette, Viola und Orchester op. 88 (1911) in der Bearbeitung für Violine, Viola und Streichorchester von Sascha Konjaev Andante con moto Allegro moderato Allegro molto Sascha Konjaev, Violine Vadim Makhovskij, Viola AsamCollegium Victor Konjaev, Leitung 16 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bei den Wiener Klassikern stand Carl Philipp in hohem Ansehen. „Wer mich gründlich kennt, der muss finden, dass ich dem Emanuel Bach sehr vieles verdanke, dass ich ihn verstanden und fleißig studiert habe.“ (Joseph Haydn). „Er (Emanuel Bach) ist der Vater; wir sind die Bubn. Wer von uns was Rechts kann, hats von ihm gelernt.“ (Wolfgang Amadeus Mozart). Bruchs Ideale lagen schon zu Beginn seiner kompositorischen Laufbahn fest: die hohe Wertschätzung für Felix MendelssohnBartholdy und seinen Freund Johannes Brahms, in dessen Schatten er freilich zeitlebens wirkte. Die Neudeutsche Schule um Franz Liszt und Richard Wagner blieb ihm fremd. Hana-Bi (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 2012 17 Pfingstsonntag, 08. Juni 2014, 12 Uhr BACH UND SEINE ZEITGENOSSEN Johann Sebastian Bach 1685–1750 Komm heiliger Geist, Herre Gott Fantasia BWV 651 Antonio Vivaldi 1678–1741 Le Quattro Stagioni - Die vier Jahreszeiten op. 8: Concerto I E-Dur für Violine, Streicher und Basso continuo RV 269 (um 1725) La Primavera - Der Frühling Allegro Largo e pianissimo sempre Danza pastorale. Allegro Johann Sebastian Bach 5. Brandenburgisches Konzert D-Dur für Flauto traverso, Violine, Cembalo, Streicher und Basso continuo BWV 1050 Allegro Affettuoso Allegro CONCERTO DE BASSUS Theona Gubba-Chkheidze, Barockvioline Monika Weigert, Barockvioline Yuna Lee, Barockvioline Christina Sontheim, Barockviola Jakob Rattinger, Viola da Gamba Michael Schönfelder, Violone Franz Hauk, Orgel und Cembalo 18 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Komm, Heiliger Geist, Herre Gott, / erfüll mit deiner Gnaden Gut / deiner Gläubigen Herz, Mut und Sinn, / dein brünstig Lieb entzünd in ihn’. / O Herr, durch deines Lichtes Glast / zu dem Glauben versammelt hast / das Volk aus aller Welt Zungen: / das sei dir, Herr, zu Lob gesungen. / Alleluja, alleluja! Bach beginnt mit der Anrufung des Heiligen Geistes organo pleno in feurig auflodernden Sechzehntel-Figuren über dem Pedal-Cantus-firmus. Die Spitzentöne des Motivs lassen immer wieder den Liedanfang anklingen. Die Vier Jahreszeiten sind Violinkonzerte der besonderen Art. Allen vieren sind Sonette vorangestellt, deren Stimmungsgehalt Vivaldi sinngetreu in Musik umsetzte. Als Programmmusik stehen die Vier Jahreszeiten in Vivaldis Schaffen jedoch nicht einzeln da. Die Sammlung op. 8 enthält noch weitere Konzerte mit speziellen Titeln. Frühling Der Frühling ist gekommen und freudig / begrüßen ihn die Vögel mit heiterem Gesang. / Wenn die Zephyrwinde schmeicheln, / murmeln süß die Quellen. / Wenn der Himmel sich in schwarz hüllt, / Blitz und Donner erschrecken, / verstummt der Vögel Gesang / und lebt im wiedergewonnen Licht erst auf / Und auf den lieblichen Blumenwiesen, / beim zarten Rauschen von Blättern und Pflanzen, / schlummert der Hirte, den treuen Hund zur Seite. / Zu ländlichen Dudelsackweisen / tanzen Nymphen und Hirten / unter dem leuchtenden Frühlingshimmel. Johann Sebastian Bachs Fünftes Brandenburgisches Konzert gilt als das erste Solokonzert für Tastenmusik in der Musikgeschichte. Der erste Satz beginnt zwar als Gruppenkonzert mit einer solistischen Violine und Querflöte, der Cembalopart wird allerdings zunehmend virtuos ausgestaltet und mündet in eine riesige Kadenz solo senza instrumenti. 19 Pfingstmontag, 09. Juni 2014, 12 Uhr BACH UND SEINE ZEITGENOSSEN Johann Sebastian Bach 1685–1750 Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist Choralvorspiel BWV 667 Antonio Vivaldi 1678–1741 Concerto C-Dur für Flautino, Streicher und Basso continuo RV 443 (Allegro) – Largo – Allegro molto Georg Philipp Telemann 1681–1767 Concerto a-Moll für Flauto dolce, Viola da gamba, Streicher und Basso continuo TWV 52: a1 Grave – Allegro – Dolce – Allegro Johann Sebastian Bach 2. Brandenburgisches Konzert F-Dur für Blockflöte, Oboe, Violine, Trompete, Streicher und Basso continuo BWV 1047 (Allegro) – Andante – Allegro assai CONCERTO DE BASSUS Justus Willberg, Flauto traverso und Blockflöte Jakob Rattinger, Viola da Gamba Claire Sirjacobs, Barockoboe Christoph Well, Trompete Theona Gubba-Chkheidze, Barockvioline Monika Weigert, Barockvioline Yuna Lee, Barockvioline Christina Sontheim, Barockviola Anna Zimre, Barockvioloncello Michael Schönfelder, Violone Franz Hauk, Orgel und Cembalo 20 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Das Choralvorspiel Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist erfährt zwei Durchführungen der Choralmelodie, zunächst im Sopran, begleitet von einem markanten Rhythmus der Mittelstimmen, dann über wogenden, raschen Manualläufen im Bass. Hermann Keller sieht darin die Bedeutung alldurchdringender Gewalt im Sinne des zugrunde liegenden Textes: Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist, / besuch das Herz der Menschen dein; / mit Gnaden sie füll, wie du weißt, / daß’s dein’ Geschöpf’ vorhin sein. Zwischen 1718 und 1720 lebte Vivaldi als Kammerkapellmeister des Landgrafen Philipp von Hessen-Darmstadt in Mantua. Hier entstanden seine Konzerte für Sopranino-Blockflöte. Telemann galt einst als europaweit anerkannter Komponist. Johann Sebastian Bach erhielt die Stelle des Thomaskantors nur, weil Telemann für diesen Posten nicht zu gewinnen war. Die Brandenburgischen Konzerte waren Auftragswerke für den Marktgrafen Christian Ludwig von Brandenburg, der im März 1721 die autographe Widmungspartitur erhielt. Mit der Besetzung des zweiten Konzertes führte Bach eine zur damaligen Zeit völlig unbekannte Kopplung von Holzbläsern wie Oboe und Flöte mit Trompete und Violine ein. gesänge (Ausschnitt), Öl auf Leinwand 2012 21 Sonntag, 15. Juni 2014, 12 Uhr Carl Philipp Emanuel Bach 1714–1788 Konzert Es-Dur für Orgel, Streicher und Basso continuo Wq 35 (1755) Allegro Adagio sostenuto Allegro Antonio Vivaldi 1678–1741 Concerto D-Dur für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo RV 511 Allegro molto Largo Allegro Georg Staudacher, Orgel und Cembalo Raluca-Diana Badescu, Violine Samson Gonashvili, Violine AsamCollegium 22 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Als ältester Sohn Johann Sebastian Bachs hat Carl Philipp Emanuel dem Clavier nicht nur ein theoretisches Lehrwerk gewidmet, sondern auch 60 Konzerte für ein Tasteninstrument geschrieben. Allein zwei Konzerte tragen den Zusatz per l’organo ovvero il Cembalo concertato. Die Orgel wird dabei in der Art eines Cembalos behandelt. Antonio Vivaldi, Il prete rosso, lehrte ab 1703 am Ospedale della Pietà, einem Konservatorium für Frauen. Für seine Schülerinnen schrieb Vivaldi Werke in unterschiedlichsten Besetzungen. Berühmt waren die öffentlichen Konzerte des Instituts, die ob ihrer herausragenden Qualität manchem Berufsmusiker der Lagunenstadt das Fürchten lehrten. kaleidoskop, Öl auf Leinwand, 2011 23 Sonntag, 22. Juni 2014, 12 Uhr Antonio de Cabezón 1510–1566 Diferencias sobre la Gallarda Milanesa Francisco Correa de Arauxo 1584–1654 Quinto tiento de tiple de VII Tono Juan Bautista Cabanilles 1644–1712 Corrente Italiana Domenico Zipoli 1688–1712 All´Offertorio Pastorale Canzona Tomás de Elduayen OMC 1882–1953 Dos Saetas: A la Virgen de la Palma A la Virgen de la Soledad Anónimo XVIII. Jahrhundert Batalla Famossa Esteban Elizondo Iriarte, Orgel 24 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Das Programm bietet ein Kaleidoskop der iberischen Orgelkultur: Den Orgelbau prägen die vorherrschende Einmanualigkeit mit geteilten Klaviaturen und nur rudimentär vorhandenen Pedalen ebenso, wie die Präsenz der Zungenstimmen und ein eher intensiver, aber nicht voluminöser Klang. Satztechnische Facetten sind die Verwendung von übermäßigen Dreiklängen und Querständen, eine unkonventionelle Dissonanzbehandlung oder die Vorliebe für ausgefallene Intervalle. Dazu treten regionale Schulen mit ihren Eigenheiten, repräsentiert durch Großmeister wie den blinden Hoforganisten Antonio de Cabezón (Kastilien), den Domorganisten von Segovia, Francisco Correa de Arauxo (Andalusien) und den Kathedralorganisten von Valencia, Juan Cabanilles. Zipoli, in der Toscana geboren, hatte sich dem Jesuitenorden angeschlossen und lebte ein Jahr lang in Sevilla, bevor er im April 1717 nach Südamerika reiste und sich bei Córdoba niederließ. Seine Kompositionen erlangten unter den Missionsmitgliedern große Berühmtheit. Batalla beschreibt ein Stück Programm-Musik: eine Schlacht wird mit musikalischen, letztlich unkriegerischen Mitteln dargestellt. Capriccio (Ausschnitt), Tusche und Kreide auf Papier, 2014 25 Sonntag, 29. Juni 2014, 12 Uhr Andreas Kneller 1649–1724 Praeludium d-Moll Marco Lo Muscio *1971 Prelude in memory of Maurice Ravel für Saxophon und Orgel (2013) Steve Hackett *1950 Hairless Heart für Saxophon und Orgel (1974) Hands of the priestess für Saxophon und Orgel (1975) Marco Lo Muscio Vocalise Nr. 3 Pour Dauphine für Saxophon und Orgel (2013) George Martin/David Jackson *1926 Theme One Jürgen Bachmann, Saxophon Marco Lo Muscio, Orgel 26 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Andreas Kneller entstammt einer Künstlerfamilie 1667 wurde Kneller als Organist zum Nachfolger von Melchior Schildt an der Marktkirche Hannover ernannt. 1685 erhielt er die Organistenstelle an der Hamburger St. Petri-Kirche. “Prelude in memory of Maurice Ravel” basiert auf dem musikalischen Alphabet des Namens RAVEL (Re – La – La – Mi – Mi). Die Harmonien des Stückes nehmen Bezug zur Musik von Ravel, indem kraftvolle und lyrische, auch rauschhafte Passagen abwechseln. Steve Hackett gilt als Legende von fortschrittlicher wie klassischer zeitgenössischer Musik. Zunächst Gitarrist der Gruppe GENESIS, beginnt er nach 1975 eine Solokarriere, die auch die Welt der klassischen Gitarre erforscht. Interessant erscheinen die Werke für Gitarre und Orchester wie Mitsommernachts-Traum und Metamorpheu. Hairless Heart (aus dem Genesis-Album The Lamb lies down on Broadway, 1974) und Hands of the Priestess (aus dem ersten Solo-Album „Voyage of the Acolyte“ 1975) sind impressionistische und melodische Werke. Vocalise Nr. 3 wurde für die deutsche Sopranistin Martina Doehring geschrieben. Die Melodiestimme kann von einem Soloinstrument wie einer Flöte oder einem Saxophon gespielt werden. Nach einer feierlichen Einleitung wird eine Melodie ausgesponnen, ähnlich dem Stil eines Morricone oder Kilar. George Martin ist ein englischer Plattenproduzent, Arrangeur, Komponist, Dirigent, Aufnahmeleiter und Musiker. Bisweilen heißt er „der fünfte Beatle“, bezogen auf seine enge Verbundenheit zu allen originalen Alben der „Beatles“. Er gilt als der erfolgreichste Plattenproduzent aller Zeiten, mit 30 erstplatzierten Single-Hits in UK und 23 in den USA. „Theme One“ war die Erkennungsmelodie der Radiostation BBC 1. Das Stück war populär in den Siebzigern, auch durch das Arrangement von David Jackson. 27 Sonntag, 06. Juli 2014, 12 Uhr Carlos Seixas 1704–1772 Toccata g-Moll Louis-Claude Daquin 1694–1772 Le Coucou Léon Boëllmann 1862–1897 Suite für Violoncello und Orgel op. 6 Improptu Georg Friedrich Händel 1685–1759 Orgelkonzert d-Moll op. 7/4 HWV 303 (um 1737/1739) Bearbeitung und Kadenzen von Jean Guillou Andante – Allegro – Adagio – Allegro Frédéric Blanc * 1967 Improvisation über ein gegebenes Thema Florian Schwarzbeck, Violoncello Frédéric Blanc, Orgel 28 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Mit vierzehn Jahren trat Seixas die Organistenstelle der Dreifaltigkeitskirche Coimbra an, die zuvor sein Vater bekleidet hatte. Ab 1720 lebte er in Lissabon, wo er zunächst Organist, darauf Vizekapellmeister an der Königlichen Kapelle unter Domenico Scarlatti und nach dessen Tod Kapellmeister wurde. Louis-Claude Daquin, ein musikalisches Wunderkind, trat bereits nach wenigen Cembalostunden im Alter von sechs Jahren vor Ludwig XIV. auf. Louis Marchand wurde sein Orgellehrer. 1755 wurde Daquin schließlich Organist der Kathedrale Notre Dame de Paris. Eines seiner berühmtesten Werke ist Le Coucou, ein Stück Programm-Musik, das den Kuckucksruf nachahmt. Léon Boëllmann wurde 1875 in die École Niedermeyer in Paris aufgenommen. Seine Lehrer dort war unter anderem Eugène Gigout. 1886 erhielt er die Stelle als Kantor und Titularorganist an der Kirche St. Vincent de Paul. Auch literarisch war Boëllmann begabt. Händels Orgelkonzerte begründeten eine Gattung. Bei ihrer Popularität verwundert es nicht, dass sie auch für Orgel allein bearbeitet werden. Schriftliche Themenvorschläge für die Improvisation können vor der Matinee bei der Aufsicht abgegeben werden. nachklang, Tusche und Kreide auf Papier, 2014 29 Sonntag, 13. Juli 2014, 12 Uhr Marco Antonio Ingegneri 1536–1592 O bone Jesu Heinrich Schütz 1585–1672 Ich bin eine rufende Stimme Heinrich Schütz Tröstet meine Volk Zoltán Kodály 1882–1967 Die Alten Max Reger 1873–1916 O Tod wie bitter bist du György Orbán * 1947 Cor mundum Pjotr Iljitsch Tschaikowsky 1840–1893 Cherubinischer Lobgesang Ingolstädter Motettenchor Eva-Maria Atzerodt, Leitung 30 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Ingegnieri gilt als Vertreter italienischer Vokalpolyphonie, er unterrichtete Claudio Monteverdi. Der um 1600 in Italien entstandene stilo nuovo – der Wortaffekt bestimmte nun die Komposition – prägte auch den Protestanten Heinrich Schütz. Ungarn ist mit zwei Meistern vertreten: Kodály schöpfte aus dem Fundus der einheimischen Volksmusik, Orbán nutzt jazznahe Rhythmen. Reger ist ein Meister der chromatisch interpretierten Harmonik, Tschaikowsky mischt in seinen Werken die russische Seele mit westlichen Einflüssen. opera buffa, Tusche auf Papier, 2014 31 Sonntag, 20. Juli 2014, 12 Uhr Antonio Vivaldi 1678–1741 Concerto d-Moll für Orgel nach dem Concerto c-Moll für Violine, Orgel, Streicher und Basso continuo RV 766 in der Bearbeitung von Wolfango Dalla Vecchia (1923–1994) Allegro Adagio in trio Allegro Georg Friedrich Händel 1685–1759 Alleluja für Sopran und Orgel g-Moll HWV 271 Alleluja für Sopran und Orgel F-Dur HWV 277 Johann Sebastian Bach 1685–1750 Capriccio sopra la lontananza del fratello dilettissimo BWV 992 Felix Mendelssohn Bartholdy 1809–1828 Ave maris stella für Sopran und Orgel (1828) Agnes Preis, Sopran Roberto Bonetto, Orgel 32 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bach bearbeitete mehrere Vivaldi-Konzerte für ein Tasteninstrument, eine Anregung für spätere Arrangeure, weitere Werke des beliebten Venezianers ebenfalls zu übertragen. Innerhalb eines Zeitraums von etwa zwanzig Jahren – wohl 1728 und 1747 – komponierte Händel neun zweistimmige Sätze für Sopran und Instrumentalbass. Es wird angenommen, dass sie der musikalischen Unterweisung der königlichen Prinzessinnen durch Händel dienten. Wer der vielgeliebte Bruder Bachs wirklich war, ist heute in der Forschung umstritten. Die einzelnen Sätze des hübschen Werkes schildern die Stationen einer Abreise: Arioso. Adagio. Ist eine Schmeichelung der Freunde, um denselben von der Reise abzuhalten. – (Andante.) Ist eine Vorstellung unterschiedlicher Casuum, die ihm in der Fremde könnten vorfallen. – Adagissimo. Ist ein allgemeines Lamento der Freunde. – Allhier kommen die Freunde, weil sie doch sehen, dass es anders nich sein kann, und nehmen Abschied. – Aria di Postiglione. – Fuga all’imitazione della cornetta di postiglione. Obgleich Mendelssohns Ave maris stella eigentlich mit einer Orchesterbegleitung instrumentiert wurde, spielte der Komponist die Uraufführung in einer Fassung für Sopran und Orgel. the unanswered question, Öl und Lack auf Leinwand, 2013 33 Sonntag, 27. Juli 2014, 12 Uhr Georg Friedrich Händel 1685–1759 Konzert B-Dur für Orgel und Orchester op. 7/3 HWV 308 (1751) Andante Organo ad libitum: Adagio e Fuga Spirituoso Menuett I Menuett II Giampaolo Da Rosa *1972 Improvisation Georg Friedrich Händel Konzert F-Dur für Orgel und Orchester HWV 295 (1739) Larghetto Allegro Organo ad libitum: Larghetto Allegro AsamCollegium Giampaolo Di Rosa, Orgel und Leitung 34 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Händels Orgelkonzerte gehören zu seinen berühmtesten Werken und erlangten innerhalb weniger Jahrzehnte einen Bekanntheitsgrad, welchen später nur Ludwig van Beethovens Klaviersonaten erreichten. Sie waren als Zwischenaktmusiken bei den Aufführungen seiner Oratorien in London bestimmt und rechtfertigten die von Händel vorgenommenen Erhöhungen der Eintrittspreise. Für den zweiten Satz von HWV 295 griff Händel unter anderem auf das Capriccio Cucù von Johann Caspar Kerll zurück. Daher rührt der Beiname des Konzertes Kuckuck und Nachtigall. Schriftliche Themenvorschläge für die Improvisation können vor der Matinee bei der Aufsicht abgegeben werden. musique concréte, Öl und Papier auf Leinwand, 2013 35 Sonntag, 03. August 2014, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685–1750 Passacaglia c-Moll BWV 582 Carl Philipp Emanuel Bach 1714–1788 Sonata g-Moll Wq70/6 (H 87) Allegro moderato Adagio Allegro ´ Mieczysław Surzynski 1866–1924 Elegie Toccata ´ Orgel Andrzej Chorosinski, 36 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Zwanzig Variationen türmt Bach über ein achttaktiges, zunächst solistisch vorgestelltes Thema. Als sei das noch nicht genug, beschließt er das Werk mit einer ausladenden Fuge. Carl Philipp Emanuel Bach, der dritte Sohn des großen Johann Sebastian, gilt als der berühmteste der Bachsöhne. Erstaunlich erscheint es uns heute, dass Carl Philipp Emanuel und Johann Christian zu ihren Lebzeiten den Erfolg ihres Vaters übertrafen. Mit seinem neuen, damals revolutionären Kompositionsstil prägt Carl Philipp eine neue Epoche der Musikgeschichte – die Empfindsamkeit. Bei den Wiener Klassikern genoss Carl Philipp hohes Ansehen. In diesem Jahr jährt sich sein 300. Geburtstag. ´ Surzynski entstammte einer Musikerfamilie, sein Vater war ebenso wie drei seiner Brüder Organist. Er studierte von 1885 bis 1887 am Berliner Konservatorium Orgel bei Otto Dienel. Er setzte seine Ausbildung in Leipzig fort und studierte schließlich in Regensburg Kirchenmusik. Nach Stationen in Posen und Sankt Petersburg wirkte er ab 1906 als Professor für Orgel an der Musikhochschule Warschau, daneben, ab 1909, als Organist an der Johanneskathedrale. Wanderphantasie (Ausschnitt), Aquarell auf Papier, 2014 37 Sonntag, 10. August 2014, 12 Uhr Hermann Schroeder 1930–1981 Sonata für Flöte und Orgel (1977) Allegro animato Larghetto cantabile Vivace Cécile Chaminade 1857–1944 Meditation Janusz Bielecki *1961 Sonata libera für Flöte und Orgel (2013) Andante Largo Allegro Łukasz Długosz, Flöte Roman Perucki, Orgel 38 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Schroeders Kompositionsstil weist Parallelen zu Zeitgenossen wie Paul Hindemith, Harald Genzmer oder Ernst Pepping auf, er ist geprägt vom Prinzip der sogenannten freien oder erweiterten Tonalität, von kontrapunktischer Grundhaltung, motorisch bewegter Rhythmik und neoklassizistischer Formgebung. Ambroise Thomas, der berühmte französische Komponist und Schriftsteller, sagte über Chaminade: „Dies ist keine komponierende Frau, sondern ein Komponist, der eine Frau ist.“ Heute scheint das Werk dieser französischen Komponistin und Pianistin wieder auf zunehmendes Interesse zu stoßen. Janusz Bielecki gilt als der Rising Star der klassischen zeitgenössischen Musik in Polen. Bielecki pflegt einen leichten, transparenten Stil, er spielt mit musikalischen Einflüssen, die von Chopin bis Prokofiev, von Bartok bis Schostakowitsch und sogar bis Gershwin reichen. correolis (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 2013 39 Sonntag, 17. August 2014, 12 Uhr Benedetto Marcello 1686–1739 Psaume XVIII “I Cieli Immensi” Bearbeitung von Théodore Dubois (1837–1924) Giovanni Morandi 1777–1856 Postcommunio Franz Schubert 1797–1828 Marsch D-Dur op. 51/1 D 733/1 (1818) Christian Gottlieb Neefe 1748–1798 Pièces d’une exécution facile für Orgel vierhändig Niccolò Moretti 1787–1827 Sonata 8 ad uso Sinfonia Ludwig Schmid, Orgel und Percussion Michaela Mirlach-Geyer, Orgel und Percussion Raphaela Kuffer, Percussion 40 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Benedetto Marcello entstammte einer venezianischen Advokatenfamilie, und so lag es nahe, dass auch er Jura studierte und eine öffentliche Karriere begann. Daneben bildete er sich musikalisch bei Francesco Gasparini und Antonio Lotti. Die erste Vertonung italienischer Psalmenparaphrasen L’Estro PoeticoArmonico brachte Marcello europaweiten Ruhm ein. Morandis Kirchenmusik entspricht dem Stil der damaligen Oper. Veröffentlich wurde seine Orgelmusik in Sammlungen von Sonaten mit liturgischer Bestimmung, die in einem kapriziösen fantasievollen Stil gehalten sind und manchmal bei Mozarts Klaviermusik Anleihen zu nehmen scheinen. Schuberts allbekannten Militärmarsch gibt’s nicht nur in der originalen vierhändigen Version, sondern auch in einer Orgelbearbeitung, die gut klingt und die orchestralen Züge verstärkt. Neefe, bei Johann Adam Hiller musikalisch gebildet, galt als einer der besten Singspielkomponisten seiner Zeit. Ab 1781 war er als Hoforganist in Bonn der erste Lehrer und Mentor von Ludwig van Beethoven. Padre Davide alias Felice Moretti besuchte die Musikschule von Simon Mayr in Bergamo, 1818 trat er in das Franziskanerkloster Santa Maria in Campagna (Piacenza) ein und nahm dabei den Ordensnamen Davide an. Er hinterließ etwa 1700 Orgelwerke. klangfarbe, Tusche auf Papier, 2014 41 Sonntag, 24. August 2014, 12 Uhr LATINOAMERICA COLORIDA Lucas Ruiz de Ribayaz 1584–1654 Gayta – Xacaras – Paradetas José de Torres y Martinez Bravo Um 1670–1738 Partido de 6º Tono Anonymes de San Rafael de Chiquitos Um 1729 Al nacimiento del Archiduque Joseph Benedicto Lágrimas Libro Sexto de María Antonia Palacios Um 1790 Sonata en Do (Gil de Palomar) Cristina García Banegas *1954 Tiento por Gsolreut para 2 Tiples (2001) Astor Piazzolla 1921–1992 LiberTango (Bearbeitung von Cristina García Banegas) Cristina García Banegas, Orgel 42 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Lucas Ruiz de Ribayaz gilt als genialer Stegreifspieler auf der Vihuela, einer Vorläuferin der Gitarre. Er pendelte zwischen Spanien und Peru. José de Torres lebte und wirkte in Madrid. Auch in Lateinamerika waren seine Werke im Druck verbreitet. Sein Stil verbindet arabisch inspirierte Melodien mit vielfältigen Rhythmen. Jesuiten hatten im Osten Boliviens Missionszentren angelegt. Überliefert sind Sones mo organo – eine Sammlung aus dem Jahr 1743. Möglicherweise handelt es sich bei den vorliegenden Werken um Bearbeitungen des Schweizer Missionars Martin Schmidt. In einem Kirchenarchiv in Santiago de Chile liegen ein Orgelbuch der Nonne María Antonia Palacios. Wer die enthaltenen Werke geschrieben hat, ist bislang unklar, vielleicht stammt die Sonate C-Dur von Joseph Gil de Palomar, einem spanischen Meister des 18. Jahrhunderts. Ausgangspunkt des Tiento von Cristina García Banegas sind die Klangreihen C-D-G-B und B-A-C-H. Piazzolla, der Meister des Tangos, offenbart auch eine religiöse Facette: „Mich dürstete, [..] Orgel zu studieren [..]. In mir brach die Mystik aus.“. landscape, Tusche auf Papier, 2014 43 Sonntag, 31. August 2014, 12.30 Uhr Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit Giuseppe Sarti 1729–1802 Sinfonia per organo Allegro Rondò Allegro Johann Sebastian Bach 1685–1750 Nun komm, der Heiden Heiland Choralvorspiel BWV 659 Gaetano Donizetti 1797–1848 Grande Offertorio Johann Sebastian Bach Concerto a-Moll nach dem Concerto für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo op. 3/8 RV 522 von Antonio Vivaldi BWV 593 Allegro Adagio Allegro Roberto Marini, Orgel 44 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Giuseppe Sarti erhielt seine Ausbildung in Bologna beim berühmten Padre Martini. Von 1748 bis 1750 war er Organist am Dom in Faenza. Später war er in ganz Europa unterwegs: Er wirkte als Hofkapellmeister in Kopenhagen und in Sankt Petersburg. Heute werden seine Werke wieder zunehmend interessant, auch weil Wolfgang Amadeus Mozart einige seiner Melodien übernommen hat. Nun komm, der Heiden Heiland, / der Jungfrauen Kind erkannt, / des sich wunder alle Welt, / Gott solch Geburt ihm bestellt. (Martin Luther, 1524) „Und wie die Trennung zwischen Gott und Mensch, zwischen Tag und Nacht, zwischen Ewigkeit und Zeit mit dem Advent Gottes in Bewegung gerät, so kann man die den Cantus firmus in Vorausnahme, Gleichzeitigkeit und Nachfolge imitierenden Mittelstimmen als bewegende Grenzverschiebungen symbolisch erleben.“ (Gunther Hoffmann) Donizetti, ein rastlos Schaffender, verdankt seine großartige Opernkarriere nicht zuletzt seinem Lehrer Simon Mayr, der ihn förderte und ihm ein Mentor war. Ihm hielt Donizetti zeitlebens die Treue. Bach bearbeitete zahlreiche Orchesterkonzerte für ein Tasteninstrument, einmal wohl, um den neuen italienischen Stil des Concerto zu studieren, dann vielleicht, um am Hofe diese beliebten Werke jederzeit, auch ohne Beteiligung des Hoforchesters, quasi im Klavierauszug vorzutragen. atonal, Tusche auf Papier, 2014 45 Sonntag, 07. September 2014, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685–1750 Concerto d-Moll nach dem Concerto für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo op. 3/11 von Antonio Vivaldi BWV 596 (Allegro) – Grave – Fuga – Largo e spiccato – (Allegro) Georg Friedrich Händel 1685–1759 Sonate E-Dur für Violine und Basso continuo HWV 373 (um 1725/1726) Adagio Allegro Largo Allegro Niccolò Moretti 1763–1821 Pastorale Concertino Nicole Ostmann, Violine Nicolò Sari, Orgel und Cembalo 46 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Die Konzertbearbeitungen schrieb Bach in Weimar zwischen 1708 und 1717 möglicherweise als Ersatz für Ensembleaufführungen an der Tafel oder in der Kammer. Dabei übertrug er die Oberstimmen meist unverändert, modifizierte aber oft Mittelstimmen und Bassführung. Bereits Zeitgenossen Händels äußerten Zweifel an der Echtheit von HWV 373. Für den Verleger waren offenbar seinerzeit nur 10 authentische Werke verfügbar. Wohl um die für eine Ausgabe damals üblichen 12 Werke zu erreichen, wurden daher jeweils zwei andere bereitliegende Sonaten eines anderen Komponisten in den Druck aufgenommen. Felice Moretti war Schüler von Johann Simon Mayr in Bergamo. 1818 trat er in das Franziskanerkloster Santa Maria in Campagna, Piacenza ein, wo er als Klosterorganist wirkte, 1825 eine neue Serassi-Orgel erhielt und bald berühmt wurde. Er hinterließ eine Fülle von Werken, die zeittypisch sich dem Operngenre annähern. lebensfelder (Ausschnitt), Öl und Papyrus auf Leinwand, 2011 47 Sonntag, 14. September 2014, 12 Uhr Louis James Alfred Lefébure-Wély 1817–1869 L’Organiste moderne (1867/1869): Offertoire Georg Friedrich Händel 1685–1750 Suite D-Dur für Trompete und Orgel HWV 341 Ouverture Allegro Air Ohne Tempobezeichnung March Johann Melchior Dreyer 1747–1824 Sonate A-Dur: Adagio-Allegro Marc-Antoine Charpentier 1643–1704 David et Jonathas (1688): Rigaudon et Bourée für Trompete und Orgel Antoine-Édouard Batiste 1820–1876 Marche Es-Dur op.42/19 Christian Fuss, Trompete Manfred Hößl, Orgel 48 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Lefébure-Wély studierte am Pariser Conservatoire in der Orgelklasse von François Benoist, Zuletzt wirkte er an der neuerbauten Cavaillé-Coll-Orgel der Kirche St. Sulpice in Paris. Bekannt waren seine Improvisationen und seine Kompositionen, die oft einem mondänen Stil huldigen. Wenn auch Händel selbst als Bearbeiter dieser Suite kaum in Betracht kommt, so ist der 1. Satz doch als genaues Arrangement des 11. Satzes der „Wassermusik“ HWV 349 zu werten. Auch der 5. Satz (March) ist unter Händels Werken überliefert: er stellt eine Bearbeitung des Marche B-Dur aus HWV 27 Partenope dar. Für die Sätze 2 bis 4 können keine anderen Quellen namhaft gemacht werden. Johann Melchior Dreyer wirkte als Lehrer, Chorregent und Organist in Ellwangen. Seine Orgelwerke nähern sich dem klassischen Klavierstil. Charpentier wollte ursprünglich Malerei studieren, reiste nach Italien und traf auf Carissimi, der ihn in der Komposition unterwies. Eines seiner bekanntesten Werke ist das Prélude seines Te Deum. Heute bildet es die Eurovisionsmelodie. Bereits im Alter von acht Jahren kam Batiste ans Conservatoire in Paris. Komposition belegte er bei Luigi Cherubini und Fromental Halévy, Orgel bei François Benoist. 1839 wurde er als ordentlicher Professor berufen und unterrichtete Chorgesang und Solfège. 1854 erhielt er zusätzlich den Organistenposten an der Kirche St. Eustache. 49 Sonntag, 21. September 2014, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685–1750 Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 Johann Dismas Zelenka 1679–1745 Sonate Nr. 1 F-Dur für zwei Oboen, Fagott und Basso continuo ZWV 181/1: Larghetto Allegro assai Georg Friedrich Händel 1685–1759 Triosonate Nr. 4 F-Dur für zwei Oboen, Fagott und Basso continuo HWV 383 (1700/1705) Adagio Allegro Largo Allegro Evi Weichenrieder, Orgel und Cembalo George Kobulashvili, Oboe Zurab Gvantseladze, Oboe Temuri Bukhnikashvili, Fagott 50 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bachs populäre d-Moll-Toccata gilt als Synonym für barocke Orgelmusik. Freilich: Mitunter wird die Autorschaft angezweifelt oder eine Bearbeitung eines Violinstücks vermutet. Da stellt sich die Frage: Wer außer Johann Sebastian könnte solch einen genialen Wurf komponiert haben? Zelenka, Sohn eines tschechischen Dorflehrers und Organisten wurde am Jesuitenkolleg in Prag ausgebildet. 1710 trat er eine Stelle als Violonist bzw. Kontrabassist am sächsischen Hof in Dresden an. Zwischen 1716 und 1719 studierte er in Wien bei Johann Joseph Fux. Er bewarb sich 1729 um den Posten des Dresdner Kapellmeisters, unterlag jedoch Johann Adolph Hasse. 1733 wurde er lediglich zum Hofkomponisten und 1735 zum „Kirchen-Compositeur“ ernannt. Johann Sebastian Bach schätzte seine Werke. Die Sechs Sonaten für zwei Melodieinstrumente und Basso continuo, als Oboentrios bekannt, sollen zu Händels frühesten Kompositionen gehören. Ob die Sonaten wirklich das Werk eines Zehnjährigen sind und tatsächlich von Händel stammen, wird heute eher kritisch beurteilt. bernino I (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 2014 51 Sonntag, 28. September 2014, 12 Uhr Antonio Vivaldi 1678–1741 Concerto C-Dur für zwei Flauto traverso, Streicher und Basso continuo RV 533 Allegro molto Largo Allegro Antonio Vivaldi Concerto B-Dur für Fagott, Streicher und Basso continuo „La Notte“ RV 501 Largo/Andante molto „I FANTASMI“ Presto „IL SONNO“ Andante molto „SORGE L’AURORA“ Allegro Georg Philipp Telemann 1681–1767 Concerto grosso h-Moll für zwei Flöten, Fagott, Streicher und Basso continuo TWV 53:H1 Grave Vivace Allegro ENSEMBLE BAROCKIN’ Marion Treupel-Franck, Flauto traverso Kozue Sato, Flauto traverso Clemens Schlemmer, Barockfagott Dmitry Lepekhov, Barockvioline Katharina Müller, Barockvioline Ai Handa, Barockviola Felix Stross, Barockvioloncello Yuval Atlas, Kontrabass Christoph Teichner, Cembalo 52 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr „Sie spielen Violine, Flöte, Orgel, Oboe, Violoncello, Fagott – kurz, kein Instrument ist so groß, daß es ihnen Angst machen würde“ berichtet Charles de Brosses bewundernd um 1740 über das Mädchen-Orchester des Ospedale delle Pietà. Vivaldi begegnete 1726 Johann Joachim Quantz, der das Interesse an der Traversflöte weckte. Immerhin 39 Concerti sind dem Fagott gewidmet, das zu Vivaldis Zeiten kaum als Soloinstrument diente. Zu Lebzeiten galt Telemann als ein europaweit anerkannter Tonsetzer, im 19. Jahrhundert änderte sich dieses Bild: „Noch vor wenigen Jahren galt er als platter Vielschreiber, der ‚mehr produziert hat als Bach und Händel zusammen‘ […] Heute steht er […] als der interessante Meister jener mächtigen Generation gleich hinter Bach und Händel.“ stellte Hans Joachim Moser 1952 fest. Einen wesentlichen Anteil an dieser Renaissance hatte gewiß die einsetzende historische Aufführungspraxis. wohltemperiert, Tusche auf Papier, 2014 53 Sonntag, 5. Oktober 2014, 12 Uhr Carl Philipp Emanuel Bach 1714–1788 Konzert G-Dur für Orgel, Streicher und Basso continuo Wq 34 (1755) Allegro di molto Largo Presto Michael Haydn 1737–1806 Ave Regina Es-Dur für Basso, Viola solo, Streicher und Basso continuo Giuseppe Tartini 1692–1770 Concerto D-Dur für Trompete, Streicher und Basso continuo Allegro moderato Andante Allegro grazioso Martin Sokoll, Orgel P. Samuel Geng, Bass Hans Jürgen Huber, Trompete AsamCollegium 54 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Als ältester Sohn Johann Sebastian Bachs hat Carl Philipp Emanuel dem Clavier nicht nur ein theoretisches Lehrwerk gewidmet, sondern auch 60 Konzerte für ein Tasteninstrument geschrieben. Allein zwei Konzerte tragen den Zusatz per l’organo ovvero il Cembalo concertato. Die Orgel wird dabei in der Art eines Cembalos behandelt. Das Manuskript zu Michael Haydns Ave Regina stammt wohl aus der Benediktinerabtei Frauenwörth im Chiemsee. Die BassPartie dürfte hier von einer sängerisch versierten Nonne übernommen worden sein. Giuseppe Tartini, der Sohn eines wohlhabenden Beamten, wurde von Geistlichen in Pirano und Capodistria unterrichtet, wohl auch im Violinspiel. 1708 schrieb er sich an der Universität in Padua als Student der Rechte ein. Nach 1710 verließ er Padua für mehrere Jahre und ging unter anderem nach Assisi und Ancona, wo er sich seinen autodidaktischen Geigenstudien widmete. In den folgenden Jahren erlangte er schnell großen Ruhm als Violinist. 1721 kehrte er nach Padua zurück und nahm eine Stelle an der Antoniuskirche an, die ihm allerdings einige Freiheiten – wie ungehinderte Konzertreisen – ermöglichte. Er begründete eine europaweit angesehene Violinschule, der auch Leopold Mozart folgte. polyphonie, Tusche und Kreide auf Papier, 2014 55 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Orgelmatinee-Quiz 1❭ 11 – 14 15 5 10 21 2 7❭ 13 9 4 18 ❭ 18 8 16 17 12 19 20 7 3 1 6 FRAGEN: Waagrecht 3 Klassischer Hit oder Name einer Pizza 4 Holzblasinstrument mit schnabelförmigen Mundstück 7 Österreichischer Schauspieler oder italienischer Komponist 8 Als Wunderkind vor dem Sonnenkönig aufgetreten 10 „Rising Star“ aus Polen 12 Trinkfester Spätromantiker aus der Oberpfalz 13 Werkzeug an Insekt und Streichinstrument 56 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr FRAGEN: Senkrecht 1 Ursprünglich ein spanischer Volkstanz, übersetzt „eine Straße entlang gehen“ 2 Früher Diskant 5 Weidegrund + „n“ oder Hilfszüge am barocken Tasteninstrument 6 Hochmusikalischer Priester mit Pumuckl-Haarfarbe 9 Singspielkomponist 11 Federvieh mit kleiner Terz abwärts LÖSUNGSWORT: 1 2 3 4 12 13 14 15 5 6 7 8 9 10 11 16 17 18 19 20 21 U Notieren Sie Ihre Antworten auf eine Postkarte und senden Sie diese an das Kulturamt der Stadt Ingolstadt, Auf der Schanz 39, 85049 Ingolstadt Kennwort Orgelmatinee Für die richtigen Lösungen können Sie Eintrittskarten zu attraktiven Kulturveranstaltungen gewinnen. Die Verlosungen erfolgen jeweils am Ende der Monate April bis September 2014. 57 Interpreten AsamCollegium rekrutiert sich in der Regel aus Musikern, die dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt und dem Münchener Kammerorchester angehören. Der erforderlichen Besetzung entsprechend wirken im AsamCollegium auch Gastmusiker mit. Yuval Atlas wurde 1990 in Tel Aviv (Israel) geboren. Kontrabass lernte er zunächst bei Merav Reuel, dann bei Nir Comforty. 2008 schloß er das Thelma Yellin Kunstgymnasium ab. Danach studierte er an der Buchmann-Mehta Hochschule für Musik in Tel Aviv. Seit 2011 ist Yuval Student an der Hochschule für Musik und Theater München in der Kontrabassklasse vom Prof. Heinrich Braun. Yuval studiert außerdem Barockkontrabass und G-Violone bei Jonathan Cable (Musica Antiqua Köln, Collegium Vocale Gent, Les Arts Florissants). Fortbildungen unternahm er bei Maggie Urquhart (Niederlande), Chi-Chi Nwanoku (England), Eric Mathot (Belgien), Richard Myron (Frankreich), Miriam Shalinsky (Deutschland), Joseph Carver (Frankreich), Axel Bouchaux (Frankreich), Dane Roberts (Deutschland) und Ageet Zweistra (Belgien). Jürgen Bachmann Nach erfolgreichem Studium der Betriebswirtschaftslehre absolvierte Jürgen Bachmann ein zusätzliches Studium zum Diplom-Musiklehrer am Meistersinger Konservatorium Nürnberg mit den Hauptfächern „Klassisches Saxophon“ und „Klassischer Sologesang“. Von 2000 bis 2005 war Jürgen Bachmann Assistent des Geschäftsführenden Direktors am Staatstheater Nürnberg, bevor er 2005 zur AUDI AG wechselte. Als Kulturreferent zeichnete er dort für das kulturelle Engagement des Unternehmens verantwortlich. Ehrenamtlich übernahm er zusätzlich die künstlerische Leitung der Neuburger Barockkonzerte (2007–2011) sowie die Geschäftsführung der Simon Mayr Kultur GmbH und der Simon Mayr Festspiele (2010–2012). 2011 wurde Jürgen Bachmann im gesamten deutschsprachigen Raum als „Kulturmanager des Jahres“ ausgezeichnet. Raluca-Diana Badescu in Timisoara (Rumänien) geboren, begann mit sieben Jahren ihr Violinstudium in der Musikschule Jon Vidu. 1997 und 1999 gewann sie den Rumänischen Violinwettbewerb. 2002 war sie Mitglied im philharmonischen Staatsorchester Banatul in Timisoara. 2003 schloss sie ihr Vio58 S linstudium mit Auszeichnung ab. Seit Januar 2007 ist sie Mitglied im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Cristina García Banegas wurde in Montevideo geboren, wo sie auch heute lebt. Sie studierte bei Renee Bonnet und Renee Pietrafesa in Montevideo und besuchte Meisterkurse bei Lionel Rogg, Marie-Claire Alain, Montserrat Torrent, Guy Bovet, Luigi Ferdinando Tagliavini, Ton Koopman, Stefano Innocenti, Odille Bailleux, Adelma Gómez, Héctor Zeoli. Sie wirkt als Professorin für Orgel an der Escuela Universitaria de Música de Montevideo. Neben ihrer Konzerttätigkeit, die sie regelmäßig nach Europa, Japan, Russland, Israel und in die USA führt, beschäftigt sie sich außerdem mit der Recherche nach antiken Tasteninstrumenten und Musik des lateinamerikanischen Kontinents, vornehmlich des 16. bis 18. Jahrhunderts. Außerdem gibt sie Meisterkurse in Europa, Lateinamerika und den USA. de. www.wikipedia.org/wiki/Cristina_García_Banegas Frédéric Blanc stammt aus Südwestfrankreich. Nach seiner Ausbildung an den Konservatorien von Toulouse und Bordeaux setzte er seine Studien bei André Fleury und Marie-Madeleine Duruflé fort. Als Preisträger wichtiger internationaler Wettbewerbe (2. Preis beim Grand Prix de Chartres 1996 und 1. Preis beim Concours international de la Ville de Paris 1997), begann er anschließend eine internationale Karriere als Konzertorganist, Improvisator und Pädagoge, die ihn in fast alle europäischen Länder und die USA führte, wo er regelmäßig an den bedeutendsten Universitäten zu Meisterkursen eingeladen ist. Zudem ist Frédéric Blanc Mitglied der Orgelkommission der Stadt Paris und Mitglied der Kommission für nicht denkmalgeschützte Orgeln in der Abteilung Musik des französischen Kulturministeriums. Von 1987 bis 1995 wirkte er als Assistenzorganist an der Basilika Saint Sernin von Toulouse. Seit 1999 ist Frédéric Blanc Titularorganist an der Kirche Notre-Dame d’Auteuil in Paris an einer der schönsten symphonischen Orgeln der Hauptstadt. www.frederic-blanc.fr BlechbläserQuintett SCHUTZBLECH Das Blechbläserquintett wurde im Jahr 1996 gegründet. Die Vielseitigkeit ihrer Instrumente demonstrieren die fünf Musiker anhand erlesener und in der Regel kunstvoll bearbeiteter Werke aus verschiedenen Epochen. Konzerte des Ensembles bieten dem Zuhörer eine Möglichkeit, Blechbläser-Musik auf ganz andere Weise kennenzulernen. Schutzblech mischt die musikalischen Stile: Die Konzerte werden von Ensemblemitglied Hans Jürgen 59 Interpreten Huber moderiert und zeigen Ernste Musik von einer überaus unterhaltenden Seite. Andrea Lauren Brown Die in Wilmington/Delaware geborene Sopranistin Andrea Lauren Brown legte das Masterdiplom in Gesangspädagogik und Sologesang am Westminster Choir College in Princeton/ New Jersey und den Bachelor of Music an der West Chester University ab, wo sie summa cum laude graduierte. Sie ist Preisträgerin der Internationalen Sommerakademie am Salzburger Mozarteum 2002 und belegte den zweiten Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb der ARD in München. Ihr Operndebüt gab Brown im Alter von 17 Jahren in Libby Larsens „A Wrinkle in Time“. Sie wirkte als Solistin bei CD Aufnahmen von Händels „Dixit Dominus“ und Caldaras „Missa Dolorosa“ unter der Leitung von Thomas Hengelbrock und bei „Symphoniae Sacrae II“ von Heinrich Schütz unter der Leitung von Benoît Haller (ausgezeichnet mit dem Diapason D´Or, dem Deutschen Schallplattenpreis und dem Gramophone) mit. Neben Engagements in den USA und Europa war sie unter anderem im Festspielhaus Baden-Baden, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und den Haydn Festspielen zu Gast und musizierte zusammen mit dem Münchner Kammerorchester, den Bremer Philharmonikern und der Kammerphilharmonie Karlsruhe. www.andrea-brown-music.com Roberto Bonetto studierte Orgel und Improvisation bei Renzo Buja am Conservatorio „Cesare Pollini“ in Padua. Das Diplom errang er „mit Auszeichnung“. Ein Cembalo-Studium am Conservatorio „Dall’Abaco“ in Verona bei Daniel Costantini schloß sich an. Er besuchte Meisterkurse bei Jean Langlais, Gaston Litaize, Daniel Roth, Naji Hakim und Ton Koopman. Er ist als Titularorganist an der Abteikirche Isola della Scala in Verona, wirkte zunächst als Professor für Harmonielehre am Conservatorio in Bozen, dann in Verona und spielt Konzerte als Solist und Kammermusiker in vielen Ländern Europas. Temuri Bukhnikashvili wurde 1979 in Tiflis / Georgien geboren. Von 1996 bis 2000 absolvierte er das Staatliche Konservatorium in Tiflis in der Fagottklasse von Prof. Zurab Alavidze. 1998 besuchte er eine Meisterklasse bei Mstislav Rostropovich. Von 2000 bis 2004 studierte er an der Hochschule für Musik und Theater München in der Klasse von Prof. Eberhard Marschall. Er ist Preisträger von 60 S Musikwettbewerben in Georgien, erhielt ein Stipendium des Georgischen Präsidenten und war Stipendiat bei „Live Musik Now“ München. Er musiziert regelmäßig als Solofagottist beim Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Auch bei der Jungen Münchner Philharmonie, dem Münchner Kammerorchester und an der Bayerischen Staatsoper war er engagiert. Daneben unterrichtet er seit 2014 an der Musikschule Ismaning. Andrzej Chorosinski wurde 1949 in Warszawa geboren. Er begann seinen Orgelunterricht in der Karol Szymanowski Musikoberschule in Warszawa, die er 1967 mit einer Auszeichnung abschloss. 1972 absolvierte er an der Musikakademie Warschau das Orgelstudium in der Klasse von Prof. Feliks Rączkowski mit Auszeichnung, 1974 das Kompositionsstudium in der Klasse von Prof. Tadeusz Paciorkiewicz. 1972 erhielt er den Sonderpreis beim Wettbewerb für Orgelimprovisation in Kiel. Er konzertierte in fast allen Ländern Europas, sowie auch in Israel, USA, Kanada, Südkorea und Japan. Er ist Professor für Orgel an den Musikakademien in Warschau und Breslau. In den Jahren 1993–1999 war er Rektor der Musikakademie Frédéric Chopin in Warschau und Vorstandsmitglied der Rektorenkonferenz Hochschulen Europas (AECAM). Er leitet Orgelkurse in Deutschland, Schweden, Finnland, USA, Kanada, Südkorea, Japan, Australien und Israel. Er ist Jurymitglied bei Internationalen Orgelwettbewerben. Im Jahr 2008 wurde er an der Keymung University in Seoul mit dem Titel Doctor Honoris Causa ausgezeichnet. CONCERTO DE BASSUS Beim gemeinsamen Musizieren während einiger Aufnahme-Projekte des Simon-Mayr-Ensembles in den vergangenen Monaten entstand der Wunsch, Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in kammermusikalischer Besetzung und mit Instrumenten in historischer Bauweise aufzuführen. Spontan fanden sich engagierte und hochprofessionelle Musiker, auch aus der Region Ingolstadt, zum gemeinsamen Studieren und Musizieren. Spiritus rector dieser Initiative ist die Geigerin Theona Gubba-Chkeidze. Der Namen des Ensembles stammt von einem europaweit vernetzten, in der Region beheimateten Adelsgeschlecht, das bis heute Kultur und Wissenschaft fördert. Simon Mayr verdankt dieser Familie bis heute eine nachhaltige Förderung und Unterstützung. Der Name DE BASSUS birgt auch das Fundament barocker Musik, den Bassus. Margarete Baronin de Bassus ist dem Ensemble in besonderer Weise verbunden. 61 Interpreten Giampaolo Di Rosa 1972 in Cesena geboren, wirkt er als Pianist, Organist, Cembalist, Komponist, Improvisator, Forscher und Dozent. Seine Studien in Rom, Neapel und Würzburg schloss er mit sieben Diplomen ab, darunter das Meisterklassendiplom im Fach Orgel und den Doktortitel mit Auszeichnung. In Paris studierte er bei Jean Guillou. Seine Promotion schrieb er an der Staatlichen Universität in Aveiro/Portugal. 2006 spielte er einen Zyklus mit sämtlichen Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart, 2010 führte er sämtliche Orgelwerke von Johann Sebastian Bach in Rom auf, 2012 das gesamte Orgelwerk von Jan Pieterszoon Sweelinck. Seine rege Konzerttätigkeit führt ihn um die ganze Welt. Im Jahr 2008 wurde er zum Titularorganisten der großen Orgel der Nationalen portugiesischen Kirche S. Antonio in Rom ernannt. Er ist Künstlerischer Leiter mehrerer Orgelfestivals, so in Rom, Aprilia, Porto und Guimaraes. 2010 wurde Giampaolo Di Rosa vom Staatspräsidenten Portugals zum Offizier des Prinz Heinrich der SeefahrerOrdens geschlagen. www.giampaolodirosa.org ⁄ ⁄ Lukasz Dlugosz gilt als einer der herausragenden Flötisten seiner Generation. Der Pole studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München, am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse in Paris und an der Yale University in New Haven. Er war Preisträger bei Wettbewerben in Paris, München, Odense, Viggiano. Er musizierte in Europa, Japan, China und den USA mit berühmten Dirigenten wie Zubin Mehta, Mariss Jansons, Jacek Kaspszyk und Krzysztof Penderecki, dessen Flötenkonzert er häufig unter der Stabführung des Komponisten aufführte. Neben Rundfunkaufnahmen produzierte er CDs für SONY, NAXOS, CPO, DUX, Fleur De Son. Förderungen erfuhr er von Deutsche Stiftung Musikleben, Otto Chelius-Stiftung, Polnisches Ministerium für Kultur und einem Stipendium des Staatspräsidenten. Esteban Elizondo Iriarte wurde in San Sebastián (Spanien) geboren. Er studierte die Fächer Klavier und Orgel am Konservatorium seiner Heimatstadt und erhielt in beiden Disziplinen erste Preise. Studien an der Wiener Musikhochschule in der Orgelklasse von Anton Heiller schlossen sich an. Bald wurde er zum Professor für Orgel an der Musikhochschule von San Sebastián ernannt. Als Konzertorganist bereist er ganz Europa, die USA, Kanada, Brasilien, Japan und Russland. Er hat zahlreiche CDs eingespielt und mehrere Bücher und Notenausgaben mit spanischer Musik des 19. und 20. Jahrhunderts veröffentlicht. 2002 verlieh ihm die Universität in Barcelona den Doktortitel. 62 S ENSEMBLE BAROCKIN’ Das Ensemble Barockin´, eine flexible Formation für Alte Musik, wurde 2011 von der Flötistin Kozue Sato gegründet. Das Ensemble besteht aus ambitionierten Musikern, von denen jeder seine Erfahrungen aus einer internationaler Konzerttätigkeit mitbringt. Die Programme sind oft thematisch gestaltet; so werden die interessanten Inhalte auf unterhaltsame Weise vermittelt. www.barockin.com Christian Fuss 1991 in Ingolstadt geboren, begann schon früh mit seiner musikalischen Ausbildung und erhielt 1999 seine ersten Klavierstunden. Den ersten Trompetenunterricht erhielt er 2000 bei seinem Vater. 2009 wurde er als Jungstudent in die Trompetenklasse von Prof. Hannes Läubin und Thomas Kiechle an der Hochschule für Musik und Theater in München aufgenommen. Nach seinem Abitur am Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt begann er dort das Vollstudium Trompete. Er ist mehrfacher Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“ und war Mitglied im Bayerischen Landesjugendorchester. Meisterkurse belegte er bei Prof. Giuliano Sommerhalder, Prof. Reinhold Friedrich und Prof. Klaus Schuhwerk Hans-Paul Fuss wurde in Großschern (Siebenbürgen) geboren. 1980 schloss er sein Diplom an der Musikhochschule Klausenberg ab. Anschließend war er Solotrompeter der Staatsphilharmonie Hermannstadt und beim Kurorchester Bad Wiessee. Seit 1992 ist er Lehrer an der Städtischen Musikschule Rottenburg an der Laaber. Erwin Gaulhofer wurde 1970 in der Steiermark geboren und wohnt nun mit seiner Familie in Bad Kohlgrub. Nach seinem Posaunen-Studium an der Universität für Musik und Kunst in Graz wirkte er in verschiedenen Ensembles mit, wie zum Beispiel als Solo-Posaunist bei den Grazer Symphonikern oder im Städtetheater Passau. Seit 2001 arbeitet Erwin Gaulhofer außerdem als Lehrer für tiefes Blech in der Musikschule Garmisch-Partenkirchen sowie als Kapellmeister der Musikkapelle Ohlstadt. Momentan spielt er neben seiner Beschäftigung als Musiklehrer, im Münchner Hofbräuhaus, als Posaunist im Brassquintett “Schutzblech”, bei der Münchner “Salettl-Musi” und beim “Röss-Trio”. www.salettlmusi.de/erwin-gaulhofer.html 63 Interpreten P. Samuel Christian Geng Der in Straubing geborene Bariton wuchs in Plattling auf und konnte bereits während seiner Schulzeit seine Begeisterung für die klassische Musik entdecken. Bei Hans-Dietrich Müller an der Berufsfachschule für Musik in Plattling erhielt er seine erste gesangliche Ausbildung, die er, parallel zum Theologiestudium, bei Wilhelm Walter an der Kirchenmusikschule Regensburg von 1989 bis 1997 fortsetzte. Neben kirchenmusikalischen Verpflichtungen im niederbayerischen Raum und der Mitwirkung bei CD-Produktionen liegt sein Schwerpunkt auf Oratorien und Liedgesang. Samson Gonashvili studierte von 1966 bis 1971 an der Musikhochschule in Tbilissi, Georgien, unter anderem in der Meisterklasse von Prof. Marina Jashvili. Seit 1973 war er Dozent an der Musikhochschule in Tbilissi. 1969 bis 2013 war er Mitglied im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. In diesem Ensemble wirkte er von 1983 bis 2013 als Konzertmeister. Mit dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt gastierte er auch als Solist in Nordamerika, Australien, Asien, Europa und in den Ländern der früheren UdSSR. 1983 erhielt er den Ehrentitel Verehrter Künstler der Republik Georgien. Seit 1992 unterrichtet er an der David-Oistrach-Akademie Ingolstadt. 2004 produzierte er mit dem Klarinettisten Giora Feidman CD-Einspielungen. Theona Gubba-Chkheidze wurde als Tochter einer Geigerin und eines weltweit tätigen Theaterregisseurs in Tiflis, Georgien geboren. Bereits mit acht Jahren trat sie solistisch als Geigerin und Sängerin der elfköpfigen Mädchen-Band „Mziuri“ in Europa und in den Ländern der damaligen UdSSR auf. Geigenunterricht erhielt sie bei Prof. Konstantin Vardeli. 1994 holte sie die berühmte Geigerin Liana Issakadze nach Ingolstadt. Ab 1995 studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater München das Konzertfach Violine, 1999 erhielt sie das Künstlerische Diplom mit Bestnote und Auszeichnung, 2001 das Meisterklassendiplom. Engagements bei „World Chamber Orchestra“, „Symphony of the Americas“, „Salzburg Chamber Soloists“ oder dem Kammerorchester „Arpeggione“ führten sie nach Nord- und Südamerika, Mittel- und Westeuropa, Skandinavien und Israel. Seit 2006 spielt sie die 1. Violine im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Als Konzertmeisterin des Simon-Mayr-Ensembles wirkte sie bei 16 CD-Aufnahmen (NAXOS) und zahlreichen Konzerten mit. Seit Januar 2014 studiert sie Barockvioline bei Prof. Mary Utiger in München. Sie ist Mitglied des Klaviertrios „Trio Con Moto“. 64 S Zurab Gvantseladze 1991 in Tiflis geboren, besuchte 1998 bis 2008 das dortige Musikgymnasium. Dann studierte er am Staatlichen Konservatorium in Tiflis in der Klasse von Prof. Giorgi Beridze. Gleichzeitig war er Solooboist im Georgischen Nationalsymphonie-Orchester Seit 2012 ist er Student der Meisterklasse von Prof. Francois Leleux an der Hochschule für Musik und Theater München. Meisterkurse belegte er bei Maurice Bourgue und Matthias Arther. Er erhielt Stipendien vom Georgischen Bildungs- und Wissenschaftsministerium, vom Georgischen Staatspräsidenten und von Lev Markiz. Ai Handa wurde in Tokio geboren und bekam ihren ersten Geigenunterricht im Alter von drei Jahren. Sie studierte Violine an der Musashino Musikhochschule in Tokio, danach Violine und Barockvioline an der Hochschule für Musik und Theater München. Ihre Lehrer waren Prof. Kanae Shiba, Prof. Shigeo Sasaki, Prof. Ernö Sebestyen, Jorge Sutil, Tibor Jonas sowie Prof. Mary Utiger. Im Jahr 2008/2009 nahm sie an mehreren Meisterkursen bei Prof. Zakhar Bron teil. Sie spielt als Geigerin sowie Barockgeigerin im Münchener Raum, aber auch in ganz Europa und in Japan. Svenja Hartwig war von 2003 bis 2007 Jungstudentin bei Will Sanders an der Musikhochschule Karlsruhe. Bis zum Sommer 2009 studierte sie dort regulär. Seit dem Wintersemester 2010/11 absolviert sie ein Diplom-Musikstudium an der Musikhochschule München bei Johannes Hinterholzer. Sie spielte im Jugendblasorchester Rheinland-Pfalz, im Jugendsinfonieorchester Rheinland-Pfalz und Nordrhein Westfalen sowie dem RIAS Jugendorchester Berlin. Manfred Hößl 1955 in Bayreuth geboren, studierte nach dem Abitur 1974 zunächst an der Fachakademie für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth und wechselte dann an die Fachakademie für katholische Kirchenmusik in Regensburg. 1980 schloss er mit dem Examen ab. Er wirkte zunächst als Orgellehrer und Kirchenmusiker in Burghausen St. Konrad. Seit 1988 ist er als hauptamtlicher Kirchenmusiker in Neumarkt - Sankt Veit tätig. Angeregt durch seinen Lehrer Karl Friedrich Wagner gilt seine Vorliebe dem Orgelrepertoire des süddeutschen Barocks und dessen stilgerechter Wiedergabe. Daneben widmet er sich intensiv der französischen, auch entlegenen, Orgelliteratur des 19. Jahrhunderts. 65 Interpreten Theresa Holzhauser Die Mezzosopranistin studierte in der Klasse von Gabriele Fuchs an der Hochschule für Musik und Theater in München. Sie ist Preisträgerin des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“, erhielt den Förderpreis beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin und wurde 2010 mit dem 1. Preis des Wettbewerbs der internationalen Opernwerkstatt Schloss Laubach sowie mit dem Frankfurter Mendelssohnpreis ausgezeichnet. 2011 war sie Mitglied des Young Singers Project 2011 der Salzburger Festspiele. In der Saison 2013/14 gastierte die Künstlerin als Blumenmädchen I/3 in Parsifal beim Beijing Festival. In dieser Partie hat sie bei den Salzburger Osterfestspielen 2013 unter der Leitung von Christian Thielemann debütiert. Anschließend sang sie am Theater St. Gallen in der Neuproduktion von Janaceks „Das schlaue Füchslein“. Für die Neuproduktion „Carmen“ wird sie als Mercedes ans Theater Rom zurückkehren. Ab der Spielzeit 2014/15 wird sie dem Stadttheater St. Gallen als festes Ensemblemitglied angehören Hans Jürgen Huber wurde in Geisenfeld geboren. Er studierte ab 1994 das Konzertfach Trompete an der Hochschule für Musik Mozarteum in Salzburg bei Prof. Hans Gansch und Prof. Josef Eidenberger, an der Musikhochschule Frankfurt bei Wolfgang Bauer. 1998 wechselte er an die Musikhochschule Basel, wo er 2000 sein Diplom mit Auszeichnung ablegte. Sein Meisterklassen-Studium an der Musikhochschule in Augsburg bei Prof. Uwe Kleindienst beendete er 2002 mit Auszeichnung. Hans Jürgen ist 1. Kulturpreisträger der Stadt Geisenfeld und musiziert in renommierten Orchestern des In- und Auslands. Zahlreiche Tonträger-Einspielungen und Solo-CDs komplettieren sein musikalisches Wirken. Ingolstädter Motettenchor Der Ingolstädter Motettenchor wurde 1962 von Hans Steimer gegründet. Der Chor entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem großen Konzertchor mit 70 bis 95 aktiven Konzertsängern. Dementsprechend änderte 66 S sich mit den Jahren auch das Programm. Zu der A-capella Musik kamen zunächst Kantaten und Orchestermessen, später dann vor allem Orchestermessen und Oratorien. Hans Steimer leitete „seinen“ Chor 30 Jahre lang. In dieser Zeit wurde dem Motettenchor 1971 der Kunstpreis der Stadt Ingolstadt und ihm selbst 1990 die Goldene Bürgermedaille verliehen. Ab 1992 folgte Christoph Hämmerl, mit dessen Beginn neue und junge Sängerinnen und Sänger hinzu kamen und neben den großen Werken der A-capella Tradition wieder ein größerer Raum gegeben wurde. 2003 übernahm Felix Glombitza das Dirigat und wieder konnte der Chor sich verjüngen. Der Schwerpunkt der Musik verlagerte sich mit ihm in die Romantik und die Moderne. So wurden neben Verdi, Brahms und Mendelssohn-Bartholdy auch Bernstein, Korngold und Stravinsky aufgeführt. Mit Eva-Maria Atzerodt, die im Juni 2013 die Chorleitung übernahm, konnte der Motettenchor eine sehr erfahrene Musikerin gewinnen. Durch ihre lange Arbeit mit dem Jugendkammerchor geprägt, legt diese wieder verstärkt Wert auf A-capella Gesang. George Kobulashvili Der 1961 in Tiflis geborene Musiker war in seiner Heimatstadt unter anderem erster Oboist und Konzertmeister beim Georgischen Staatssymphonieorchester in Tiflis und Solist der Georgischen Staatlichen Philharmonie. Seit 1993 ist er Solooboist im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Zahlreiche Konzerte und Tourneen mit der Bayerischen Kammerphilharmonie und der Kremerata Baltica führten ihn nach Brasilien, in die Schweiz, nach Ost- und Mitteleuropa und Skandinavien. Seit seiner Mitwirkung bei den Salzburger Festspielen 1996 ist er Mitglied der Salzburger Kammerphilharmonie. 2001 rief er den François-LeleuxBläserwettbewerb in seiner Heimatstadt Tbilissi ins Leben. Seit 2002 ist er Honorarprofessor des Staatlichen Konservatoriums in Tiflis und unterrichtet dort während seiner Georgienaufenthalte. Er ist Mitglied des Münchner Bläseroktetts Opera concertante und im Salzburger Bläserquintett. Sascha Konjaev wurde 1972 in Tiflis geboren. Seinen ersten Violinunterricht erhielt er bei seinem Vater Viktor Konjaev. Er absolvierte sein Violinstudium an der Musikhochschule München bei Prof. Gottfried Schneider und studierte nach der 1995 abgelegten künstlerischen Reifeprüfung ein Jahr in der Fortbildungsklasse bei Prof. Christian Stier. Außerdem belegte er Meisterkurse bei Prof. Valery Klimov in Nizza, Prof. Zakhar Bron in Judenburg (Österreich) und Prof. Igor Oistrach in München. Er unterrichtet an der Simon-MayrMusikschule in Ingolstadt. Im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt leitet er als Stimmführer die zweiten Violinen. 67 Interpreten Viktor Konjaev wurde in Tiflis geboren und studierte an der dortigen Musikhochschule Violine und erhielt zum Abschlussexamen 1970 sein Diplom mit Auszeichnung. Von 1972 an war er als Konzertmeister und zweiter Dirigent des Staatlichen Georgischen Kammerorchesters tätig, das seit 1990 in Ingolstadt ansässig ist. In den Jahren 1974 bis 1984 wirkte er zusätzlich beim Staatlichen Georgischen Symphonieorchester als Konzertmeister. Mittlerweile lebt er in Deutschland und war seit 1994 Mitglied des Münchener Kammerorchesters. Als Solist gewann er den Wettbewerb der Kaukasischen Republiken in St. Erevan (Armenische SSR), sowie als Primarius seines Streichquartettes den Allunion Quartettwettbewerb in Tiflis (Georgische SSR). Raphaela Kuffer wurde 1987 in Kösching geboren. Im Alter von sechs Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Nach dem 2007 am Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt abgelegten Abitur studierte sie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sie schloss ihr Studium im Mai 2011 mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen in den Fächern Mathematik und Musik mit Hauptfach Gesang ab. Ihr erstes Referendariatsjahr absolvierte sie an der Realschule in Kulmbach, ihr zweites Jahr an der Realschule in Manching. Sie leitete eine Bläserklasse und gründete eine Mädchenband. Seit ihrer Schulzeit wirkt sie gesanglich oder instrumental bei diversen Konzerten mit, im Mai 2011 beispielsweise im Musical „Die Baronin“. Bei den Ingolstädter Orgeltagen ist sie im pädagogischen Bereich tätig. Christian Ledl wurde 1970 in Ingolstadt geboren. Er studierte am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg katholische Kirchenmusik und Orgel bei Karl Maureen. Anschließend absolvierte er ein Cembalo-Studium am Richard-StraussKonservatorium in München bei Michael Eberth. Seit 1992 ist er Organist und seit 2001 auch Chorleiter an der Ingolstädter St. Moritzkirche. Er unterrichtet an verschiedenen Schulen in Eichstätt und Ingolstadt. www.christianledl.de Yuna Lee wurde in Seoul, Süd Korea geboren. Sie studierte an der Yewon Artsschool und der Seoul Highschool of Art. In Deutschland studierte sie Violine an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Ernö Sebestyen 68 S und bei Prof. Mi-Kyung Lee und schloss mit der Meisterklasse ab. Danach studierte sie Barockvioline bei Prof. Mary Utiger Sie besuchte Meisterkurse von Anton Steck, John Holloway und Simon Standage. Als Barockgeigerin spielt sie in verschiedenen Barockorchestern wie Orchestre baroque de l’Académie Européenne, L’Académie baroque européenne d Ambronay. Sie trat bei verschiedenen Musikfestivals auf, beispielsweise beim Schleswig-Holstein Musikfestival und beim Festival d’Aix-en-Provence und Festival d’Ambronay. Im Jahr 2011 gewann sie mit ihrem Ensemble ‘Dolce Armonia’ einen 1. Preis beim Biagio-Marini Wettbewerb in Neuburg. Dmitry Lepekhov Der russische Violinist wurde in Moskau geboren. Er besuchte das staatliche Tschaikovsky-Konservatorium in Moskau. Schon während seines Studiums wirkte er als Solist für eine CD-Einspielung mit dem renommierten Barockorchester ,,Pratum Integrum Orchester“ mit und trat auf verschiedenen europäischen Musikfestivals auf. Im Jahr 2011 gewann er den 12. ,,Biagio-MariniWettbewerb“ in Neuburg. Für seine Einspielung von Telemanns Violinkonzerten erhielt er den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Er studierte Barockvioline an der Musikhochschule München bei Prof. Mary Utiger. Heute agiert er als international tätiger Musiker. Marco Lo Muscio wurde 1971 in Rom geboren. Er wirkt heute vielseitig als Organist, Pianist und Komponist. Er studierte Klavier bei Sergio Fiorentino, einem legendären italienischen Pianisten, und Orgel bei James E. Goettsche, dem Hauptorganisten an St. Peter in Rom. Spezialität sind seine Bearbeitungen aus dem Bereich des Jazz und der Rock- und Popmusik. So transkribierte er beispielsweise Werke von Keith Jarrett, Keith Emerson, Rick Wakeman, Jan Gabarek und Steve Hackett. Bei zahlreichen Festivals ist er gern gesehener Gast. CD-Einspielungen liegen vor. www.marcolomuscio.com Tamaz Lomidze studierte in der Violoncelloklasse von Professor Arnabishvili an der Musikhochschule Tiflis. Von 1965 bis 1976 war er als Cellist an der Staatsoper Tiflis engagiert. Seit 1976 musizierte er im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt als Kontrabassist. 69 Interpreten Vadim Makhovskiy wurde in Alma Ata/Kasachstan geboren, besuchte ein Musikgymnasium in Moskau und studierte an Musikhochschulen in Moskau, Berlin und München, wo er die Meisterklasse Kammermusik absolvierte. Er wirkte vor seiner Wahl zum Stimmführer ab 2013 bereits mehrmals als Gastmusiker beim Georgischen Kammerorchester Ingolstadt mit. Roberto Marini legt seinen künstlerischen Schwerpunkt auf das romantische und moderne Repertoire. Er begann seine musikalischen Studien in Rom unter Fernando Germani. Sein Studium bei Prof. Annamaria Polcaro am Conservatorio Aquila und bei Lionel Rogg am Konservatorium Genf schloß er jeweils mit Auszeichnung ab. Daneben beendete Marini auch ein Jurastudium. 2002 spielte er das gesamte Orgelwerk von Max Reger in 16 Konzerten, das er mittlerweile auch auf CD vorlegte. Komplettaufführungen realisierte er auch vom Orgelwerk Johann Sebastian Bachs. Marini ist Professor für Orgel am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom und Professor für Orgel und Gregorianischen Choral am Conservatorio di Musica „Luisa d’Annunzio“ in Pescara, wo er viele Jahre als Vizedirektor tätig war. Er wirkt als Titularorganist an der Kathedrale von Teramo. www.mariniroberto.it Alberto Martini ist künstlerischer Direktor des Ensembles I VIRTUOSI ITALIANI. Er wirkte als Konzertmeister verschiedener italienischer Symphonieorchester, darunter der Filarmonica Arturo Toscanini in Parma. Mittlerweile lehrt er als Professor für Violine am Conservatorio in Imola und pflegt eine solistische Karriere mit zahlreichen CD-Produktionen. Ursula Maxhofer-Schiele Die Mezzosopranistin wurde 1957 in Ingolstadt geboren. Den ersten Gesangsunterricht erhielt sie bei Emmi Seiltgen. Ihr Studium absolvierte sie am Mozarteum in Salzburg bei Hanna Ludwig. Sie konzertiert im deutschen Raum (Birnau, Schloss Ellmau, Frankfurt, Erfurt, Österreich und Südtirol), auch im Rahmenprogramm der Salzburger Festspiele und bei diversen Opernproduktionen (Bad Hersfeld, seit 1981 bei der Neuburger Kammeroper). Lehraufträge übernahm sie am Eichstätter Gabrieli-Gymnasium und an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. 70 S Michaela Mirlach-Geyer wurde 1982 in Ingolstadt geboren und erhielt im Alter von sechs Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Während ihrer Schulzeit am GnadenthalGymnasium Ingolstadt mit Leistungskurs Musik, legte sie das kirchenmusikalische C-Examen ab. Nach dem Abitur studierte sie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und schloss ihr Studium im Dezember 2007 mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen für die Fächer katholische Religionslehre und Musik mit Hauptfach Orgel ab. Seit 2010 ist sie als Studienrätin an der Knabenrealschule in Neumarkt (Katholische Religion, Musik, Informationstechnologie) tätig. Seit 2009 ist sie für das musikalische Kinderprogramm der Ingolstädter Orgeltage verantwortlich. Virgil Mischok Nachdem er in seiner Jugend zahlreiche Auftrittserfahrungen mit den besten Chören Bayerns sammeln konnte, führten ihn solistische Engagements unter anderem nach Südafrika, wo er auf dem Cape Classic Festival zusammen mit der Mezzosopranistin Ann-Katrin Naidu und dem Pianisten Boris Kusnezow einen Liederabend mit Schumanns Liederkreis op. 39 und ausgewählten Schubert Liedern gab. Im September 2012 trat er bei einer Konzertreise nach Taiwan und Singapur mit der Audi Jugendchorakademie als Solist im Requiem von Johannes Brahms auf. Virgil Mischok singt neben den Basspartien der großen Oratorien von Bach und Händel die gängigen Opernpartien von Mozart bis Janacek. Zuletzt war er in Donizetti´s „I Pazzi per Progetto“ im Münchner Prinzregententheater unter der Leitung von Ulf Schirmer zu hören. Er wird an der Hochschule für Musik und Theater in München von Prof. Andreas Schmidt unterrichtet. virgil-mischok.de Michael Morgott begann bereits 1980 als Zehnjähriger mit dem Trompetenspiel und absolvierte sein Abitur am Gabrieli-Gymnasium unter anderem im Leistungskursfach Musik auf dem Instrument Trompete. Im Anschluss daran studierte er Lehramt für Realschulen mit den Hauptfächern Mathematik und Musik. Mit dem Akademischen Blasorchester München spielte er in Gemeinschaftsproduktionen mit dem Bayerischen Rundfunk mehrere CDs ein. Neben seiner Tätigkeit als Trompeter bildete er sich als Blasorchesterdirigent bei Meisterkursen von Prof. Maurice Hamers, Prof. Jan Cober und Prof. Thomas Ludescher weiter. Für seine Leistungen im musikpädagogischen Bereich wurde ihm 2008 vom Landkreis Rosenheim der Kulturförderpreis verliehen. 71 Interpreten Katharina Müller wurde in Bayreuth geboren. An der Hochschule für Musik und Theater München studierte sie Violine bei Prof. Ernö Sebestyen. Nach dem künstlerischen und pädagogischen Diplom folgte ein Aufbaustudium bei Prof. Mary Utiger im Fach Barockvioline. Wertvolle kammermusikalische Impulse erhielt sie dabei auch im Zusammenspiel mit Prof. Christine Schornsheim und Prof. Kristin von der Goltz. Durch Meisterkurse bei Prof. Kolja Lessing, Prof. Walter Forchert, Prof. John Holloway, Prof. Lars Ulrik Mortensen und Olga Voitova spezialisierte sie sich weiter, mit Schwerpunkten in den Bereichen der historischen Aufführungspraxis und der zeitgenössischen Musik. Die Stipendiatin des Richard Wagner-Verbandes und mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbs Jugend musiziert lebt in München und konzertiert als Solistin, Kammermusikpartnerin und Mitglied namhafter Ensembles. Nicole Ostmann geboren im Jahr 2001 in Ingolstadt, lernt seit ihrem fünften Lebensjahr Violine bei Alexander Konjaev in der Städtischen Simon-Mayr-Singund Musikschule Ingolstadt. Sie konzertierte unter anderem bei den Familienkonzerten des Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt und bei der Orgelmatinee. Die junge Geigerin ist mehrfache Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe, so bei „Jugend musiziert“ und dem Kammermusikwettbewerb des Lions Clubs. Roman Perucki absolvierte 1985 das Studium der Orgelmusik an der Musikakademie in Danzig in der Orgelklasse von Prof. Leon Bator. Er besuchte darüber hinaus mehrere Meisterkurse in Polen und im Ausland. Er wirkt als Professor an der Musikakademie und Musikschule in Danzig. Roman Perucki ist Hauptorganist an der Kathedrale in Oliva und Generalintendant der Baltischen Philharmonie in Danzig sowie Präsident der Pommerschen Vereinigung Musica Sacra und Präsident der Gesellschaft der Freunde der Archikathedrale in Danzig Oliva. Zahlreiche Konzertreisen führten ihn mehrfach in alle Länder Europas wie auch in die USA, Japan, Australien und Südamerika. Roman Perucki leitet den Internationalen J.P. Sweelinck Orgelwettbewerb in Danzig. Er spielte zahlreiche Schallplatten und Rundfunkaufnahmen ein. Im Jahre 1998 wurde er mit einer Platinplatte geehrt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter anderem den Kulturpreis der Stadt Danzig und die höchste Ehrung des Vatikans Pro ecclesiae et pontifice. 72 S Agnes Preis begann ihre Gesangsausbildung bei Ilse und Hans Hagen in München. Nachdem sie ihr Magisterstudium der Japanologie, Kunstgeschichte und Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit Erfolg abgeschlossen hatte, widmete sie sich ganz dem Gesang. Ihr Studium beendete sie erfolgreich in Wien bei Prof. Sylvia Greenberg, daneben besuchte sie Meisterkurse bei Kammersängerin Sylvia Geszty und Prof. Hanno Blaschke. Sie nahm teil an Opern-Produktionen im In- und Ausland und absolvierte zahlreiche Konzerte beispielsweise beim Mozartfest toujours Mozart in Wien und Salzburg. David Jakob Rattinger geboren in Graz, studierte in seiner Heimatstadt sowie in Wien, Nürnberg und Basel, wobei ihn die Schola Cantorum Basiliensis besonders prägte. Zu seinen Lehrern zählen Pierre Pitzl, Anthony Rooley, Paolo Pandolfo und Christophe Coin. Der Musiker gastiert regelmäßig als Continuist mit verschiedenen Ensembles und Barockorchestern im deutsch- und französischsprachigen Raum. Als Solist konnte man Rattinger zuletzt bei den Innsbrucker Festwochen, den Thüringer Bachwochen, den Dresdner Meisterkonzerten - Schloss Albrechtsberg, im Händelhaus Halle oder bei den Prager Symphonikern erleben. Zahlreiche, teils mit Schallplattenpreisen ausgezeichnete CDs und Rundfunkeinspielungen, dokumentieren die künstlerische Tätigkeit. Rattinger lehrte bis 2012 Gambe und Aufführungspraxis Alte Musik an der Hochschule für Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg. Derzeit hat er eine Vertretungsstelle am Konservatorium Graz inne. Jakob David Rattinger war über die Jahre Leiter diverser Seminare und Konzertreihen für Alte Musik. Derzeit betreut er in Bayern die internationalen „Tage der Barockmusik Schrobenhausen - Masterclass und Konzerte“. www.jakobdavidrattinger.com Nicolò Antonio Sari 1987 in Venedig geboren, schloß sein Studium bei Elsa Bolzonello Zoya and Roberto Padoin am Conservatorio „Benedetto Marcello“ in Venedig in den Fächern Orgel und Komposition mit Auszeichnung ab. Preise erhielt er bei Wettbewerben in Amsterdam (J. P. Sweelinck), St. Julien du Sault, Salerno, Fano Adriano, Muzzana del Turgnano, Varzi, Borca di Cadore, Graz, Carunchio. 2012 schloß er ein Aufbaustudium im Fach Orgel am Conservatorio „Arrigo Pedrollo“ in Vicenza bei Roberto Antonello ab, das Fach Cembalo studiert er dort bei Patrizia Marisaldi. Er ist Organist an den Kirchen Santa Maria dei Carmini und San Trovaso in Venedig. www.nicolosari.it 73 Interpreten Kozue Sato Die in Japan geborene und in Deutschland lebende Flötistin konzertiert als Solistin und Kammermusikerin. Sie ist Preisträgerin als bestes musikalisches Nachwuchstalent der Stadt Sapporo, beim HIMES-Wettbewerb sowie dem Musikförderpreis des Kulturkreises Gasteig, München. An der Musikhochschule München schloss sie ihr Studium bei Prof. Klaus Schochow mit dem künstlerischen Diplom ab. Es folgten Fortbildungsjahre bei Philippe Boucly für moderne Querflöte, später für Traversflöte bei Marion Treupel-Franck. Meisterkurse bei Barthold Kuijken, Marcello Gatti sowie bei Burga Schwarzbach (Körperschulung) gaben ihr wichtige musikalische Impulse. Kozue Sato gründete das Ensemble Barockin‘, sorgt sich um den musikalischen Nachwuchs und ist auch im organisatorischen Bereich des Konzertwesens engagiert. www.kozue-sato.de Markus Schäfer Der Tenor Markus Schäfer studierte Gesang und Kirchenmusik in Karlsruhe und Düsseldorf bei Armand Mc Lane. Er war Preisträger in Berlin (Bundeswettbewerb Gesang) und Mailand (Caruso-Wettbewerb). Nach dem Besuch des Opernstudios in Zürich gab er dort sein Debüt und erhielt sein erstes Engagement. Es folgten Stationen als Ensemblemitglied an der Hamburgischen Staatsoper sowie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf. Gastspiele und Konzertreisen führten ihn an viele der bedeutendsten Philharmonien, Opernhäuser und Festivals. Der lyrische Tenor hat sich besonders in Opernpartien des Mozart-Fachs, als Evangelist in den Passionen Johann Sebastian Bachs sowie in den großen Oratorien des 19. Jahrhunderts einen hervorragenden Ruf erworben. Dabei arbeitet er unter anderem mit Dirigenten wie René Jacobs, Sigiswald Kuijken, Paul McCreesh, Nikolaus Harnoncourt, Frans Brüggen, Michael Gielen, Stephan Soltesz, Kent Nagano, Jos van Immerseel, Jun Märkl sowie Pierre Cao zusammen. Als Liedinterpret feierte Markus Schäfer große Erfolge, so in Wien, bei den „Schubertiaden“ in Feldkirch und Schwarzenberg, in der Wigmore Hall, London oder im Lincoln Center New York. Zahlreiche preisgekrönte CD-Aufnahmen (Grammy für Matthäus-Passion mit Harnoncourt) sowie Rundfunkproduktionen dokumentieren das breite Spektrum seines Könnens. 2008 begann er als Gesangsprofessor an der HMTM Hannover. www.tenor-markus-schaefer.de Clemens Schlemmer Nach seinem Fagottstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin war Clemens Schlemmer von 1998 bis 2004 Solo-Kontrafagottist der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Seitdem gastiert er auch in namhaften Orchestern wie dem Deutschen Sinfonieorchester und den Berliner Philharmonikern. Clemens Schlemmer setzte sich zunehmend 74 S mit Fragen zur historischen Aufführungspraxis auseinander und studierte von 2006 bis 2009 bei Christian Beuse an der Universität der Künste Berlin historische Fagotte. Bald wurde Clemens Schlemmer ein gefragter Spezialist für Barockfagott und Dulcian, er wirkte bei zahlreichen Produktionen des Telemannischen Collegium Michaelstein oder auch der Cappella Sagittariana Dresden mit. Er musizierte beispielsweise mit der Akademie für Alte Musik, der Lauttencompagney Berlin, der Neuen Hofkapelle München und La Banda Augsburg. Ludwig Schmid wurde 1985 in Ingolstadt geboren. Seit dem sechsten Lebensjahr spielt er Klavier und gewann sämtliche Wettbewerbe von Jugend Musiziert auf Landesebene sowohl im Fach Klavier Solo, Klavier vierhändig mit seiner Schwester Eva Schmid, als auch im Bereich der Kammermusik mit seinem Klaviertrio. Er war Stipendiat des Vereines zur Förderung junger Talente e.V. Ingolstadt, Stipendiat des Bayerischen Staates und mehrfacher Preisträger des Lion Club Wettbewerbes. Bei diversen Wettbewerben war er erfolgreich. Nebenberuflich arbeitet er heute als Kirchenmusiker in Ingolstadt sowie als Korrepetitor und Continuospieler. Michael Schönfelder geboren 1990 in Landshut erhielt im Alter von sieben Jahren seinen ersten Musikunterricht in Klavier und Violine. Mit 13 Jahren wechselte er zum Kontrabass. Als Sechzehnjähriger studierte er an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Prof. Klaus Trumpf und Günter Holzhausen. Im Juni absolvierte er ein Orchesterpraktikum bei den Würzburger Philharmonikern und wirkte dabei in Opern und Konzertaufführungen beim Mozartfest in Würzburg mit. Florian Schwarzbeck wurde im Jahr 2000 geboren. Seit seinem sechsten Lebensjahr erhält er Cellounterricht bei Susanne Lemos in Ingolstadt. Er war mehrmals Preisträger beim Kammermusikwettbewerb des Lions Clubs sowie bei Jugend musiziert auf Landesebene. Auf Bundesebende erzielte er 2013 einen 2. Preis in der Kategorie Kammermusik. Als Solist musizierte er bei Kinder- und Familienkonzerten des Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt. Florian ist Stipendiat des Vereins zur Förderung junger musikalischer Talente Ingolstadt und besucht zur Zeit die 8. Klasse des ReuchlinGymnasiums. 75 Interpreten Claire Sirjacobs schloss ihr Studium am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris 2004 ab. Von September 2003 bis Juli 2005 war sie Mitglied der Orchesterakademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, wo sie unter der Leitung von Dirigenten wie Mariss Jansons, Riccardo Muti, Bernard Haitink, Sir Colin Davis spielte. Danach studierte sie bis Juli 2007 am Mozarteum in Salzburg bei Stefan Schilli. Sie ist Mitglied des Bläserquintetts Quintette Aquilon und wurde mit zahlreichen ersten Preisen ausgezeichnet, beispielsweise im Henri Tomasi Wettbewerb 2003, im ARD Wettbewerb 2006; als Bestes Ensemble bei den Festspielen MecklenburgVorpommern 2007. 2011 erhielt sie einen Echo Klassik. Sie spielt regelmäßig in Orchestern wie Camerata Salzburg, Münchner Bach Orchester, Bach Collegium München, Münchner Kammerorchester, Chamber Orchestra of Europe und Mozarteumorchester Salzburg. Seit 2010 beschäftigt sie sich mit der historischen Aufführungspraxis (Barockoboendiplom an der Münchner Musikhochschule bei Saskia Fikentscher) und spielt in verschiedenen Ensembles für Alte Musik wie dem Stiftsbarock Stuttgart, der Münchner Hofkapelle, dem La Banda Barockorchester und Les Musiciens de Louvre. Martin Sokoll wurde 1976 in Ingolstadt geboren. Nach langjährigem Orgelunterricht bei Münsterorganist Franz Hauk studierte er ab 1997 an der Staatlichen Hochschule für Musik in München die Fächer Konzertfach Orgel und Katholische Kirchenmusik, das er 2001 mit der künstlerischen Diplomprüfung im Konzertfach Orgel, der sich ein Aufbaustudium in der Fortbildungsklasse anschloss, und im Jahre 2002 mit dem kirchenmusikalischen A-Diplom mit Schwerpunkt Klavier beendete. Zu seinen Lehrern zählten Prof. Edgar Krapp (Orgel), Prof. Michael Gläser (Dirigieren) sowie Prof. Rainer Fuchs (Klavier). Er gibt musikalische Werke in historischkritischen Editionen heraus, spielt zahlreiche Konzerte und wirkt als Organiste adjoint am Liebfrauenmünster in Ingolstadt. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften wirkt er nun als Richter am Landgericht in Ingolstadt. Christina Sontheim wurde in München geboren. Sie erhielt ihren ersten Geigen und Bratschenunterricht bei Ines Kötnig und Ann Schneidt. Von 2003 bis 2009 studierte sie an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Fabio Marano. Unter anderem nahm sie an Kammermusik und Meisterkursen beim Vogler Quartett, Garth Knoxx, Michael Goosses (Frei76 S burger Barockorchester) Händelakademie, Ensemble für Neue Musik teil. Sie spielte in Orchestern unter der Leitung von Colin Davis, Péter Eötvös, Lawrence Foster und anderen. Von 2011 bis 2013 studierte sie im Masterstudiengang historische Aufführungspraxis bei Mary Utiger in München. Seitdem ist sie als freiberufliche Musikerin und Pädagogin tätig. Georg Staudacher wurde 1989 geboren. Nach dem Abschluss des Kirchenmusikalischen C-Examens war er zwei Jahre Jungstudierender im Fach Orgel bei Prof. Harald Feller an der Musikhochschule München. Nach dem Abitur studiert er Hauptfach Cembalo bei Prof. Christine Schornsheim sowie Orgel und Kirchenmusik in München. Er erhielt Unterricht bei Andreas Steier und besuchte Meisterkurse bei Jean-Claude Zehnder und Michael Radulescu. Er ist Preisträger beim Wettbewerb Jugend Musiziert auf Bundesebene. Als Organist und Continuospieler konzertiert er im Rahmen verschiedener Veranstaltungen, wie den Internationalen Simon-Mayr-Festspielen, den Ingolstädter Orgeltagen und den Augsburger Mozarttagen. Felix Stross wurde in Lüneburg geboren und wuchs auf in München. Unterricht im Fach Violoncello erhielt er bei Jan Polasek, Peter Wöpke, Helmar Stiehler und Rudolf Metzmacher. Er studierte bei Rudolf Gleissner und Hans-Christian Schweiker an den Musikhochschulen Stuttgart und Köln, Abteilung Aachen. Die Hinwendung zur historischen Aufführungspraxis führte ihn zum Studium des Barockcello an die Musikhochschule München bei Kristin von der Goltz. Stross wirkt in zahlreichen Ensembles der Alten Musik wie La Visione, Balthasar-Neumann-Ensemble, L´arte del mondo und der eigenen Kammermusik Formation Collegium Musicum, München. Lucia Swientek Lucia Swientek besucht die 11. Klasse des Gabrieli-Gymnasiums Eichstätt. Seit 2001 erhielt sie Violinunterricht bei Erika Brosinger, seit 2008 studiert sie bei Alexander Konjaev. Sie nahm teil an Meisterkursen bei Prof. Anke Schittenhelm (Graz) und Prof. Andreas Lehmann (Weimar). Sie erhielt mehrere Preise bei „Jugend musiziert“ auf Regional- und Landesebene und einen 1. Preis beim Lions-Kammermusikwettbewerb 2009. Christoph Teichner Christoph Teichner studierte zunächst Musikwissenschaft an der Universität Augsburg und Lehramt Musik an Gymnasien mit den Instrumenten Klavier/Cembalo und Querflöte an der Hochschule für Musik und Theater in München. Die damit verbundene Gesangsausbildung 77 Interpreten erhielt er bei Gabriele Kaiser. Anschließend erwarb er ein künstlerisches Diplom im Fach Cembalo am Richard-Strauss-Konservatorium bei Michael Eberth. Zusätzlich studierte er Traversflöte bei Marion Treupel-Franck. Er unterrichtet Klavier an der Städtischen Musikschule Königsbrunn und wirkt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Musikpädagogik der Universität Augsburg. Daneben schreibt er an einer musikwissenschaftlichen Promotionsarbeit über den Pianisten und Komponisten der Mozartzeit Ignaz Franz von Beecke (1733–1803). Marion Treupel-Franck wurde in München geboren. Nach ihrem Querflötenstudium in Salzburg, Innsbruck und Wien spezialisierte sie sich auf Traversflöte bei Barthold Kuijken am Koninklijk Conservatorium in Brüssel, 1998 erhielt sie das Solistendiplom. 1995 und 1997 war sie Stipendiatin der Villa Musica Mainz unter Leitung von Reinhard Goebel. Es folgt eine rege Konzerttätigkeit mit namhaften Barockorchestern wie dem Bach Collegium Japan, La Stagione Frankfurt, dem Ensemble Currende und dem Ensemble L’Estro Armonico. Konzertreisen führten sie durch ganz Europa, Südafrika und nach Japan. Im Jahre 2006 war Marion Treupel-Franck künstlerische Leiterin des Internationalen Festivals der Renaissancemusik im Gasteig München. Seit 2001 ist sie Dozentin für Traversflöte, zunächst am Richard-Strauss-Konservatorium, seit 2008 an der Hochschule für Musik und Theater München. Daneben wird sie regelmäßig als Dozentin zu internationalen Kursen für Alte Musik eingeladen. www.flautotraverso.de David Tsadaia ist 1951 in Tiflis, Georgien, geboren. Er studierte am Staatlichen Konservatorium in Tiflis bei Prof. Barnabishvili und dem als Gastprofessor tätigen Daniel Schafran. Seit 1971 ist er Mitglied im Staatlichen Georgischen Kammerorchester. Von 1985 bis 1993 war er als künstlerischer Direktor des Georgischen Kammerorchester Tiflis tätig. 1985 gründete er das Kammermusikzentrum seiner Heimatstadt. Seit 1990 lebt David Tsadaia in Ingolstadt und gründete die Abonnement-Reihe des Ensemble del Arte in Neuburg an der Donau. 2010 wurde ihm der Kulturpreis der Stadt Neuburg an der Donau verliehen. Seit 2011 ist er als Solo-Kontrabassist im GK Ingolstadt tätig, in welchem er zuvor als Cellist gespielt hat. I VIRTUOSI ITALIANI Dieses Ensemble wurde gegründet mit dem Anspruch eines Kammerorchesters von internationalem Rang. Es musizieren führende Mitglieder 78 S aus renomm-ierten italienischen Symphonieorchestern ebenso wie Professoren aus den Musikhochschulen und Akademien. Das auf historischen Instrumenten spielende Ensemble tourt mittlerweile erfolgreich durch die wichtigen Konzertsäle Europas. Aufnahmen, CD-Produktionen und TV-Einspielungen dokumentieren die herausragende klangliche Qualität und die stupende Virtuosität der VIRTUOSI. www.ivirtuosiitaliani.eu Vokalensemble IN TAKT Das Regensburger Vokalensemble InTakt wurde 2004 gegründet. Die acht Sänger erhielten ihre erste musikalische Ausbildung am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen. Seit mehreren Jahren entfaltet das Ensemble eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Das zumeist geistliche Repertoire des Oktetts reicht von der Gregorianik über die Vokalpolyphonie der Renaissance und der Männerchorliteratur der Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen und Arrangements. Derzeit besteht das Ensemble aus den Altisten Alexander Reber und David Rohloff, den Tenören Florian Fuchs und Peter Lankes, den Baritonen Alexander Beil und Reinhold Heigl, sowie den Bässen Dominik Herdegen und Johannes Odvody. www.vokalensemble-intakt.de Elmar Walter studierte seit 1998 Tuba am Richard-StraussKonservatorium in München bei Tom Walsh. Musikwissenschaft studierte er seit 2000 an der Universität Salzburg, er promovierte 2010 mit einer Arbeit über „Blas- und Bläsermusik. Musik zwischen Volksmusik, volkstümlicher Musik, Militärmusik und Kunstmusik“ (Tutzing 2011). Parallel spielte er 2004–2008 als Tubist im Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen. Seit 2008 wirkt er als Leiter der Abteilung Volksmusik beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege Er ist unter anderem Vorsitzender der „Arbeitstagung der hauptamtlichen, überregional tätigen Volksmusikpfleger und -forscher in Bayern“ und Vorsitzender des Arbeitskreises „Musikantenfreundliches Wirtshaus“. Evi Weichenrieder Die gebürtige Geisenfelderin erhielt bei Münsterorganist Franz Hauk ersten fundierten Orgelunterricht. Nach dem Abitur am GnadenthalGymnasium Ingolstadt mit Leistungskurs Musik studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater München Konzertfach Orgel in der Klasse von Prof. Edgar Krapp. 1998 schloss sie 79 Interpreten das Studium erfolgreich mit dem Konzertdiplom ab. An der gleichen Hochschule erhielt sie Cembalo- und Generalbassunterricht von Prof. Lars Ulrik Mortensen. Sie nahm an Interpretationskursen bei Prof. Gerhard Weinberger teil. Solistisch trat sie unter anderem im Hohen Dom zu Bamberg auf. Sie ist gefragte Kammermusikpartnerin und wirkt regelmäßig bei verschiedenen Orchestern als Cembalistin und Organistin mit. Diese Tätigkeit führte sie unter anderem zum SchleswigHolstein Musik-Festival, dem Rheingau Musikfestival und zu den Europäischen Wochen Passau. Als Zusatzqualifikation hat sie 2007 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt das Betriebswirtschaftsstudium als Diplom-Kauffrau abgeschlossen. Für die Audi Sommerkonzerte konzipierte sie eine Kinderkonzertreihe. Monika Weigert erhielt ihren ersten Violinunterricht im Alter von sieben Jahren. Sie ist mehrfache Preisträgerin des Lions Club Kammermusikwettbewerbs in Ingolstadt sowie Regional-, Landes- und Bundespreisträgerin des Wettbewerbs Jugend Musiziert. 2009 besuchte sie mit ihrem Ensemble für Alte Musik als Stipendiatin des Bayerischen Rundfunks einen KammermusikMeisterkurs in Tutzing. Sie nahm mehrfach an Sommerakademien für Alte Musik in Neuburg und Düsseldorf teil. Dabei erhielt sie Unterricht unter anderem bei Mary Utiger, Christine Schornsheim und Pauline Nobes. Bei Projekten, unter anderem mit Alfredo Bernardini, Silvia Schweinberger oder bei Opernprojekten mit der Theaterakademie oder der Münchner Hofkapelle sammelte sie weitere Anregungen. Derzeit studiert die junge Musikerin Barockvioline an der Musikhochschule München bei Prof. Mary Utiger. Christoph Well wurde als 14. von 15 Kindern der Lehrersfamilie Well 1959 in Günzlhofen geboren. Mir drei Jahren trat er zum ersten Mal mit seinen Eltern und Geschwistern öffentlich auf. Mit neun erhielt er von seinem Bruder eine Trompete um es sich selbst beizubringen und bei der Tanzlmusi mitzuspielen. Nach der Mittleren Reife studierte er an der Musikhochschule München Trompete. Mit 18 wurde er Solotrompeter bei den Münchner Philharmonikern. Wegen einer Herzoperation gab er diese Stelle mit 21 Jahren auf und erlernte mit einem Stipendium von Maestro Sergiu Celibidache an der Hochschule für Musik München Harfe. Vom 17. bis 52. Lebensjahr spielte er mit seinen Brüdern Michael und Hans in der Biermösl Blosn. Nach deren Auflösung gründete er mit Michael und Karl Well die Formation „Wellbrüder aus’m Biermoos“, die zusammen mit den Wellküren als „Geschwister Well“ auftreten. Er veröffentlichte zahlreiche Lieder- und Musikbücher, gestaltet für den BR eine Radio- und eine 80 S Fernsehsendung, macht Filmmusik, liest in einem Programm mit dem „Bäsle-Quartett“ Mozarts berühmte Bäsle-Briefe und ist als Musiker von Danzig, Ebenried, Venedig, Ingolstadt bis Palermo unterwegs. Seine musikalische Heimat ist die bairische Volksmusik, deren Weiterentwicklung und Lebendigkeit ihm ein großes Anliegen ist. de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Well Justus Willberg studierte Alte Musik am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg, später Blockflöte in der Meisterklasse von Walter van Hauwe und Paul Leenhouts am Sweelinck Conservatorium Amsterdam. Er war Preisträger bei internationalen Wettbewerben, so 1992 in Calw. Er wirkte mit bei CD- und Rundfunkaufnahmen, so mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Niederländischem Rundfunk. Er pflegt eine internationale Konzerttätigkeit als Solist sowie mit verschiedenen Kammermusikensembles, seit 2007 auch als Organist im Bereich frühe Musik. Er wirkt als Dozent an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg sowie am Erlanger Musikinstitut. Er ist Leiter der Weißenburger Musikschule. Anna Zimre studierte in der Vorbereitungsklasse des Landeskonservatoriums Vorarlberg (A) Violoncello bei Penelope Gunter-Thalhammer und Klavier bei Prof. Hans-Udo Kreuels. Seit 2012 studiert sie an der Hochschule für Musik und Theater München Historische Aufführungspraxis und Barockvioloncello bei Prof. Kristin von der Goltz und Viola da Gamba bei Hartwig Groth. In Meisterkursen und Projekten arbeitete sie unter anderem mit Musikern und Klangkörpern wie Alfredo Bernardini, Silvia Schweinberger, Paul Wåhlberg und der Hofkapelle München zusammen. 81 Die Orgel der Kirche Maria de Victoria (erbaut 1986 von Georg Jann, restauriert 2006 bis 2008 von Orgelbau Kuhn) I. Hauptwerk Prinzipal Rohrflöte Praestant Spitzflöte Quinte Oktave Terz Mixtur 3-4 f Cymbel 2 f Trompete 8’ 8’ 4’ 4’ 2 2/3’ 2’ 1 3/5’ 1 1/3’ 1/2’ 8’ II. Hinterwerk Gedackt Dolcan Rohrgedackt Nasard Prinzipal Traversflöte Terz Quinte Sifflöte Oboe 8’ 8’ 4’ 2 2/3’ 2’ 2’ 1 3/5’ 1 1/3’ 1’ 8’ Pedal Subbass Oktavbass Gedecktbass Choralbass Posaune Trompete 16’ 8’ 8’ 4’ 16’ 8’ Glockenspiel, Zimbelstern, Rossignol und Raubvogel Mechanische Spiel- und Registertraktur Zwei Tremulanten Stimmung nach Bach 1723 Vier Keilbälge, atmender Wind 82 Die Kirche Maria de Victoria Geschichte Dieses herrliche Rokoko-Bauwerk wurde von der marianischen Studentenkongregation 1732 als ihr Gebetsraum in Auftrag gegeben und 1735 größtenteils fertiggestellt. Nachdem im Jahre 1800 die Ingolstädter Universität nach Landshut (später nach München) verlegt wurde, gelangte 1803 die Kirche in den Besitz der Stadt Ingolstadt, die sie der 1612 gegründeten Bürgerkongregation Maria de Victoria (Maria vom Sieg) zur Verfügung stellte. Daher erhielt die Kirche auch ihren Namen. Heute finden hier Kongregationsandachten, Hochzeiten, Schulgottesdienste sowie die Orgelmatinee um Zwölf und Konzerte mit geistlicher Musik statt. Fresko von Cosmas Damian Asam Ihre Schönheit und Berühmtheit erhält die Kirche durch das ca. 520 Quadratmeter große Fresko von Cosmas Damian Asam von 1734. Es zählt zu den größten Fresken der Welt und ist auf einer Flachdecke gemalt – innerhalb einer Rekordzeit von nur 6 Wochen. Thema des Freskos ist die Menschwerdung Gottes, die von Gottvater inmitten einer Gloriole im hinteren Teil der Kirche ihren Ausgang nimmt. Er sendet den Strahl der Liebe aus, welcher an einer Allegorie der Liebe Gottes reflektiert wird und zu Maria im Zentrum des Freskos gelangt. Vom Strahl dieser Liebe getroffen empfängt sie Christus, den der Erzengel Gabriel verkündigt. Von da aus gehen die Strahlen weiter zu den vier Erdteilen in den Ecken des Raumes: Europa (vorne links), Asien (vorne rechts), Amerika (hinten rechts) und Afrika. Die faszinierende Perspektive – Fresko in Bewegung Die Besonderheit des Freskos ist die Jung und Alt faszinierende Perspektive Asams. Im Mittelgang ist wenige Meter vom Eingang entfernt ein Kreis eingezeichnet, vom dem aus man die richtige Perspektive für das gesamte Fresko hat, für Tempel, Maria, Paradiesbaum und die Türme im Hintergrund. Ein einziger Schritt nach rechts oder links – und das Bild kippt zur Seite. Geht man in der Kirche umher, werden sich Paradiesbaum und Pyramide (Längsseiten), Elefant und Bogenschütze (Afrika), goldenes Schiff (Amerika), Schatzkiste (Asien), Pegasus, Pallas Athene, Kurfürst (Europa) und viele weitere Details drehen und verändern. Das ganze Fresko gerät geradezu in Bewegung! Marco Benini 83 Spenden für Instrumente Aus den Spendengeldern der Konzertbesucher und mit der Unterstützung von weiteren Förderern, für die wir sehr herzlich danken, konnten in den vergangenen Jahren wertvolle Instrumente beschafft werden, die nunmehr im Rahmen der Orgelmatineen und liturgischen Feiern erklingen. 1995 wurde die Orgel auf der Empore mit der finanziellen Hilfe eines Wohltäters erneuert. 1997 wurde ein historisches Regalinstrument, ein sogenanntes ”Apfelregal” rekonstruiert, 1998 konnte ein zweimanualiges Cembalo in flämischer Bauweise aus der Werkstatt von Willem Kroesbergen (Utrecht) angekauft werden, 2000 wurde ein einmanualiges Cembalo im italienischen Stil in der Werkstatt von Gianfranco Facchini (Lugo) fertiggestellt. 2006 wurde die Jann-Orgel restauriert, 2007 eine neue Keilbalganlage eingerichtet. 2010 konnte die restaurierte Bittner-Orgel (1838) in der Spitalkirche aufgestellt werden. All diese Investitionen dienen dazu, die annähernd authentische Interpretation von Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu ermöglichen. Als neues Projekt wird die Restaurierung einer historischen, wohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Orgel unterstützt, die aus der Filialkirche St. Peter und Paul in Asbach stammt. In Asbach konnte das Instrument wegen der begrenzten räumlichen Verhältnisse nicht verbleiben. So entstand durch einen Kontakt von Franz Hauk mit Dr. Klaus Könner, dem Orgelsachverständigen im Landesamt für Denkmalpflege, München die Idee, das Instrument in die Kapelle des Westfriedhofes in Ingolstadt zu transferieren. Das Gebäude stammt ebenfalls aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, eine Orgel ist dort derzeit nicht vorhanden. Besonders in den Sommermonaten wird die Kirche häufig für liturgische Feiern genutzt. Dieses Instrument ist mittlerweise fertig restauriert und soll im Frühsommer öffentlich präsentiert werden. Spenden können auf das Konto der Stadt Ingolstadt, Nr. 927, bei der Sparkasse Ingolstadt, BLZ 721 500 00, überwiesen werden. Bitte geben Sie als Kennwort an: „Spende für Orgelmatinee“. 84 Rekonstruktion – Historische Orgel aus der kath. Filialkirche Petershausen-Asbach St. Peter und Paul Vorderansicht Seitenansicht Draufsicht ©: Orgelbau Klais, Bonn 85 Abbildungen Anna Schölß 1983 geboren in Ingolstadt 2003 Studium Kunstgeschichte, Theater-Film und Medienwissenschaften Universität Wien 2004 Studium Bühnen-und Kostümbild bei Prof. Ezio Toffolutti, Akademie der Bildenden Künste München 2006 Erasmus-Stipendium Malerei und Animation, Krakau (Polen) 2007 Free-Mover-Stipendium Malerei, Cuenca (Spanien) 2008 Studium Malerei und Grafik Klasse Prof. Peter Kogler 2010 Studium Malerei Klasse Prof. Jerry Zeniuk 2011 Diplom Akademie der Bildenden Künste München Ausstellungen und Kooperationen im In- und Ausland, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in München und Kochel am See Anna Schölß beschreibt Ihre künstlerische Arbeit als „Angebot für intuitives Sehen“. Von der abstrakten Farbmalerei und dem Interesse an Klang und Raum ausgehend, entstehen in einem Spannungsfeld zwischen intuitiver und konzeptioneller Herangehensweise großformatige abstrakte Malerei, Objekte und raumgreifende szenographische Installationen. Mit ihrem spartenübergreifenden und experimentellen Umgang mit Malerei, Musik und Raum steht sie im direkten Austausch mit KünstlerInnen u.a. aus den Bereichen Neue Musik und Zeitgenössischer Tanz. Nach langjähriger musikalischer Ausbildung in Violine und Klavier in Ingolstadt spielen für die Künstlerin gehörte Klänge eine wichtige Rolle als Inspirationsquelle für ihre visuellen Kompositionen. Kontakt: Anna Schölß, Franz-Marc-Str.30, 82431 Ried/Kochel am See Tel. 0152/28 41 71 20, info@annaschoelss.de, www.annaschoelss.de 86 Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Impressum Konzeption, Redaktion, Texte Dr. Franz Hauk, Marion Englhart unter Mitwirkung von Maria Mödl und Michaela Mirlach-Geyer. Herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Ingolstadt Auf der Schanz 39, 85049 Ingolstadt, Tel. 0841/305-1815 kulturamt@ingolstadt.de www.ingolstadt.de/kultur & freizeit Satz und Layout: Reinhard Dorn Gedruckt im Printservice Ingolstadt, Auflage: 4000 Stück Wir danken Der Sparkasse Ingolstadt für ihr ideelles und finanzielles Engagement. Dem Istituto Italiano di Cultura, München Den verehrten Besuchern für ihre Spenden. 87 Kultur Sparkasse Ingolstadt. Gut für die Sinne. Gut für Ingolstadt und die Region. Kunst und Kultur sind für die gesellschaftliche Entwicklung entscheidend. Sie fördern die Kreativität und die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem. Die Sparkasse Ingolstadt fördert die Jazztage, das Theater Ingolstadt, Museen und viele weitere Kulturprojekte.
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