Orgelmatinee-2014:Orgelmatinee 2006

OrgelMatinee
um Zwölf
2014
Asamkirche
Maria de Victoria
VOM 27. APRIL BIS 5. OKTOBER 2014
JEDEN SONNTAG
UM ZWÖLF
EINE REIHE DES KULTURAMTES
UND DER SPARKASSE INGOLSTADT
GEFÖRDERT VOM
Musik braucht Freunde
Das Georgische Kammerorchester Ingolstadt kann
auf Freundinnen und Freunde zählen. 1999 haben
sie den Verein „Freunde des Georgischen Kammerorchesters“ gegründet.
Die Freunde des Georgischen
Kammerorchesters
• verbessern durch Mitgliedsbeiträge und Spenden die
finanziellen Rahmenbedingungen des Ensembles
• werben bei der Stadt Ingolstadt, dem Freistaat Bayern und Sponsoren
für angemessene Förderungen
• finanzieren herausragend begabten Musikstudenten des Konservatoriums
in Tbilisi eine mehrmonatige Hospitanz beim Georgischen Kammerorchester
Ingolstadt
• setzen sich dafür ein, dass das Orchester durch die Gewinnung geeigneter
Nachwuchskräfte seine Identität bewahren kann
• veranstalten „Konzerte für Freunde“ mit ausgesuchten Solisten und
„Musikalische Soiréen“ an besonderen Orten
• laden jährlich zum „Georgischen Abend“ mit Einblicken in die reiche Kultur
Georgiens und einem Buffet mit georgischen Gerichten ein
• gehen mit dem Ensemble zu ausgesuchten Auftritten in Deutschland und
Georgien auf Reisen
• organisieren jährlich einen Ausflug mit dem Orchester
• ermöglichen persönliche Begegnungen mit den Künstlerinnen und Künstlern
• informieren regelmäßig durch „Freundesbriefe“
• geben jährlich eine „FreundesCD“ als Weihnachtsgabe für ihre Mitglieder
heraus
Zu unseren Mitgliedern gehören
• Menschen, die das Ensemble mit Achtsamkeit und Wertschätzung
begleiten
• Musikfreunde, die die hohe Kultur des Klangkörpers schätzen
und dessen Mitglieder und ihre Angehörigen als Bereicherung empfinden
• Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft, Bildung und Politik
Musik braucht Freundinnen und Freunde. Wann gehören Sie dazu?
Wir brauchen Sie und wir freuen uns auf Sie!
Die Mitglieder des Vorstandes informieren Sie gerne:
Dr. Manfred Schuhmann, Vorsitzender, Tel. 0841/78477
Markus Reichhart, Stellvertretender Vorsitzender, Tel. 0841/975112
Robert Schidlmeier, Stellvertretender Vorsitzender, Tel. 0841/55488
Angela Mayr, Schatzmeister, Tel. 0841/53008
Christa Niklas, Schriftführerin, Tel. 0841/78103
Freunde des Georgischen Kammerorchesters e.V.
Hohe-Schul-Straße 4, 85049 Ingolstadt
gko-freunde@gmx.de
www.georgisches-kammerorchester.de
Mitgliedsbeiträge (50,- Euro bzw. 25,- Euro für Partner, Auszubildende,
Schüler/Studenten) und Spenden sind steuerlich absetzbar.
Bankverbindung: Konto 5361514, Spk. Ingolstadt, BLZ 721 500 00.
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Liebe Musikfreunde,
seit 1990 widmen wir diese sommerliche Konzertreihe der Königin
der Instrumente. Die Orgelmatinee im wunderbaren Ambiente der
Asamkirche Maria de Victoria hat sich rasch zu einem gerne
besuchten Treffpunkt für Musikliebhaber aus Nah und Fern
entwickelt.
Kultur an historischer Stätte: im Geiste des weltumspannenden,
universalen Anspruchs, der vom einzigartigen Deckengemälde des
Cosmas Damian Asam ausgeht, bieten wir nicht nur den einheimischen Künstlern, sondern ebenfalls international renommierten
Organisten ein Forum.
Ganz herzlich danke ich Ihnen für den regen Besuch und für Ihre
Spendenbereitschaft. Immerhin konnten in den zurückliegenden
Jahren mit Ihrer Unterstützung einige wertvolle Instrumente
erworben werden. Ein besonderer Dank gilt dem Verein „Freunde
der Musik am Münster“, dem Simon-Mayr-Chor und der Münstermusik, die erstmals die hochkarätige Eröffnungsveranstaltung
der Matinee beisteuern.
Herzlich danke ich der Sparkasse Ingolstadt und dem Istituto
Italiano di Cultura, die unsere Reihe fördernd begleiten. Ihnen,
liebe Besucher, wünsche ich viel Freude beim Erleben eines
Gesamtkunstwerkes.
Gabriel Engert, Kulturreferent
3
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Papst Benedikt XVI. über Kirchenmusik
„Obwohl ich damals noch ein ziemlich einfältiger Bub war,
habe ich begriffen, dass wir mehr als ein Konzert erlebt hatten,
dass es gebetete Musik, dass es Gottesdienst war.“
Papst Benedikt am 15. Januar 2009 über ein Konzert, das er
zusammen mit seinem Bruder Georg während der Salzburger
Festspiele 1941 in der dortigen Stiftskirche besuchte. Auf dem
Programm stand die unvollendete Missa c-Moll KV 427 von
Wolfgang Amadeus Mozart.
Grußwort des Kirchenrektors
„Allein Gott in der Höh sei Ehr
und Dank für seine Gnade
darum dass nun und nimmermehr
uns rühren kann kein Schade.
Ein Wohlgefallen Gott an uns hat
nun ist groß Fried ohn Unterlaß
all Fehd hat nun ein Ende.“
So lautet die erste Strophe des geistlichen Liedes von Nikolaus von
Hof aus dem 16. Jahrhundert, das auch heute noch in aller Munde ist. „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ – „Soli Deo gloria“ „einzig Gott zur Ehre“, diesem Motto S. D. G. befahlen große
Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich
Händel oder Joseph Haydn ihre Werke. Kirchenbauten wie
Maria de Victoria erweisen Gott in ihrer Pracht alle Ehre.
Als tönende Architektur, Harmonie ordnet die Musik den Menschen. Das Bild von der Musica mundana – humana – instrumentalis ist alt und hat doch nichts von seiner Bedeutung eingebüßt.
Möge das Gotteslob für Augen und Ohren Sie berühren und
Ihnen in den Konzerten der Orgelmatinee Freude schenken.
Bernhard Oswald
Münsterpfarrer, Kirchenrektor von Maria de Victoria
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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Grußwort
Cari amici della musica,
Italien und Deutschland stehen seit Jahrhunderten in einem regen
kulturellen Austausch. Dies gilt im Besonderen für die geistliche
Musik, für die Orgelmusik und auch für den Orgelbau.
So wurde der römische Kapellmeister Pierluigi da Palestrina
gerade in Süddeutschland zum Vorbild „wahrer“ Kirchenmusik.
Girolamo Frescobaldi begründete eine Toccaten-Tradition, die
über Johann Jakob Froberger und Matthias Weckmann bis zu Jan
Pieterson Sweelinck, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian
Bach weiterwirkte. Zahlreiche deutsche Musiker wie Georg
Muffat, Simon Mayr – beide waren an der Landesuniversität in
Ingolstadt eingeschrieben – oder Wolfgang Amadé Mozart
studierten und wirkten in Italien, italienische Künstler wiederum
besetzten im 17. und 18. Jahrhundert wichtige Positionen an
deutschen Höfen.
Als Direktorin des Istituto Italiano di Cultura freue ich mich
über die originelle und einzigartige Idee der Orgelmatinee in
Ingolstadt und über das breite Forum, das unseren namhaften
italienischen Organisten und der italienischen Musik in dieser
Reihe gewährt wird. Gerne habe ich die Schirmherrschaft über
die Konzerte der italienischen Künstler übernommen. Der
Orgelmatinee wünsche ich weiterhin ihren großartigen Erfolg.
Cordiali saluti
Dott.ssa Giovanna Gruber
Direktorin des Istituto Italiano di Cultura
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Sonntag, 27. April 2014, 12 Uhr
Giovanni Simone Mayr in Venedig
Giovanni Simone Mayr
1763–1845
Aurae placidae spirate c-Moll für Sopran und Orchester
Salve Regina B-Dur für Tenor und Orchester
Sinfonia B-Dur
Regina coeli G-Dur für Sopran und Orchester
O virgo immaculata für Tenor und Orchester
Sinfonia Es-Dur
Litaniae lauretanae g-Moll
für Soli, Chor und Orchester
Andrea Lauren Brown, Sopran
Theresa Holzhauser, Alt
Markus Schäfer, Tenor
Virgil Mischok, Bass
Simon-Mayr-Chor, Münstervocalisten
I Virtuosi Italiani
Alberto Martini, Konzertmeister
Diese Eröffnungs-Matinee dauert etwa 60 Minuten.
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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Zu den ersten Kompositionen, die Mayr, möglicherweise als
Studienarbeiten, in Venedig schrieb, rechneten einige Ouvertüren,
also Opernsinfonien. Die Anregungen dazu dürften von Mayrs
Mentor in Venedig, dem Markuskapellmeister Ferdinando Bertoni
stammen, der überdies ein bekannter Opernkomponist war.
„Bei der Solomotette (ital. ‚Motetto a voce sola‘) handelt es sich
um eine mehrsätzige Komposition für eine Singstimme mit
Orchester […]. Zugrunde liegt ein neugedichteter, also nichtliturgischer geistlicher Text in lateinischer Sprache, der neben
Allegorien und Anklängen an die Bukolik auch Bezugnahmen auf
biblische Bücher wie das Hohelied aus dem Alten Testament aufweisen kann; dem Text wird üblicherweise das Schlußwort
‚Alleluja‘ angehängt. […] Mozarts Exsultate, jubilate, geschrieben
1772 in Mailand, gilt als das einzige noch heute bekannte
Stück dieser Gattung, deren Entwicklung in offensichtlichem
Zusammenhang mit der typischen Musikausübung an den
venezianischen Ospedali steht.“ (Wolfgang Hochstein)
Präsentiert und veranstaltet
vom Verein „Freunde der Musik am Münster“,
dem Simon-Mayr-Chor und der Münstermusik.
Gefördert von der
Internationalen Simon-Mayr-Gesellschaft.
solostimmen, Öl auf Leinwand, 2011
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Sonntag, 04. Mai 2014, 12.30 Uhr
Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit
Dietrich Buxtehude
1636–1707
Toccata F-Dur BuxWV 157
Roberto Valentino
1680–1753
Sonata d-Moll für Trompete und Orgel
Adagio – Allegro – Adagio – Allegro
John Stanley
1712–1786
Voluntary d-Moll op. 5/8
Tomaso Albinoni
1671–1751
Concerto B-Dur für Trompete und Orgel op. 7/3
Allegro – Adagio – Allegro
Hans-Paul Fuss, Trompete
Christian Ledl, Orgel
8
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Buxtehude ist der berühmteste Vertreter der Norddeutschen
Orgelschule. 1668 wurde er Nachfolger von Franz Tunder an
St. Marien in Lübeck. Er führte die von seinem Vorgänger eingeführte, seit 1673 Abendmusiken genannte Reihe adventlicher
geistlicher Konzerte fort, die ihn als Komponisten und virtuosen
Organisten bekannt und berühmt machte.
Valentini, wohl aus Leicester in England stammend, betätigte
sich als Flötist, Oboist und Violinist. Er übersiedelte nach Rom,
seiner neuen Wahlheimat.
Stanleys Voluntaries, eine typisch englische Gattung, sind
Demonstrationsstücke für unterschiedliche Klangfarbenkombinationen. Geschrieben sind diese Werke für den Registerfundus
der zeitgenössischen englischen Orgel, die über kein Pedal
verfügte.
Albinoni, in Venedig zur Welt gekommen, ließ sich zunächst im
väterlichen Unternehmen zum Spielkartenhersteller ausbilden
und nahm daneben Violin-, Gesangs- und Kompositionsunterricht.
Später widmete er sich ausschließlich der Kunst und betrieb eine
Gesangsschule. Berühmt wurde er mit Opern, Kantaten und
seiner Instrumentalmusik.
L'ascension, Tusche auf Papier, 2014
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Sonntag, 11. Mai 2014, 12.00 Uhr
Antonio Vivaldi
1678–1741
Concerto F-Dur
für Violine, Orgel, Streicher und Basso continuo RV 542
Allegro
Largo
Allegro
Sonata d-Moll
für zwei Violinen und Basso continuo op. 1/12 RV 63 (“Follia”)
Bearbeitung für Streichquintett von Compy
Ascenda laeta
Motetto für Alto, Streicher und Basso continuo RV 635
Luzia Swientek, Violine
Christian Ledl, Orgel und Cembalo
Ursula Maxhofer-Schiele, Alt
Victor Konjaev, Violine
Sascha Konjaev, Violine
Vadim Makhovskiy,Viola
David Tsadaja, Violoncello
Tamas Lomidse, Kontrabass
10
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Die Concerti für Violine und Orgel dürften für die Pietà
entstanden sein. Vivaldi wirkte dort lange Jahre als maestro
di concerti und war für die musikalische Ausbildung der
Schülerinnen verantwortlich. Die beiden Soli sind von beachtlicher
Virtuosität, bis hin zu regelrechten cadenze.
Über einer Harmoniefolge, die immerfort von der Moll-Grundtonart in die Durparallele aufsteigt und wieder zurücksinkt, variiert
Vivaldi die typische Foliamelodie; im langsamen Dreiertakt erklingt
der Rhythmus einer Sarabande. Das Harmonieschema, also die
Basslinie, gewinnt im 18. Jahrhundert eine größere Bedeutung als
die Melodie; damit nähert sich die Folia der Passacaglia und der
Chaconne.
Ascenda laeta soll einer Vertonung des Dixit Dominus im
Rahmen einer Vesper vorausgehen. Vivaldi schrieb das Stück um
1715 für das Pio Ospedale della Pietà in Venedig. Das Werk
besteht aus zwei Arien, die ein Rezitativ rahmen. Der Text könnte
für das Fest der Himmelfahrt Mariens bestimmt sein, das am
15. August gefeiert wird.
dreiklang (Ausschnitt), Tusche und Kreide auf Papier, 2014
11
Sonntag, 18. Mai 2014, 12.00 Uhr
Georg Friedrich Händel
1685–1759
Solomon HWV 67 (1748/1749):
Einzug der Königin von Saba*
Georg Friedrich Händel
Water Music
Suite I HWV 348 (um 1715):
Presto
Air
Hornpipe
Suite II HWV 349 (1717):
Alla Hornpipe*
Wolfgang Amadeus Mozart
1756–1791
Die Zauberflöte KV 620 (1791):
O Isis und Osiris*
Gioachino Rossini
1792–1868
Guillaume Tell (1829):
Ouvertüre*
Gottlieb Weissbacher
1907–1988
Trompeten-Polka*
Fats Waller
1904–1943
Handful of Keys
*Bearbeitung von Hans Jürgen Huber
BlechbläserQuintett SCHUTZBLECH
Hans Jürgen Huber, Trompete
Michael Morgott, Trompete
Svenja Hartwig, Horn
Erwin Gaulhofer, Posaune
Elmar Walter, Tuba
12
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Bearbeitungen sind meistens so alt wie die zugrunde liegenden
Originalwerke. Sie künden von der Beliebtheit einer Komposition
und betonen eine besondere Facette - gerade wenn ein virtuoses
Blechbläserquintett aufspielt.
C-Dur-Tag, Tusche und Kreide auf Papier, 2014
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Sonntag, 25. Mai 2014, 12 Uhr
Johann Sebastian Bach
1685–1750
Praeludium und Fuga D-Dur BWV 532
Thomas Tallis
Um 1505–1585
The Lamentationes of Jeremiah I
(Erste Lesung der Nokturn des Gründonnerstags; Klagelieder 1,1-2)
Antonio Lotti
1667–1740
Vere languores nostros (Jesaja 53,4)
Johann Michael Bach
1648–1694
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
(Hiob 19,25-27; Philipperbrief 1,21)
Giovanni Pierluigi da Palestrina
Um 1515–1594
Regina Caeli
(Marianische Antiphon der österlichen Festzeit)
Charles H. Giffen
*1940
Psallite Domino
(Communio am Hochfest der Himmelfahrt Christi)
Darius Milhaud
1892–1974
Je me suis fondu de jois (Psaume 121)
Franz Lachner
1803–1890
Die Eintracht der Brüder (Psalm 133)
Georg Staudacher, Orgel
Vokalensemble IN TAKT
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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Praeludium und Fuga D-Dur BWV 532, wohl um 1710 in Weimar
entstanden, zählt zu denjenigen Werken Johann Sebastian Bachs,
mit denen der junge Virtuose sein organistisches Können, besonders sein glänzendes Pedalspiel, ins helle Licht rücken wollte.
Das Praeludium ist mehrteilig gebaut: Tonleitern und Akkordfanfaren des Beginns sowie der dissonanzreiche, rezitativartige Schluss rahmen einen streng vierstimmigen Alla-BreveMittelteil, der auf eine der D-Dur-Tonart eigene, strahlende
Festlichkeit gestimmt ist. Das möglicherweise einer Vorlage von
Johann Pachelbel nachgebildete Fugenthema steigert die Grundstimmung zu einer geradezu tanzartigen Fröhlichkeit.
Das Programm umfasst inhaltlich den gesamten Osterfestkreis –
vom Beginn der Passionszeit bis zum Pfingstfest. Den Auftakt
dieses Osterprogramms bilden die von Thomas Tallis vertonten
Klagelieder des Propheten Jeremiah, den Schlusspunkt setzt Psalm
33 des in Rain bei Neuburg geborenen Franz Lachner. Als Hofkapellmeister in München prägte er die Zeit vor Richard Wagner.
spontane kadenz (Ausschnitt), Tusche auf Papier, 2014
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Sonntag, 01. Juni 2014, 12 Uhr
Carl Philipp Emanuel Bach
1714–1788
Hamburger Sinfonie Nr. 1 G-Dur
für Streicher und Basso continuo Wq 182,1
Allegro di molto
Poco adagio
Presto
Max Bruch
1838–1920
Konzert e-Moll
für Klarinette, Viola und Orchester op. 88 (1911)
in der Bearbeitung für Violine, Viola und Streichorchester
von Sascha Konjaev
Andante con moto
Allegro moderato
Allegro molto
Sascha Konjaev, Violine
Vadim Makhovskij, Viola
AsamCollegium
Victor Konjaev, Leitung
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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Bei den Wiener Klassikern stand Carl Philipp in hohem Ansehen.
„Wer mich gründlich kennt, der muss finden, dass ich dem
Emanuel Bach sehr vieles verdanke, dass ich ihn verstanden und
fleißig studiert habe.“ (Joseph Haydn). „Er (Emanuel Bach) ist der
Vater; wir sind die Bubn. Wer von uns was Rechts kann, hats von
ihm gelernt.“ (Wolfgang Amadeus Mozart).
Bruchs Ideale lagen schon zu Beginn seiner kompositorischen
Laufbahn fest: die hohe Wertschätzung für Felix MendelssohnBartholdy und seinen Freund Johannes Brahms, in dessen
Schatten er freilich zeitlebens wirkte. Die Neudeutsche Schule um
Franz Liszt und Richard Wagner blieb ihm fremd.
Hana-Bi (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 2012
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Pfingstsonntag, 08. Juni 2014, 12 Uhr
BACH UND SEINE ZEITGENOSSEN
Johann Sebastian Bach
1685–1750
Komm heiliger Geist, Herre Gott
Fantasia BWV 651
Antonio Vivaldi
1678–1741
Le Quattro Stagioni - Die vier Jahreszeiten op. 8:
Concerto I E-Dur
für Violine, Streicher und Basso continuo RV 269 (um 1725)
La Primavera - Der Frühling
Allegro
Largo e pianissimo sempre
Danza pastorale. Allegro
Johann Sebastian Bach
5. Brandenburgisches Konzert D-Dur
für Flauto traverso, Violine, Cembalo, Streicher
und Basso continuo BWV 1050
Allegro
Affettuoso
Allegro
CONCERTO DE BASSUS
Theona Gubba-Chkheidze, Barockvioline
Monika Weigert, Barockvioline
Yuna Lee, Barockvioline
Christina Sontheim, Barockviola
Jakob Rattinger, Viola da Gamba
Michael Schönfelder, Violone
Franz Hauk, Orgel und Cembalo
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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Komm, Heiliger Geist, Herre Gott, / erfüll mit deiner Gnaden
Gut / deiner Gläubigen Herz, Mut und Sinn, / dein brünstig
Lieb entzünd in ihn’. / O Herr, durch deines Lichtes Glast / zu
dem Glauben versammelt hast / das Volk aus aller Welt
Zungen: / das sei dir, Herr, zu Lob gesungen. / Alleluja,
alleluja! Bach beginnt mit der Anrufung des Heiligen Geistes
organo pleno in feurig auflodernden Sechzehntel-Figuren über
dem Pedal-Cantus-firmus. Die Spitzentöne des Motivs lassen
immer wieder den Liedanfang anklingen.
Die Vier Jahreszeiten sind Violinkonzerte der besonderen Art.
Allen vieren sind Sonette vorangestellt, deren Stimmungsgehalt
Vivaldi sinngetreu in Musik umsetzte. Als Programmmusik stehen
die Vier Jahreszeiten in Vivaldis Schaffen jedoch nicht einzeln da.
Die Sammlung op. 8 enthält noch weitere Konzerte mit speziellen
Titeln.
Frühling
Der Frühling ist gekommen und freudig / begrüßen ihn die
Vögel mit heiterem Gesang. / Wenn die Zephyrwinde
schmeicheln, / murmeln süß die Quellen. / Wenn der Himmel
sich in schwarz hüllt, / Blitz und Donner erschrecken, / verstummt der Vögel Gesang / und lebt im wiedergewonnen
Licht erst auf / Und auf den lieblichen Blumenwiesen, / beim
zarten Rauschen von Blättern und Pflanzen, / schlummert der
Hirte, den treuen Hund zur Seite. / Zu ländlichen Dudelsackweisen / tanzen Nymphen und Hirten / unter dem leuchtenden Frühlingshimmel.
Johann Sebastian Bachs Fünftes Brandenburgisches Konzert gilt
als das erste Solokonzert für Tastenmusik in der Musikgeschichte.
Der erste Satz beginnt zwar als Gruppenkonzert mit einer
solistischen Violine und Querflöte, der Cembalopart wird allerdings zunehmend virtuos ausgestaltet und mündet in eine
riesige Kadenz solo senza instrumenti.
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Pfingstmontag, 09. Juni 2014, 12 Uhr
BACH UND SEINE ZEITGENOSSEN
Johann Sebastian Bach
1685–1750
Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist
Choralvorspiel BWV 667
Antonio Vivaldi
1678–1741
Concerto C-Dur für Flautino, Streicher und Basso continuo RV 443
(Allegro) – Largo – Allegro molto
Georg Philipp Telemann
1681–1767
Concerto a-Moll für Flauto dolce, Viola da gamba, Streicher
und Basso continuo TWV 52: a1
Grave – Allegro – Dolce – Allegro
Johann Sebastian Bach
2. Brandenburgisches Konzert F-Dur
für Blockflöte, Oboe, Violine, Trompete, Streicher
und Basso continuo BWV 1047
(Allegro) – Andante – Allegro assai
CONCERTO DE BASSUS
Justus Willberg, Flauto traverso und Blockflöte
Jakob Rattinger, Viola da Gamba
Claire Sirjacobs, Barockoboe
Christoph Well, Trompete
Theona Gubba-Chkheidze, Barockvioline
Monika Weigert, Barockvioline
Yuna Lee, Barockvioline
Christina Sontheim, Barockviola
Anna Zimre, Barockvioloncello
Michael Schönfelder, Violone
Franz Hauk, Orgel und Cembalo
20
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Das Choralvorspiel Komm, Gott, Schöpfer, Heiliger Geist
erfährt zwei Durchführungen der Choralmelodie, zunächst im
Sopran, begleitet von einem markanten Rhythmus der Mittelstimmen, dann über wogenden, raschen Manualläufen im Bass.
Hermann Keller sieht darin die Bedeutung alldurchdringender
Gewalt im Sinne des zugrunde liegenden Textes: Komm, Gott,
Schöpfer, Heiliger Geist, / besuch das Herz der Menschen
dein; / mit Gnaden sie füll, wie du weißt, / daß’s dein’
Geschöpf’ vorhin sein.
Zwischen 1718 und 1720 lebte Vivaldi als Kammerkapellmeister
des Landgrafen Philipp von Hessen-Darmstadt in Mantua. Hier
entstanden seine Konzerte für Sopranino-Blockflöte.
Telemann galt einst als europaweit anerkannter Komponist.
Johann Sebastian Bach erhielt die Stelle des Thomaskantors nur,
weil Telemann für diesen Posten nicht zu gewinnen war.
Die Brandenburgischen Konzerte waren Auftragswerke für den
Marktgrafen Christian Ludwig von Brandenburg, der im März
1721 die autographe Widmungspartitur erhielt. Mit der Besetzung
des zweiten Konzertes führte Bach eine zur damaligen Zeit völlig
unbekannte Kopplung von Holzbläsern wie Oboe und Flöte mit
Trompete und Violine ein.
gesänge (Ausschnitt), Öl auf Leinwand 2012
21
Sonntag, 15. Juni 2014, 12 Uhr
Carl Philipp Emanuel Bach
1714–1788
Konzert Es-Dur für Orgel, Streicher und Basso continuo Wq 35
(1755)
Allegro
Adagio sostenuto
Allegro
Antonio Vivaldi
1678–1741
Concerto D-Dur für zwei Violinen, Streicher und Basso
continuo RV 511
Allegro molto
Largo
Allegro
Georg Staudacher, Orgel und Cembalo
Raluca-Diana Badescu, Violine
Samson Gonashvili, Violine
AsamCollegium
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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Als ältester Sohn Johann Sebastian Bachs hat Carl Philipp
Emanuel dem Clavier nicht nur ein theoretisches Lehrwerk
gewidmet, sondern auch 60 Konzerte für ein Tasteninstrument
geschrieben. Allein zwei Konzerte tragen den Zusatz per l’organo
ovvero il Cembalo concertato. Die Orgel wird dabei in der Art
eines Cembalos behandelt.
Antonio Vivaldi, Il prete rosso, lehrte ab 1703 am Ospedale della
Pietà, einem Konservatorium für Frauen. Für seine Schülerinnen
schrieb Vivaldi Werke in unterschiedlichsten Besetzungen.
Berühmt waren die öffentlichen Konzerte des Instituts, die ob ihrer
herausragenden Qualität manchem Berufsmusiker der Lagunenstadt das Fürchten lehrten.
kaleidoskop, Öl auf Leinwand, 2011
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Sonntag, 22. Juni 2014, 12 Uhr
Antonio de Cabezón
1510–1566
Diferencias sobre la Gallarda Milanesa
Francisco Correa de Arauxo
1584–1654
Quinto tiento de tiple de VII Tono
Juan Bautista Cabanilles
1644–1712
Corrente Italiana
Domenico Zipoli
1688–1712
All´Offertorio
Pastorale
Canzona
Tomás de Elduayen OMC
1882–1953
Dos Saetas:
A la Virgen de la Palma
A la Virgen de la Soledad
Anónimo
XVIII. Jahrhundert
Batalla Famossa
Esteban Elizondo Iriarte, Orgel
24
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Das Programm bietet ein Kaleidoskop der iberischen Orgelkultur:
Den Orgelbau prägen die vorherrschende Einmanualigkeit mit
geteilten Klaviaturen und nur rudimentär vorhandenen Pedalen
ebenso, wie die Präsenz der Zungenstimmen und ein eher intensiver, aber nicht voluminöser Klang. Satztechnische Facetten
sind die Verwendung von übermäßigen Dreiklängen und Querständen, eine unkonventionelle Dissonanzbehandlung oder die
Vorliebe für ausgefallene Intervalle. Dazu treten regionale Schulen
mit ihren Eigenheiten, repräsentiert durch Großmeister wie den
blinden Hoforganisten Antonio de Cabezón (Kastilien), den Domorganisten von Segovia, Francisco Correa de Arauxo (Andalusien)
und den Kathedralorganisten von Valencia, Juan Cabanilles.
Zipoli, in der Toscana geboren, hatte sich dem Jesuitenorden angeschlossen und lebte ein Jahr lang in Sevilla, bevor er im April
1717 nach Südamerika reiste und sich bei Córdoba niederließ.
Seine Kompositionen erlangten unter den Missionsmitgliedern
große Berühmtheit.
Batalla beschreibt ein Stück Programm-Musik: eine Schlacht
wird mit musikalischen, letztlich unkriegerischen Mitteln
dargestellt.
Capriccio (Ausschnitt), Tusche und Kreide auf Papier, 2014
25
Sonntag, 29. Juni 2014, 12 Uhr
Andreas Kneller
1649–1724
Praeludium d-Moll
Marco Lo Muscio
*1971
Prelude in memory of Maurice Ravel
für Saxophon und Orgel (2013)
Steve Hackett
*1950
Hairless Heart
für Saxophon und Orgel (1974)
Hands of the priestess
für Saxophon und Orgel (1975)
Marco Lo Muscio
Vocalise Nr. 3 Pour Dauphine
für Saxophon und Orgel (2013)
George Martin/David Jackson
*1926
Theme One
Jürgen Bachmann, Saxophon
Marco Lo Muscio, Orgel
26
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Andreas Kneller entstammt einer Künstlerfamilie 1667 wurde
Kneller als Organist zum Nachfolger von Melchior Schildt an der
Marktkirche Hannover ernannt. 1685 erhielt er die Organistenstelle an der Hamburger St. Petri-Kirche.
“Prelude in memory of Maurice Ravel” basiert auf dem musikalischen Alphabet des Namens RAVEL (Re – La – La – Mi – Mi).
Die Harmonien des Stückes nehmen Bezug zur Musik von Ravel,
indem kraftvolle und lyrische, auch rauschhafte Passagen abwechseln.
Steve Hackett gilt als Legende von fortschrittlicher wie klassischer
zeitgenössischer Musik. Zunächst Gitarrist der Gruppe GENESIS,
beginnt er nach 1975 eine Solokarriere, die auch die Welt der
klassischen Gitarre erforscht. Interessant erscheinen die Werke für
Gitarre und Orchester wie Mitsommernachts-Traum und Metamorpheu. Hairless Heart (aus dem Genesis-Album The Lamb
lies down on Broadway, 1974) und Hands of the Priestess
(aus dem ersten Solo-Album „Voyage of the Acolyte“ 1975) sind impressionistische und melodische Werke.
Vocalise Nr. 3 wurde für die deutsche Sopranistin Martina
Doehring geschrieben. Die Melodiestimme kann von einem Soloinstrument wie einer Flöte oder einem Saxophon gespielt werden.
Nach einer feierlichen Einleitung wird eine Melodie ausgesponnen, ähnlich dem Stil eines Morricone oder Kilar.
George Martin ist ein englischer Plattenproduzent, Arrangeur,
Komponist, Dirigent, Aufnahmeleiter und Musiker. Bisweilen
heißt er „der fünfte Beatle“, bezogen auf seine enge Verbundenheit
zu allen originalen Alben der „Beatles“. Er gilt als der erfolgreichste Plattenproduzent aller Zeiten, mit 30 erstplatzierten
Single-Hits in UK und 23 in den USA. „Theme One“ war die
Erkennungsmelodie der Radiostation BBC 1. Das Stück war
populär in den Siebzigern, auch durch das Arrangement von
David Jackson.
27
Sonntag, 06. Juli 2014, 12 Uhr
Carlos Seixas
1704–1772
Toccata g-Moll
Louis-Claude Daquin
1694–1772
Le Coucou
Léon Boëllmann
1862–1897
Suite für Violoncello und Orgel op. 6
Improptu
Georg Friedrich Händel
1685–1759
Orgelkonzert d-Moll op. 7/4 HWV 303 (um 1737/1739)
Bearbeitung und Kadenzen von Jean Guillou
Andante – Allegro – Adagio – Allegro
Frédéric Blanc
* 1967
Improvisation über ein gegebenes Thema
Florian Schwarzbeck, Violoncello
Frédéric Blanc, Orgel
28
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Mit vierzehn Jahren trat Seixas die Organistenstelle der Dreifaltigkeitskirche Coimbra an, die zuvor sein Vater bekleidet hatte. Ab
1720 lebte er in Lissabon, wo er zunächst Organist, darauf
Vizekapellmeister an der Königlichen Kapelle unter Domenico
Scarlatti und nach dessen Tod Kapellmeister wurde.
Louis-Claude Daquin, ein musikalisches Wunderkind, trat bereits
nach wenigen Cembalostunden im Alter von sechs Jahren vor
Ludwig XIV. auf. Louis Marchand wurde sein Orgellehrer. 1755
wurde Daquin schließlich Organist der Kathedrale Notre Dame
de Paris. Eines seiner berühmtesten Werke ist Le Coucou, ein
Stück Programm-Musik, das den Kuckucksruf nachahmt.
Léon Boëllmann wurde 1875 in die École Niedermeyer in Paris
aufgenommen. Seine Lehrer dort war unter anderem Eugène
Gigout. 1886 erhielt er die Stelle als Kantor und Titularorganist
an der Kirche St. Vincent de Paul. Auch literarisch war Boëllmann
begabt.
Händels Orgelkonzerte begründeten eine Gattung. Bei ihrer
Popularität verwundert es nicht, dass sie auch für Orgel allein
bearbeitet werden.
Schriftliche Themenvorschläge für die Improvisation können vor
der Matinee bei der Aufsicht abgegeben werden.
nachklang, Tusche und Kreide auf Papier, 2014
29
Sonntag, 13. Juli 2014, 12 Uhr
Marco Antonio Ingegneri
1536–1592
O bone Jesu
Heinrich Schütz
1585–1672
Ich bin eine rufende Stimme
Heinrich Schütz
Tröstet meine Volk
Zoltán Kodály
1882–1967
Die Alten
Max Reger
1873–1916
O Tod wie bitter bist du
György Orbán
* 1947
Cor mundum
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
1840–1893
Cherubinischer Lobgesang
Ingolstädter Motettenchor
Eva-Maria Atzerodt, Leitung
30
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Ingegnieri gilt als Vertreter italienischer Vokalpolyphonie, er
unterrichtete Claudio Monteverdi. Der um 1600 in Italien entstandene stilo nuovo – der Wortaffekt bestimmte nun die
Komposition – prägte auch den Protestanten Heinrich Schütz.
Ungarn ist mit zwei Meistern vertreten: Kodály schöpfte aus dem
Fundus der einheimischen Volksmusik, Orbán nutzt jazznahe
Rhythmen. Reger ist ein Meister der chromatisch interpretierten
Harmonik, Tschaikowsky mischt in seinen Werken die russische
Seele mit westlichen Einflüssen.
opera buffa, Tusche auf Papier, 2014
31
Sonntag, 20. Juli 2014, 12 Uhr
Antonio Vivaldi
1678–1741
Concerto d-Moll für Orgel
nach dem Concerto c-Moll für Violine, Orgel, Streicher
und Basso continuo RV 766
in der Bearbeitung von
Wolfango Dalla Vecchia (1923–1994)
Allegro
Adagio in trio
Allegro
Georg Friedrich Händel
1685–1759
Alleluja für Sopran und Orgel g-Moll HWV 271
Alleluja für Sopran und Orgel F-Dur HWV 277
Johann Sebastian Bach
1685–1750
Capriccio sopra la lontananza del fratello dilettissimo BWV 992
Felix Mendelssohn Bartholdy
1809–1828
Ave maris stella für Sopran und Orgel (1828)
Agnes Preis, Sopran
Roberto Bonetto, Orgel
32
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Bach bearbeitete mehrere Vivaldi-Konzerte für ein Tasteninstrument, eine Anregung für spätere Arrangeure, weitere Werke des
beliebten Venezianers ebenfalls zu übertragen.
Innerhalb eines Zeitraums von etwa zwanzig Jahren – wohl 1728
und 1747 – komponierte Händel neun zweistimmige Sätze für
Sopran und Instrumentalbass. Es wird angenommen, dass sie
der musikalischen Unterweisung der königlichen Prinzessinnen
durch Händel dienten.
Wer der vielgeliebte Bruder Bachs wirklich war, ist heute in der
Forschung umstritten. Die einzelnen Sätze des hübschen Werkes
schildern die Stationen einer Abreise: Arioso. Adagio. Ist eine
Schmeichelung der Freunde, um denselben von der Reise abzuhalten. – (Andante.) Ist eine Vorstellung unterschiedlicher
Casuum, die ihm in der Fremde könnten vorfallen. –
Adagissimo. Ist ein allgemeines Lamento der Freunde. – Allhier kommen die Freunde, weil sie doch sehen, dass es anders
nich sein kann, und nehmen Abschied. – Aria di Postiglione.
– Fuga all’imitazione della cornetta di postiglione.
Obgleich Mendelssohns Ave maris stella eigentlich mit einer
Orchesterbegleitung instrumentiert wurde, spielte der Komponist
die Uraufführung in einer Fassung für Sopran und Orgel.
the unanswered question, Öl und Lack auf Leinwand, 2013
33
Sonntag, 27. Juli 2014, 12 Uhr
Georg Friedrich Händel
1685–1759
Konzert B-Dur für Orgel und Orchester op. 7/3 HWV 308
(1751)
Andante
Organo ad libitum: Adagio e Fuga
Spirituoso
Menuett I
Menuett II
Giampaolo Da Rosa
*1972
Improvisation
Georg Friedrich Händel
Konzert F-Dur für Orgel und Orchester HWV 295 (1739)
Larghetto
Allegro
Organo ad libitum: Larghetto
Allegro
AsamCollegium
Giampaolo Di Rosa, Orgel und Leitung
34
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Händels Orgelkonzerte gehören zu seinen berühmtesten Werken
und erlangten innerhalb weniger Jahrzehnte einen Bekanntheitsgrad, welchen später nur Ludwig van Beethovens Klaviersonaten erreichten. Sie waren als Zwischenaktmusiken bei den
Aufführungen seiner Oratorien in London bestimmt und rechtfertigten die von Händel vorgenommenen Erhöhungen der
Eintrittspreise. Für den zweiten Satz von HWV 295 griff Händel
unter anderem auf das Capriccio Cucù von Johann Caspar Kerll
zurück. Daher rührt der Beiname des Konzertes Kuckuck und
Nachtigall.
Schriftliche Themenvorschläge für die Improvisation
können vor der Matinee bei der Aufsicht abgegeben werden.
musique concréte, Öl und Papier auf Leinwand, 2013
35
Sonntag, 03. August 2014, 12 Uhr
Johann Sebastian Bach
1685–1750
Passacaglia c-Moll BWV 582
Carl Philipp Emanuel Bach
1714–1788
Sonata g-Moll Wq70/6 (H 87)
Allegro moderato
Adagio
Allegro
´
Mieczysław Surzynski
1866–1924
Elegie
Toccata
´ Orgel
Andrzej Chorosinski,
36
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Zwanzig Variationen türmt Bach über ein achttaktiges, zunächst
solistisch vorgestelltes Thema. Als sei das noch nicht genug,
beschließt er das Werk mit einer ausladenden Fuge.
Carl Philipp Emanuel Bach, der dritte Sohn des großen Johann
Sebastian, gilt als der berühmteste der Bachsöhne. Erstaunlich
erscheint es uns heute, dass Carl Philipp Emanuel und Johann
Christian zu ihren Lebzeiten den Erfolg ihres Vaters übertrafen.
Mit seinem neuen, damals revolutionären Kompositionsstil prägt
Carl Philipp eine neue Epoche der Musikgeschichte – die Empfindsamkeit. Bei den Wiener Klassikern genoss Carl Philipp
hohes Ansehen. In diesem Jahr jährt sich sein 300. Geburtstag.
´
Surzynski
entstammte einer Musikerfamilie, sein Vater war
ebenso wie drei seiner Brüder Organist. Er studierte von 1885 bis
1887 am Berliner Konservatorium Orgel bei Otto Dienel. Er
setzte seine Ausbildung in Leipzig fort und studierte schließlich
in Regensburg Kirchenmusik. Nach Stationen in Posen und Sankt
Petersburg wirkte er ab 1906 als Professor für Orgel an der
Musikhochschule Warschau, daneben, ab 1909, als Organist an
der Johanneskathedrale.
Wanderphantasie (Ausschnitt), Aquarell auf Papier, 2014
37
Sonntag, 10. August 2014, 12 Uhr
Hermann Schroeder
1930–1981
Sonata für Flöte und Orgel (1977)
Allegro animato
Larghetto cantabile
Vivace
Cécile Chaminade
1857–1944
Meditation
Janusz Bielecki
*1961
Sonata libera für Flöte und Orgel (2013)
Andante
Largo
Allegro
Łukasz Długosz, Flöte
Roman Perucki, Orgel
38
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Schroeders Kompositionsstil weist Parallelen zu Zeitgenossen wie
Paul Hindemith, Harald Genzmer oder Ernst Pepping auf, er ist
geprägt vom Prinzip der sogenannten freien oder erweiterten
Tonalität, von kontrapunktischer Grundhaltung, motorisch
bewegter Rhythmik und neoklassizistischer Formgebung.
Ambroise Thomas, der berühmte französische Komponist und
Schriftsteller, sagte über Chaminade: „Dies ist keine komponierende Frau, sondern ein Komponist, der eine Frau ist.“
Heute scheint das Werk dieser französischen Komponistin und
Pianistin wieder auf zunehmendes Interesse zu stoßen.
Janusz Bielecki gilt als der Rising Star der klassischen zeitgenössischen Musik in Polen. Bielecki pflegt einen leichten, transparenten Stil, er spielt mit musikalischen Einflüssen, die von
Chopin bis Prokofiev, von Bartok bis Schostakowitsch und sogar bis
Gershwin reichen.
correolis (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 2013
39
Sonntag, 17. August 2014, 12 Uhr
Benedetto Marcello
1686–1739
Psaume XVIII “I Cieli Immensi”
Bearbeitung von Théodore Dubois (1837–1924)
Giovanni Morandi
1777–1856
Postcommunio
Franz Schubert
1797–1828
Marsch D-Dur op. 51/1 D 733/1 (1818)
Christian Gottlieb Neefe
1748–1798
Pièces d’une exécution facile für Orgel vierhändig
Niccolò Moretti
1787–1827
Sonata 8 ad uso Sinfonia
Ludwig Schmid, Orgel und Percussion
Michaela Mirlach-Geyer, Orgel und Percussion
Raphaela Kuffer, Percussion
40
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Benedetto Marcello entstammte einer venezianischen Advokatenfamilie, und so lag es nahe, dass auch er Jura studierte und
eine öffentliche Karriere begann. Daneben bildete er sich musikalisch bei Francesco Gasparini und Antonio Lotti. Die erste Vertonung italienischer Psalmenparaphrasen L’Estro PoeticoArmonico brachte Marcello europaweiten Ruhm ein.
Morandis Kirchenmusik entspricht dem Stil der damaligen Oper.
Veröffentlich wurde seine Orgelmusik in Sammlungen von
Sonaten mit liturgischer Bestimmung, die in einem kapriziösen
fantasievollen Stil gehalten sind und manchmal bei Mozarts
Klaviermusik Anleihen zu nehmen scheinen.
Schuberts allbekannten Militärmarsch gibt’s nicht nur in der
originalen vierhändigen Version, sondern auch in einer Orgelbearbeitung, die gut klingt und die orchestralen Züge verstärkt.
Neefe, bei Johann Adam Hiller musikalisch gebildet, galt als
einer der besten Singspielkomponisten seiner Zeit. Ab 1781 war
er als Hoforganist in Bonn der erste Lehrer und Mentor von
Ludwig van Beethoven.
Padre Davide alias Felice Moretti besuchte die Musikschule von
Simon Mayr in Bergamo, 1818 trat er in das Franziskanerkloster
Santa Maria in Campagna (Piacenza) ein und nahm dabei den
Ordensnamen Davide an. Er hinterließ etwa 1700 Orgelwerke.
klangfarbe, Tusche auf Papier, 2014
41
Sonntag, 24. August 2014, 12 Uhr
LATINOAMERICA COLORIDA
Lucas Ruiz de Ribayaz
1584–1654
Gayta – Xacaras – Paradetas
José de Torres y Martinez Bravo
Um 1670–1738
Partido de 6º Tono
Anonymes de San Rafael de Chiquitos
Um 1729
Al nacimiento del Archiduque Joseph Benedicto
Lágrimas
Libro Sexto de María Antonia Palacios
Um 1790
Sonata en Do (Gil de Palomar)
Cristina García Banegas
*1954
Tiento por Gsolreut para 2 Tiples (2001)
Astor Piazzolla
1921–1992
LiberTango
(Bearbeitung von Cristina García Banegas)
Cristina García Banegas, Orgel
42
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Lucas Ruiz de Ribayaz gilt als genialer Stegreifspieler auf der
Vihuela, einer Vorläuferin der Gitarre. Er pendelte zwischen
Spanien und Peru.
José de Torres lebte und wirkte in Madrid. Auch in Lateinamerika
waren seine Werke im Druck verbreitet. Sein Stil verbindet arabisch inspirierte Melodien mit vielfältigen Rhythmen.
Jesuiten hatten im Osten Boliviens Missionszentren angelegt.
Überliefert sind Sones mo organo – eine Sammlung aus dem Jahr
1743. Möglicherweise handelt es sich bei den vorliegenden
Werken um Bearbeitungen des Schweizer Missionars Martin
Schmidt.
In einem Kirchenarchiv in Santiago de Chile liegen ein Orgelbuch
der Nonne María Antonia Palacios. Wer die enthaltenen Werke
geschrieben hat, ist bislang unklar, vielleicht stammt die Sonate
C-Dur von Joseph Gil de Palomar, einem spanischen Meister des
18. Jahrhunderts.
Ausgangspunkt des Tiento von Cristina García Banegas sind die
Klangreihen C-D-G-B und B-A-C-H.
Piazzolla, der Meister des Tangos, offenbart auch eine religiöse
Facette: „Mich dürstete, [..] Orgel zu studieren [..]. In mir brach die
Mystik aus.“.
landscape, Tusche auf Papier, 2014
43
Sonntag, 31. August 2014, 12.30 Uhr
Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit
Giuseppe Sarti
1729–1802
Sinfonia per organo
Allegro
Rondò
Allegro
Johann Sebastian Bach
1685–1750
Nun komm, der Heiden Heiland
Choralvorspiel BWV 659
Gaetano Donizetti
1797–1848
Grande Offertorio
Johann Sebastian Bach
Concerto a-Moll nach dem Concerto für zwei Violinen,
Streicher und Basso continuo op. 3/8 RV 522 von Antonio
Vivaldi BWV 593
Allegro
Adagio
Allegro
Roberto Marini, Orgel
44
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Giuseppe Sarti erhielt seine Ausbildung in Bologna beim
berühmten Padre Martini. Von 1748 bis 1750 war er Organist am
Dom in Faenza. Später war er in ganz Europa unterwegs: Er
wirkte als Hofkapellmeister in Kopenhagen und in Sankt Petersburg. Heute werden seine Werke wieder zunehmend interessant,
auch weil Wolfgang Amadeus Mozart einige seiner Melodien
übernommen hat.
Nun komm, der Heiden Heiland, / der Jungfrauen Kind
erkannt, / des sich wunder alle Welt, / Gott solch Geburt ihm
bestellt. (Martin Luther, 1524) „Und wie die Trennung zwischen
Gott und Mensch, zwischen Tag und Nacht, zwischen Ewigkeit
und Zeit mit dem Advent Gottes in Bewegung gerät, so kann man
die den Cantus firmus in Vorausnahme, Gleichzeitigkeit und
Nachfolge imitierenden Mittelstimmen als bewegende Grenzverschiebungen symbolisch erleben.“ (Gunther Hoffmann)
Donizetti, ein rastlos Schaffender, verdankt seine großartige
Opernkarriere nicht zuletzt seinem Lehrer Simon Mayr, der ihn
förderte und ihm ein Mentor war. Ihm hielt Donizetti zeitlebens
die Treue.
Bach bearbeitete zahlreiche Orchesterkonzerte für ein Tasteninstrument, einmal wohl, um den neuen italienischen Stil des
Concerto zu studieren, dann vielleicht, um am Hofe diese
beliebten Werke jederzeit, auch ohne Beteiligung des Hoforchesters, quasi im Klavierauszug vorzutragen.
atonal, Tusche auf Papier, 2014
45
Sonntag, 07. September 2014, 12 Uhr
Johann Sebastian Bach
1685–1750
Concerto d-Moll nach dem Concerto für zwei Violinen,
Streicher und Basso continuo
op. 3/11 von Antonio Vivaldi BWV 596
(Allegro) – Grave – Fuga – Largo e spiccato – (Allegro)
Georg Friedrich Händel
1685–1759
Sonate E-Dur
für Violine und Basso continuo HWV 373 (um 1725/1726)
Adagio
Allegro
Largo
Allegro
Niccolò Moretti
1763–1821
Pastorale
Concertino
Nicole Ostmann, Violine
Nicolò Sari, Orgel und Cembalo
46
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Die Konzertbearbeitungen schrieb Bach in Weimar zwischen
1708 und 1717 möglicherweise als Ersatz für Ensembleaufführungen an der Tafel oder in der Kammer. Dabei übertrug er die
Oberstimmen meist unverändert, modifizierte aber oft Mittelstimmen und Bassführung.
Bereits Zeitgenossen Händels äußerten Zweifel an der Echtheit
von HWV 373. Für den Verleger waren offenbar seinerzeit nur 10
authentische Werke verfügbar. Wohl um die für eine Ausgabe
damals üblichen 12 Werke zu erreichen, wurden daher jeweils
zwei andere bereitliegende Sonaten eines anderen Komponisten
in den Druck aufgenommen.
Felice Moretti war Schüler von Johann Simon Mayr in Bergamo.
1818 trat er in das Franziskanerkloster Santa Maria in Campagna,
Piacenza ein, wo er als Klosterorganist wirkte, 1825 eine neue
Serassi-Orgel erhielt und bald berühmt wurde. Er hinterließ eine
Fülle von Werken, die zeittypisch sich dem Operngenre annähern.
lebensfelder (Ausschnitt), Öl und Papyrus auf Leinwand, 2011
47
Sonntag, 14. September 2014, 12 Uhr
Louis James Alfred Lefébure-Wély
1817–1869
L’Organiste moderne (1867/1869):
Offertoire
Georg Friedrich Händel
1685–1750
Suite D-Dur für Trompete und Orgel HWV 341
Ouverture
Allegro
Air
Ohne Tempobezeichnung
March
Johann Melchior Dreyer
1747–1824
Sonate A-Dur:
Adagio-Allegro
Marc-Antoine Charpentier
1643–1704
David et Jonathas (1688):
Rigaudon et Bourée
für Trompete und Orgel
Antoine-Édouard Batiste
1820–1876
Marche Es-Dur op.42/19
Christian Fuss, Trompete
Manfred Hößl, Orgel
48
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Lefébure-Wély studierte am Pariser Conservatoire in der Orgelklasse von François Benoist, Zuletzt wirkte er an der neuerbauten
Cavaillé-Coll-Orgel der Kirche St. Sulpice in Paris. Bekannt waren
seine Improvisationen und seine Kompositionen, die oft einem
mondänen Stil huldigen.
Wenn auch Händel selbst als Bearbeiter dieser Suite kaum in
Betracht kommt, so ist der 1. Satz doch als genaues Arrangement
des 11. Satzes der „Wassermusik“ HWV 349 zu werten. Auch der
5. Satz (March) ist unter Händels Werken überliefert: er stellt
eine Bearbeitung des Marche B-Dur aus HWV 27 Partenope dar.
Für die Sätze 2 bis 4 können keine anderen Quellen namhaft
gemacht werden.
Johann Melchior Dreyer wirkte als Lehrer, Chorregent und
Organist in Ellwangen. Seine Orgelwerke nähern sich dem
klassischen Klavierstil.
Charpentier wollte ursprünglich Malerei studieren, reiste nach
Italien und traf auf Carissimi, der ihn in der Komposition
unterwies. Eines seiner bekanntesten Werke ist das Prélude
seines Te Deum. Heute bildet es die Eurovisionsmelodie.
Bereits im Alter von acht Jahren kam Batiste ans Conservatoire
in Paris. Komposition belegte er bei Luigi Cherubini und
Fromental Halévy, Orgel bei François Benoist. 1839 wurde er als
ordentlicher Professor berufen und unterrichtete Chorgesang und
Solfège. 1854 erhielt er zusätzlich den Organistenposten an der
Kirche St. Eustache.
49
Sonntag, 21. September 2014, 12 Uhr
Johann Sebastian Bach
1685–1750
Toccata und Fuge d-Moll BWV 565
Johann Dismas Zelenka
1679–1745
Sonate Nr. 1 F-Dur für zwei Oboen, Fagott und Basso continuo
ZWV 181/1:
Larghetto
Allegro assai
Georg Friedrich Händel
1685–1759
Triosonate Nr. 4 F-Dur für zwei Oboen, Fagott und Basso
continuo HWV 383 (1700/1705)
Adagio
Allegro
Largo
Allegro
Evi Weichenrieder, Orgel und Cembalo
George Kobulashvili, Oboe
Zurab Gvantseladze, Oboe
Temuri Bukhnikashvili, Fagott
50
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Bachs populäre d-Moll-Toccata gilt als Synonym für barocke
Orgelmusik. Freilich: Mitunter wird die Autorschaft angezweifelt
oder eine Bearbeitung eines Violinstücks vermutet. Da stellt sich
die Frage: Wer außer Johann Sebastian könnte solch einen
genialen Wurf komponiert haben?
Zelenka, Sohn eines tschechischen Dorflehrers und Organisten
wurde am Jesuitenkolleg in Prag ausgebildet. 1710 trat er eine
Stelle als Violonist bzw. Kontrabassist am sächsischen Hof in
Dresden an. Zwischen 1716 und 1719 studierte er in Wien bei
Johann Joseph Fux. Er bewarb sich 1729 um den Posten des
Dresdner Kapellmeisters, unterlag jedoch Johann Adolph Hasse.
1733 wurde er lediglich zum Hofkomponisten und 1735 zum
„Kirchen-Compositeur“ ernannt. Johann Sebastian Bach schätzte
seine Werke.
Die Sechs Sonaten für zwei Melodieinstrumente und Basso
continuo, als Oboentrios bekannt, sollen zu Händels frühesten
Kompositionen gehören. Ob die Sonaten wirklich das Werk eines
Zehnjährigen sind und tatsächlich von Händel stammen, wird
heute eher kritisch beurteilt.
bernino I (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 2014
51
Sonntag, 28. September 2014, 12 Uhr
Antonio Vivaldi
1678–1741
Concerto C-Dur
für zwei Flauto traverso, Streicher und Basso continuo
RV 533
Allegro molto
Largo Allegro
Antonio Vivaldi
Concerto B-Dur
für Fagott, Streicher und Basso continuo „La Notte“
RV 501
Largo/Andante molto
„I FANTASMI“ Presto
„IL SONNO“ Andante molto
„SORGE L’AURORA“ Allegro
Georg Philipp Telemann
1681–1767
Concerto grosso h-Moll
für zwei Flöten, Fagott, Streicher und Basso continuo
TWV 53:H1
Grave
Vivace
Allegro
ENSEMBLE BAROCKIN’
Marion Treupel-Franck, Flauto traverso
Kozue Sato, Flauto traverso
Clemens Schlemmer, Barockfagott
Dmitry Lepekhov, Barockvioline
Katharina Müller, Barockvioline
Ai Handa, Barockviola
Felix Stross, Barockvioloncello
Yuval Atlas, Kontrabass
Christoph Teichner, Cembalo
52
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
„Sie spielen Violine, Flöte, Orgel, Oboe, Violoncello, Fagott –
kurz, kein Instrument ist so groß, daß es ihnen Angst machen
würde“ berichtet Charles de Brosses bewundernd um 1740 über
das Mädchen-Orchester des Ospedale delle Pietà. Vivaldi begegnete 1726 Johann Joachim Quantz, der das Interesse an der
Traversflöte weckte. Immerhin 39 Concerti sind dem Fagott
gewidmet, das zu Vivaldis Zeiten kaum als Soloinstrument diente.
Zu Lebzeiten galt Telemann als ein europaweit anerkannter
Tonsetzer, im 19. Jahrhundert änderte sich dieses Bild: „Noch vor
wenigen Jahren galt er als platter Vielschreiber, der ‚mehr produziert hat als Bach und Händel zusammen‘ […] Heute steht er
[…] als der interessante Meister jener mächtigen Generation
gleich hinter Bach und Händel.“ stellte Hans Joachim Moser 1952
fest. Einen wesentlichen Anteil an dieser Renaissance hatte gewiß
die einsetzende historische Aufführungspraxis.
wohltemperiert, Tusche auf Papier, 2014
53
Sonntag, 5. Oktober 2014, 12 Uhr
Carl Philipp Emanuel Bach
1714–1788
Konzert G-Dur
für Orgel, Streicher und Basso continuo Wq 34 (1755)
Allegro di molto
Largo
Presto
Michael Haydn
1737–1806
Ave Regina Es-Dur
für Basso, Viola solo, Streicher und Basso continuo
Giuseppe Tartini
1692–1770
Concerto D-Dur für Trompete, Streicher und Basso continuo
Allegro moderato
Andante
Allegro grazioso
Martin Sokoll, Orgel
P. Samuel Geng, Bass
Hans Jürgen Huber, Trompete
AsamCollegium
54
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Als ältester Sohn Johann Sebastian Bachs hat Carl Philipp
Emanuel dem Clavier nicht nur ein theoretisches Lehrwerk
gewidmet, sondern auch 60 Konzerte für ein Tasteninstrument geschrieben. Allein zwei Konzerte tragen den Zusatz per l’organo
ovvero il Cembalo concertato. Die Orgel wird dabei in der Art
eines Cembalos behandelt.
Das Manuskript zu Michael Haydns Ave Regina stammt wohl
aus der Benediktinerabtei Frauenwörth im Chiemsee. Die BassPartie dürfte hier von einer sängerisch versierten Nonne übernommen worden sein.
Giuseppe Tartini, der Sohn eines wohlhabenden Beamten, wurde
von Geistlichen in Pirano und Capodistria unterrichtet, wohl
auch im Violinspiel. 1708 schrieb er sich an der Universität in
Padua als Student der Rechte ein. Nach 1710 verließ er Padua für
mehrere Jahre und ging unter anderem nach Assisi und Ancona,
wo er sich seinen autodidaktischen Geigenstudien widmete. In den
folgenden Jahren erlangte er schnell großen Ruhm als Violinist.
1721 kehrte er nach Padua zurück und nahm eine Stelle an der
Antoniuskirche an, die ihm allerdings einige Freiheiten – wie
ungehinderte Konzertreisen – ermöglichte. Er begründete eine
europaweit angesehene Violinschule, der auch Leopold Mozart
folgte.
polyphonie, Tusche und Kreide auf Papier, 2014
55
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Orgelmatinee-Quiz
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FRAGEN:
Waagrecht
3 Klassischer Hit oder Name einer Pizza
4 Holzblasinstrument mit schnabelförmigen Mundstück
7 Österreichischer Schauspieler oder
italienischer Komponist
8 Als Wunderkind vor dem Sonnenkönig aufgetreten
10 „Rising Star“ aus Polen
12 Trinkfester Spätromantiker aus der Oberpfalz
13 Werkzeug an Insekt und Streichinstrument
56
Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
FRAGEN:
Senkrecht
1 Ursprünglich ein spanischer Volkstanz,
übersetzt „eine Straße entlang gehen“
2 Früher Diskant
5 Weidegrund + „n“ oder Hilfszüge am
barocken Tasteninstrument
6 Hochmusikalischer Priester mit Pumuckl-Haarfarbe
9 Singspielkomponist
11 Federvieh mit kleiner Terz abwärts
LÖSUNGSWORT:
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U
Notieren Sie Ihre Antworten auf eine Postkarte
und senden Sie diese an das
Kulturamt der Stadt Ingolstadt,
Auf der Schanz 39,
85049 Ingolstadt
Kennwort Orgelmatinee
Für die richtigen Lösungen können Sie Eintrittskarten
zu attraktiven Kulturveranstaltungen gewinnen.
Die Verlosungen erfolgen jeweils am Ende der Monate April
bis September 2014.
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Interpreten
AsamCollegium
rekrutiert sich in der Regel aus
Musikern, die dem Georgischen
Kammerorchester Ingolstadt und
dem Münchener Kammerorchester angehören. Der erforderlichen Besetzung entsprechend
wirken im AsamCollegium auch Gastmusiker mit.
Yuval Atlas
wurde 1990 in Tel Aviv (Israel) geboren. Kontrabass lernte er zunächst bei Merav Reuel, dann bei
Nir Comforty. 2008 schloß er das Thelma Yellin
Kunstgymnasium ab. Danach studierte er an der
Buchmann-Mehta Hochschule für Musik in Tel
Aviv. Seit 2011 ist Yuval Student an der Hochschule für Musik und Theater München in der Kontrabassklasse vom
Prof. Heinrich Braun. Yuval studiert außerdem Barockkontrabass und
G-Violone bei Jonathan Cable (Musica Antiqua Köln, Collegium Vocale
Gent, Les Arts Florissants). Fortbildungen unternahm er bei Maggie
Urquhart (Niederlande), Chi-Chi Nwanoku (England), Eric Mathot
(Belgien), Richard Myron (Frankreich), Miriam Shalinsky (Deutschland),
Joseph Carver (Frankreich), Axel Bouchaux (Frankreich), Dane Roberts
(Deutschland) und Ageet Zweistra (Belgien).
Jürgen Bachmann
Nach erfolgreichem Studium der Betriebswirtschaftslehre absolvierte Jürgen Bachmann ein
zusätzliches Studium zum Diplom-Musiklehrer
am Meistersinger Konservatorium Nürnberg mit
den Hauptfächern „Klassisches Saxophon“ und
„Klassischer Sologesang“. Von 2000 bis 2005 war
Jürgen Bachmann Assistent des Geschäftsführenden Direktors am Staatstheater Nürnberg,
bevor er 2005 zur AUDI AG wechselte. Als Kulturreferent zeichnete er
dort für das kulturelle Engagement des Unternehmens verantwortlich.
Ehrenamtlich übernahm er zusätzlich die künstlerische Leitung der
Neuburger Barockkonzerte (2007–2011) sowie die Geschäftsführung der
Simon Mayr Kultur GmbH und der Simon Mayr Festspiele (2010–2012).
2011 wurde Jürgen Bachmann im gesamten deutschsprachigen Raum als
„Kulturmanager des Jahres“ ausgezeichnet.
Raluca-Diana Badescu
in Timisoara (Rumänien) geboren, begann mit
sieben Jahren ihr Violinstudium in der Musikschule Jon Vidu. 1997 und 1999 gewann sie den
Rumänischen Violinwettbewerb. 2002 war sie
Mitglied im philharmonischen Staatsorchester
Banatul in Timisoara. 2003 schloss sie ihr Vio58
S
linstudium mit Auszeichnung ab. Seit Januar 2007 ist sie Mitglied im
Georgischen Kammerorchester Ingolstadt.
Cristina García Banegas
wurde in Montevideo geboren, wo sie auch heute
lebt. Sie studierte bei Renee Bonnet und Renee
Pietrafesa in Montevideo und besuchte Meisterkurse bei Lionel Rogg, Marie-Claire Alain,
Montserrat Torrent, Guy Bovet, Luigi Ferdinando
Tagliavini, Ton Koopman, Stefano Innocenti,
Odille Bailleux, Adelma Gómez, Héctor Zeoli. Sie
wirkt als Professorin für Orgel an der Escuela
Universitaria de Música de Montevideo. Neben ihrer Konzerttätigkeit, die
sie regelmäßig nach Europa, Japan, Russland, Israel und in die USA führt,
beschäftigt sie sich außerdem mit der Recherche nach antiken Tasteninstrumenten und Musik des lateinamerikanischen Kontinents, vornehmlich des 16. bis 18. Jahrhunderts. Außerdem gibt sie Meisterkurse
in Europa, Lateinamerika und den USA. de.
www.wikipedia.org/wiki/Cristina_García_Banegas
Frédéric Blanc
stammt aus Südwestfrankreich. Nach seiner Ausbildung an den Konservatorien von Toulouse
und Bordeaux setzte er seine Studien bei André
Fleury und Marie-Madeleine Duruflé fort. Als
Preisträger wichtiger internationaler Wettbewerbe (2. Preis beim Grand Prix de Chartres
1996 und 1. Preis beim Concours international
de la Ville de Paris 1997), begann er anschließend eine internationale Karriere als Konzertorganist, Improvisator
und Pädagoge, die ihn in fast alle europäischen Länder und die USA führte, wo er regelmäßig an den bedeutendsten Universitäten zu Meisterkursen eingeladen ist. Zudem ist Frédéric Blanc Mitglied der Orgelkommission der Stadt Paris und Mitglied der Kommission für nicht
denkmalgeschützte Orgeln in der Abteilung Musik des französischen
Kulturministeriums. Von 1987 bis 1995 wirkte er als Assistenzorganist an
der Basilika Saint Sernin von Toulouse. Seit 1999 ist Frédéric Blanc
Titularorganist an der Kirche Notre-Dame d’Auteuil in Paris an einer der
schönsten symphonischen Orgeln der Hauptstadt. www.frederic-blanc.fr
BlechbläserQuintett
SCHUTZBLECH
Das Blechbläserquintett wurde
im Jahr 1996 gegründet. Die Vielseitigkeit ihrer Instrumente demonstrieren die fünf Musiker anhand erlesener und in der Regel
kunstvoll bearbeiteter Werke aus verschiedenen Epochen. Konzerte des
Ensembles bieten dem Zuhörer eine Möglichkeit, Blechbläser-Musik auf
ganz andere Weise kennenzulernen. Schutzblech mischt die musikalischen Stile: Die Konzerte werden von Ensemblemitglied Hans Jürgen
59
Interpreten
Huber moderiert und zeigen Ernste Musik von einer überaus unterhaltenden Seite.
Andrea Lauren Brown
Die in Wilmington/Delaware geborene Sopranistin Andrea Lauren Brown legte das
Masterdiplom in Gesangspädagogik und Sologesang am Westminster Choir College in
Princeton/ New Jersey und den Bachelor of
Music an der West Chester University ab, wo sie
summa cum laude graduierte. Sie ist Preisträgerin
der Internationalen Sommerakademie am
Salzburger Mozarteum 2002 und belegte den zweiten Preis beim
Internationalen Gesangswettbewerb der ARD in München. Ihr Operndebüt gab Brown im Alter von 17 Jahren in Libby Larsens „A Wrinkle in
Time“. Sie wirkte als Solistin bei CD Aufnahmen von Händels „Dixit
Dominus“ und Caldaras „Missa Dolorosa“ unter der Leitung von Thomas
Hengelbrock und bei „Symphoniae Sacrae II“ von Heinrich Schütz unter
der Leitung von Benoît Haller (ausgezeichnet mit dem Diapason D´Or,
dem Deutschen Schallplattenpreis und dem Gramophone) mit. Neben
Engagements in den USA und Europa war sie unter anderem im Festspielhaus Baden-Baden, bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen und
den Haydn Festspielen zu Gast und musizierte zusammen mit dem
Münchner Kammerorchester, den Bremer Philharmonikern und der
Kammerphilharmonie Karlsruhe.
www.andrea-brown-music.com
Roberto Bonetto
studierte Orgel und Improvisation bei Renzo
Buja am Conservatorio „Cesare Pollini“ in
Padua. Das Diplom errang er „mit Auszeichnung“. Ein Cembalo-Studium am Conservatorio „Dall’Abaco“ in Verona bei Daniel
Costantini schloß sich an. Er besuchte Meisterkurse bei Jean Langlais, Gaston Litaize, Daniel
Roth, Naji Hakim und Ton Koopman. Er ist als
Titularorganist an der Abteikirche Isola della Scala in Verona, wirkte zunächst als Professor für Harmonielehre am Conservatorio in Bozen,
dann in Verona und spielt Konzerte als Solist und Kammermusiker in
vielen Ländern Europas.
Temuri Bukhnikashvili
wurde 1979 in Tiflis / Georgien geboren. Von
1996 bis 2000 absolvierte er das Staatliche
Konservatorium in Tiflis in der Fagottklasse von
Prof. Zurab Alavidze. 1998 besuchte er eine
Meisterklasse bei Mstislav Rostropovich. Von
2000 bis 2004 studierte er an der Hochschule für
Musik und Theater München in der Klasse von
Prof. Eberhard Marschall. Er ist Preisträger von
60
S
Musikwettbewerben in Georgien, erhielt ein Stipendium des Georgischen
Präsidenten und war Stipendiat bei „Live Musik Now“ München. Er
musiziert regelmäßig als Solofagottist beim Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Auch bei der Jungen Münchner Philharmonie, dem
Münchner Kammerorchester und an der Bayerischen Staatsoper war er
engagiert. Daneben unterrichtet er seit 2014 an der Musikschule
Ismaning.
Andrzej Chorosinski
wurde 1949 in Warszawa geboren. Er begann
seinen Orgelunterricht in der Karol Szymanowski Musikoberschule in Warszawa, die er
1967 mit einer Auszeichnung abschloss. 1972
absolvierte er an der Musikakademie Warschau
das Orgelstudium in der Klasse von Prof. Feliks
Rączkowski mit Auszeichnung, 1974 das Kompositionsstudium in der Klasse von Prof. Tadeusz
Paciorkiewicz. 1972 erhielt er den Sonderpreis beim Wettbewerb für
Orgelimprovisation in Kiel. Er konzertierte in fast allen Ländern Europas,
sowie auch in Israel, USA, Kanada, Südkorea und Japan. Er ist Professor
für Orgel an den Musikakademien in Warschau und Breslau. In den
Jahren 1993–1999 war er Rektor der Musikakademie Frédéric Chopin in
Warschau und Vorstandsmitglied der Rektorenkonferenz Hochschulen
Europas (AECAM). Er leitet Orgelkurse in Deutschland, Schweden,
Finnland, USA, Kanada, Südkorea, Japan, Australien und Israel. Er ist
Jurymitglied bei Internationalen Orgelwettbewerben. Im Jahr 2008 wurde
er an der Keymung University in Seoul mit dem Titel Doctor Honoris
Causa ausgezeichnet.
CONCERTO DE BASSUS
Beim gemeinsamen Musizieren
während einiger Aufnahme-Projekte des Simon-Mayr-Ensembles
in den vergangenen Monaten
entstand der Wunsch, Musik des
17. und 18. Jahrhunderts in
kammermusikalischer Besetzung
und mit Instrumenten in historischer Bauweise aufzuführen. Spontan fanden sich engagierte und
hochprofessionelle Musiker, auch aus der Region Ingolstadt, zum gemeinsamen Studieren und Musizieren. Spiritus rector dieser Initiative ist
die Geigerin Theona Gubba-Chkeidze. Der Namen des Ensembles
stammt von einem europaweit vernetzten, in der Region beheimateten
Adelsgeschlecht, das bis heute Kultur und Wissenschaft fördert. Simon
Mayr verdankt dieser Familie bis heute eine nachhaltige Förderung und
Unterstützung. Der Name DE BASSUS birgt auch das Fundament
barocker Musik, den Bassus. Margarete Baronin de Bassus ist dem
Ensemble in besonderer Weise verbunden.
61
Interpreten
Giampaolo Di Rosa
1972 in Cesena geboren, wirkt er als Pianist,
Organist, Cembalist, Komponist, Improvisator,
Forscher und Dozent. Seine Studien in Rom,
Neapel und Würzburg schloss er mit sieben
Diplomen ab, darunter das Meisterklassendiplom
im Fach Orgel und den Doktortitel mit Auszeichnung. In Paris studierte er bei Jean Guillou.
Seine Promotion schrieb er an der Staatlichen
Universität in Aveiro/Portugal. 2006 spielte er einen Zyklus mit sämtlichen
Klaviersonaten von Wolfgang Amadeus Mozart, 2010 führte er sämtliche
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach in Rom auf, 2012 das gesamte
Orgelwerk von Jan Pieterszoon Sweelinck. Seine rege Konzerttätigkeit
führt ihn um die ganze Welt. Im Jahr 2008 wurde er zum Titularorganisten
der großen Orgel der Nationalen portugiesischen Kirche S. Antonio in Rom
ernannt. Er ist Künstlerischer Leiter mehrerer Orgelfestivals, so in Rom,
Aprilia, Porto und Guimaraes. 2010 wurde Giampaolo Di Rosa vom Staatspräsidenten Portugals zum Offizier des Prinz Heinrich der SeefahrerOrdens geschlagen. www.giampaolodirosa.org
⁄
⁄
Lukasz
Dlugosz
gilt als einer der herausragenden Flötisten seiner
Generation. Der Pole studierte an der Hochschule
für Musik und Theater in München, am Conservatoire National Supérieur de Musique et de
Danse in Paris und an der Yale University in New
Haven. Er war Preisträger bei Wettbewerben in
Paris, München, Odense, Viggiano. Er musizierte
in Europa, Japan, China und den USA mit berühmten Dirigenten wie Zubin Mehta, Mariss Jansons, Jacek Kaspszyk und
Krzysztof Penderecki, dessen Flötenkonzert er häufig unter der Stabführung
des Komponisten aufführte. Neben Rundfunkaufnahmen produzierte er
CDs für SONY, NAXOS, CPO, DUX, Fleur De Son. Förderungen erfuhr
er von Deutsche Stiftung Musikleben, Otto Chelius-Stiftung, Polnisches
Ministerium für Kultur und einem Stipendium des Staatspräsidenten.
Esteban Elizondo Iriarte
wurde in San Sebastián (Spanien) geboren. Er
studierte die Fächer Klavier und Orgel am Konservatorium seiner Heimatstadt und erhielt in
beiden Disziplinen erste Preise. Studien an der
Wiener Musikhochschule in der Orgelklasse von
Anton Heiller schlossen sich an. Bald wurde er
zum Professor für Orgel an der Musikhochschule
von San Sebastián ernannt. Als Konzertorganist
bereist er ganz Europa, die USA, Kanada, Brasilien, Japan und Russland.
Er hat zahlreiche CDs eingespielt und mehrere Bücher und Notenausgaben mit spanischer Musik des 19. und 20. Jahrhunderts veröffentlicht. 2002 verlieh ihm die Universität in Barcelona den Doktortitel.
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S
ENSEMBLE BAROCKIN’
Das Ensemble Barockin´, eine
flexible Formation für Alte Musik,
wurde 2011 von der Flötistin
Kozue Sato gegründet. Das Ensemble besteht aus ambitionierten
Musikern, von denen jeder seine
Erfahrungen aus einer internationaler Konzerttätigkeit mitbringt. Die Programme sind oft thematisch gestaltet; so werden die interessanten Inhalte
auf unterhaltsame Weise vermittelt. www.barockin.com
Christian Fuss
1991 in Ingolstadt geboren, begann schon früh
mit seiner musikalischen Ausbildung und erhielt
1999 seine ersten Klavierstunden. Den ersten
Trompetenunterricht erhielt er 2000 bei seinem
Vater. 2009 wurde er als Jungstudent in die
Trompetenklasse von Prof. Hannes Läubin und
Thomas Kiechle an der Hochschule für Musik
und Theater in München aufgenommen. Nach
seinem Abitur am Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt begann er dort das
Vollstudium Trompete. Er ist mehrfacher Bundespreisträger bei „Jugend
musiziert“ und war Mitglied im Bayerischen Landesjugendorchester.
Meisterkurse belegte er bei Prof. Giuliano Sommerhalder, Prof. Reinhold
Friedrich und Prof. Klaus Schuhwerk
Hans-Paul Fuss
wurde in Großschern (Siebenbürgen) geboren.
1980 schloss er sein Diplom an der Musikhochschule Klausenberg ab. Anschließend war er
Solotrompeter der Staatsphilharmonie Hermannstadt und beim Kurorchester Bad Wiessee.
Seit 1992 ist er Lehrer an der Städtischen
Musikschule Rottenburg an der Laaber.
Erwin Gaulhofer
wurde 1970 in der Steiermark geboren und
wohnt nun mit seiner Familie in Bad Kohlgrub.
Nach seinem Posaunen-Studium an der Universität für Musik und Kunst in Graz wirkte er
in verschiedenen Ensembles mit, wie zum
Beispiel als Solo-Posaunist bei den Grazer
Symphonikern oder im Städtetheater Passau.
Seit 2001 arbeitet Erwin Gaulhofer außerdem
als Lehrer für tiefes Blech in der Musikschule Garmisch-Partenkirchen
sowie als Kapellmeister der Musikkapelle Ohlstadt. Momentan spielt
er neben seiner Beschäftigung als Musiklehrer, im Münchner Hofbräuhaus, als Posaunist im Brassquintett “Schutzblech”, bei der
Münchner “Salettl-Musi” und beim “Röss-Trio”.
www.salettlmusi.de/erwin-gaulhofer.html
63
Interpreten
P. Samuel Christian Geng
Der in Straubing geborene Bariton wuchs in
Plattling auf und konnte bereits während seiner
Schulzeit seine Begeisterung für die klassische
Musik entdecken. Bei Hans-Dietrich Müller an
der Berufsfachschule für Musik in Plattling
erhielt er seine erste gesangliche Ausbildung,
die er, parallel zum Theologiestudium, bei
Wilhelm Walter an der Kirchenmusikschule
Regensburg von 1989 bis 1997 fortsetzte. Neben kirchenmusikalischen
Verpflichtungen im niederbayerischen Raum und der Mitwirkung bei
CD-Produktionen liegt sein Schwerpunkt auf Oratorien und Liedgesang.
Samson Gonashvili
studierte von 1966 bis 1971 an der Musikhochschule in Tbilissi, Georgien, unter anderem in der
Meisterklasse von Prof. Marina Jashvili. Seit
1973 war er Dozent an der Musikhochschule in
Tbilissi. 1969 bis 2013 war er Mitglied im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. In diesem Ensemble wirkte er von 1983 bis 2013 als
Konzertmeister. Mit dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt gastierte er auch als Solist in Nordamerika, Australien, Asien, Europa und in den Ländern der früheren UdSSR. 1983
erhielt er den Ehrentitel Verehrter Künstler der Republik Georgien. Seit
1992 unterrichtet er an der David-Oistrach-Akademie Ingolstadt. 2004
produzierte er mit dem Klarinettisten Giora Feidman CD-Einspielungen.
Theona Gubba-Chkheidze
wurde als Tochter einer Geigerin und eines weltweit tätigen Theaterregisseurs in Tiflis, Georgien
geboren. Bereits mit acht Jahren trat sie solistisch
als Geigerin und Sängerin der elfköpfigen
Mädchen-Band „Mziuri“ in Europa und in den
Ländern der damaligen UdSSR auf. Geigenunterricht erhielt sie bei Prof. Konstantin Vardeli.
1994 holte sie die berühmte Geigerin Liana
Issakadze nach Ingolstadt. Ab 1995 studierte sie an der Hochschule für
Musik und Theater München das Konzertfach Violine, 1999 erhielt sie
das Künstlerische Diplom mit Bestnote und Auszeichnung, 2001 das
Meisterklassendiplom. Engagements bei „World Chamber Orchestra“,
„Symphony of the Americas“, „Salzburg Chamber Soloists“ oder dem
Kammerorchester „Arpeggione“ führten sie nach Nord- und Südamerika,
Mittel- und Westeuropa, Skandinavien und Israel. Seit 2006 spielt sie die
1. Violine im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Als Konzertmeisterin des Simon-Mayr-Ensembles wirkte sie bei 16 CD-Aufnahmen
(NAXOS) und zahlreichen Konzerten mit. Seit Januar 2014 studiert sie
Barockvioline bei Prof. Mary Utiger in München. Sie ist Mitglied des
Klaviertrios „Trio Con Moto“.
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S
Zurab Gvantseladze
1991 in Tiflis geboren, besuchte 1998 bis 2008
das dortige Musikgymnasium. Dann studierte
er am Staatlichen Konservatorium in Tiflis in
der Klasse von Prof. Giorgi Beridze. Gleichzeitig
war er Solooboist im Georgischen Nationalsymphonie-Orchester Seit 2012 ist er Student der
Meisterklasse von Prof. Francois Leleux an der
Hochschule für Musik und Theater München.
Meisterkurse belegte er bei Maurice Bourgue und Matthias Arther. Er
erhielt Stipendien vom Georgischen Bildungs- und Wissenschaftsministerium, vom Georgischen Staatspräsidenten und von Lev Markiz.
Ai Handa
wurde in Tokio geboren und bekam ihren ersten
Geigenunterricht im Alter von drei Jahren. Sie
studierte Violine an der Musashino Musikhochschule in Tokio, danach Violine und Barockvioline an der Hochschule für Musik und Theater
München. Ihre Lehrer waren Prof. Kanae Shiba,
Prof. Shigeo Sasaki, Prof. Ernö Sebestyen, Jorge
Sutil, Tibor Jonas sowie Prof. Mary Utiger. Im
Jahr 2008/2009 nahm sie an mehreren Meisterkursen bei Prof. Zakhar
Bron teil. Sie spielt als Geigerin sowie Barockgeigerin im Münchener
Raum, aber auch in ganz Europa und in Japan.
Svenja Hartwig
war von 2003 bis 2007 Jungstudentin bei Will
Sanders an der Musikhochschule Karlsruhe. Bis
zum Sommer 2009 studierte sie dort regulär. Seit
dem Wintersemester 2010/11 absolviert sie ein
Diplom-Musikstudium an der Musikhochschule
München bei Johannes Hinterholzer. Sie spielte
im Jugendblasorchester Rheinland-Pfalz, im
Jugendsinfonieorchester Rheinland-Pfalz und
Nordrhein Westfalen sowie dem RIAS Jugendorchester Berlin.
Manfred Hößl
1955 in Bayreuth geboren, studierte nach dem
Abitur 1974 zunächst an der Fachakademie für
evangelische Kirchenmusik in Bayreuth und
wechselte dann an die Fachakademie für katholische Kirchenmusik in Regensburg. 1980 schloss
er mit dem Examen ab. Er wirkte zunächst als
Orgellehrer und Kirchenmusiker in Burghausen
St. Konrad. Seit 1988 ist er als hauptamtlicher
Kirchenmusiker in Neumarkt - Sankt Veit tätig. Angeregt durch seinen
Lehrer Karl Friedrich Wagner gilt seine Vorliebe dem Orgelrepertoire des
süddeutschen Barocks und dessen stilgerechter Wiedergabe. Daneben
widmet er sich intensiv der französischen, auch entlegenen, Orgelliteratur des 19. Jahrhunderts.
65
Interpreten
Theresa Holzhauser
Die Mezzosopranistin studierte in der Klasse
von Gabriele Fuchs an der Hochschule für Musik
und Theater in München. Sie ist Preisträgerin des
Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“, erhielt
den Förderpreis beim Bundeswettbewerb Gesang
Berlin und wurde 2010 mit dem 1. Preis des
Wettbewerbs der internationalen Opernwerkstatt
Schloss Laubach sowie mit dem Frankfurter
Mendelssohnpreis ausgezeichnet. 2011 war sie Mitglied des Young
Singers Project 2011 der Salzburger Festspiele. In der Saison 2013/14
gastierte die Künstlerin als Blumenmädchen I/3 in Parsifal beim Beijing
Festival. In dieser Partie hat sie bei den Salzburger Osterfestspielen
2013 unter der Leitung von Christian Thielemann debütiert. Anschließend sang sie am Theater St. Gallen in der Neuproduktion von
Janaceks „Das schlaue Füchslein“. Für die Neuproduktion „Carmen“
wird sie als Mercedes ans Theater Rom zurückkehren. Ab der Spielzeit
2014/15 wird sie dem Stadttheater St. Gallen als festes Ensemblemitglied
angehören
Hans Jürgen Huber
wurde in Geisenfeld geboren. Er studierte ab
1994 das Konzertfach Trompete an der Hochschule für Musik Mozarteum in Salzburg bei
Prof. Hans Gansch und Prof. Josef Eidenberger,
an der Musikhochschule Frankfurt bei Wolfgang
Bauer. 1998 wechselte er an die Musikhochschule
Basel, wo er 2000 sein Diplom mit Auszeichnung
ablegte. Sein Meisterklassen-Studium an der
Musikhochschule in Augsburg bei Prof. Uwe Kleindienst beendete er 2002
mit Auszeichnung. Hans Jürgen ist 1. Kulturpreisträger der Stadt Geisenfeld und musiziert in renommierten Orchestern des In- und Auslands.
Zahlreiche Tonträger-Einspielungen und Solo-CDs komplettieren sein
musikalisches Wirken.
Ingolstädter Motettenchor
Der Ingolstädter Motettenchor wurde 1962 von Hans Steimer gegründet.
Der Chor entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem großen Konzertchor mit 70 bis 95 aktiven Konzertsängern. Dementsprechend änderte
66
S
sich mit den Jahren auch das Programm. Zu der A-capella Musik kamen
zunächst Kantaten und Orchestermessen, später dann vor allem
Orchestermessen und Oratorien. Hans Steimer leitete „seinen“ Chor
30 Jahre lang. In dieser Zeit wurde dem Motettenchor 1971 der Kunstpreis der Stadt Ingolstadt und ihm selbst 1990 die Goldene
Bürgermedaille verliehen. Ab 1992 folgte Christoph Hämmerl, mit
dessen Beginn neue und junge Sängerinnen und Sänger hinzu kamen und
neben den großen Werken der A-capella Tradition wieder ein größerer
Raum gegeben wurde. 2003 übernahm Felix Glombitza das Dirigat und
wieder konnte der Chor sich verjüngen. Der Schwerpunkt der Musik verlagerte sich mit ihm in die Romantik und die Moderne. So wurden
neben Verdi, Brahms und Mendelssohn-Bartholdy auch Bernstein, Korngold und Stravinsky aufgeführt.
Mit Eva-Maria Atzerodt, die im Juni 2013 die Chorleitung übernahm,
konnte der Motettenchor eine sehr erfahrene Musikerin gewinnen. Durch
ihre lange Arbeit mit dem Jugendkammerchor geprägt, legt diese wieder
verstärkt Wert auf A-capella Gesang.
George Kobulashvili
Der 1961 in Tiflis geborene Musiker war in
seiner Heimatstadt unter anderem erster Oboist
und Konzertmeister beim Georgischen Staatssymphonieorchester in Tiflis und Solist der
Georgischen Staatlichen Philharmonie. Seit 1993
ist er Solooboist im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt. Zahlreiche Konzerte und
Tourneen mit der Bayerischen Kammerphilharmonie und der Kremerata Baltica führten ihn nach Brasilien, in
die Schweiz, nach Ost- und Mitteleuropa und Skandinavien. Seit seiner
Mitwirkung bei den Salzburger Festspielen 1996 ist er Mitglied der
Salzburger Kammerphilharmonie. 2001 rief er den François-LeleuxBläserwettbewerb in seiner Heimatstadt Tbilissi ins Leben. Seit 2002 ist
er Honorarprofessor des Staatlichen Konservatoriums in Tiflis und unterrichtet dort während seiner Georgienaufenthalte. Er ist Mitglied des
Münchner Bläseroktetts Opera concertante und im Salzburger
Bläserquintett.
Sascha Konjaev
wurde 1972 in Tiflis geboren. Seinen ersten
Violinunterricht erhielt er bei seinem Vater
Viktor Konjaev. Er absolvierte sein Violinstudium
an der Musikhochschule München bei Prof.
Gottfried Schneider und studierte nach der 1995
abgelegten künstlerischen Reifeprüfung ein Jahr
in der Fortbildungsklasse bei Prof. Christian
Stier. Außerdem belegte er Meisterkurse bei Prof.
Valery Klimov in Nizza, Prof. Zakhar Bron in Judenburg (Österreich) und
Prof. Igor Oistrach in München. Er unterrichtet an der Simon-MayrMusikschule in Ingolstadt. Im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt
leitet er als Stimmführer die zweiten Violinen.
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Interpreten
Viktor Konjaev
wurde in Tiflis geboren und studierte an der
dortigen Musikhochschule Violine und erhielt
zum Abschlussexamen 1970 sein Diplom mit
Auszeichnung. Von 1972 an war er als Konzertmeister und zweiter Dirigent des Staatlichen Georgischen Kammerorchesters tätig, das seit 1990
in Ingolstadt ansässig ist. In den Jahren 1974 bis
1984 wirkte er zusätzlich beim Staatlichen
Georgischen Symphonieorchester als Konzertmeister. Mittlerweile lebt er
in Deutschland und war seit 1994 Mitglied des Münchener Kammerorchesters. Als Solist gewann er den Wettbewerb der Kaukasischen
Republiken in St. Erevan (Armenische SSR), sowie als Primarius
seines Streichquartettes den Allunion Quartettwettbewerb in Tiflis
(Georgische SSR).
Raphaela Kuffer
wurde 1987 in Kösching geboren. Im Alter von
sechs Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Nach dem 2007 am Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt abgelegten Abitur
studierte sie an der Katholischen Universität
Eichstätt-Ingolstadt. Sie schloss ihr Studium im
Mai 2011 mit dem Ersten Staatsexamen für
das Lehramt an Realschulen in den Fächern
Mathematik und Musik mit Hauptfach Gesang ab. Ihr erstes
Referendariatsjahr absolvierte sie an der Realschule in Kulmbach, ihr
zweites Jahr an der Realschule in Manching. Sie leitete eine Bläserklasse
und gründete eine Mädchenband. Seit ihrer Schulzeit wirkt sie gesanglich oder instrumental bei diversen Konzerten mit, im Mai 2011 beispielsweise im Musical „Die Baronin“. Bei den Ingolstädter Orgeltagen
ist sie im pädagogischen Bereich tätig.
Christian Ledl
wurde 1970 in Ingolstadt geboren. Er studierte
am Leopold-Mozart-Konservatorium in Augsburg katholische Kirchenmusik und Orgel
bei Karl Maureen. Anschließend absolvierte er
ein Cembalo-Studium am Richard-StraussKonservatorium in München bei Michael
Eberth. Seit 1992 ist er Organist und seit
2001 auch Chorleiter an der Ingolstädter
St. Moritzkirche. Er unterrichtet an verschiedenen Schulen in Eichstätt
und Ingolstadt.
www.christianledl.de
Yuna Lee
wurde in Seoul, Süd Korea geboren. Sie studierte an der Yewon Artsschool
und der Seoul Highschool of Art. In Deutschland studierte sie Violine an
der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Ernö Sebestyen
68
S
und bei Prof. Mi-Kyung Lee und schloss mit der
Meisterklasse ab. Danach studierte sie Barockvioline bei Prof. Mary Utiger Sie besuchte Meisterkurse von Anton Steck, John Holloway und Simon
Standage. Als Barockgeigerin spielt sie in verschiedenen Barockorchestern wie Orchestre
baroque de l’Académie Européenne, L’Académie
baroque européenne d Ambronay. Sie trat bei verschiedenen Musikfestivals auf, beispielsweise beim Schleswig-Holstein
Musikfestival und beim Festival d’Aix-en-Provence und Festival d’Ambronay. Im Jahr 2011 gewann sie mit ihrem Ensemble ‘Dolce Armonia’
einen 1. Preis beim Biagio-Marini Wettbewerb in Neuburg.
Dmitry Lepekhov
Der russische Violinist wurde in Moskau geboren.
Er besuchte das staatliche Tschaikovsky-Konservatorium in Moskau. Schon während seines
Studiums wirkte er als Solist für eine CD-Einspielung mit dem renommierten Barockorchester
,,Pratum Integrum Orchester“ mit und trat auf
verschiedenen europäischen Musikfestivals auf.
Im Jahr 2011 gewann er den 12. ,,Biagio-MariniWettbewerb“ in Neuburg. Für seine Einspielung von Telemanns Violinkonzerten erhielt er den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Er
studierte Barockvioline an der Musikhochschule München bei Prof. Mary
Utiger. Heute agiert er als international tätiger Musiker.
Marco Lo Muscio
wurde 1971 in Rom geboren. Er wirkt heute
vielseitig als Organist, Pianist und Komponist.
Er studierte Klavier bei Sergio Fiorentino, einem
legendären italienischen Pianisten, und Orgel
bei James E. Goettsche, dem Hauptorganisten
an St. Peter in Rom. Spezialität sind seine Bearbeitungen aus dem Bereich des Jazz und der
Rock- und Popmusik. So transkribierte er beispielsweise Werke von Keith Jarrett, Keith Emerson, Rick Wakeman, Jan
Gabarek und Steve Hackett. Bei zahlreichen Festivals ist er gern gesehener
Gast. CD-Einspielungen liegen vor.
www.marcolomuscio.com
Tamaz Lomidze
studierte in der Violoncelloklasse von Professor
Arnabishvili an der Musikhochschule Tiflis. Von
1965 bis 1976 war er als Cellist an der Staatsoper
Tiflis engagiert. Seit 1976 musizierte er im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt als Kontrabassist.
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Interpreten
Vadim Makhovskiy
wurde in Alma Ata/Kasachstan geboren, besuchte ein Musikgymnasium in Moskau und
studierte an Musikhochschulen in Moskau,
Berlin und München, wo er die Meisterklasse Kammermusik absolvierte. Er wirkte vor
seiner Wahl zum Stimmführer ab 2013 bereits
mehrmals als Gastmusiker beim Georgischen
Kammerorchester Ingolstadt mit.
Roberto Marini
legt seinen künstlerischen Schwerpunkt auf das
romantische und moderne Repertoire. Er begann
seine musikalischen Studien in Rom unter
Fernando Germani. Sein Studium bei Prof. Annamaria Polcaro am Conservatorio Aquila und
bei Lionel Rogg am Konservatorium Genf schloß
er jeweils mit Auszeichnung ab. Daneben beendete Marini auch ein Jurastudium. 2002 spielte
er das gesamte Orgelwerk von Max Reger in 16 Konzerten, das er mittlerweile auch auf CD vorlegte. Komplettaufführungen realisierte er auch
vom Orgelwerk Johann Sebastian Bachs. Marini ist Professor für Orgel
am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom und Professor für Orgel und
Gregorianischen Choral am Conservatorio di Musica „Luisa d’Annunzio“
in Pescara, wo er viele Jahre als Vizedirektor tätig war. Er wirkt als
Titularorganist an der Kathedrale von Teramo. www.mariniroberto.it
Alberto Martini
ist künstlerischer Direktor des Ensembles
I VIRTUOSI ITALIANI. Er wirkte als Konzertmeister verschiedener italienischer Symphonieorchester, darunter der Filarmonica Arturo
Toscanini in Parma. Mittlerweile lehrt er als
Professor für Violine am Conservatorio in
Imola und pflegt eine solistische Karriere mit
zahlreichen CD-Produktionen.
Ursula Maxhofer-Schiele
Die Mezzosopranistin wurde 1957 in Ingolstadt
geboren. Den ersten Gesangsunterricht erhielt sie
bei Emmi Seiltgen. Ihr Studium absolvierte sie
am Mozarteum in Salzburg bei Hanna Ludwig.
Sie konzertiert im deutschen Raum (Birnau,
Schloss Ellmau, Frankfurt, Erfurt, Österreich und
Südtirol), auch im Rahmenprogramm der
Salzburger Festspiele und bei diversen Opernproduktionen (Bad Hersfeld, seit 1981 bei der Neuburger Kammeroper).
Lehraufträge übernahm sie am Eichstätter Gabrieli-Gymnasium und an
der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
70
S
Michaela Mirlach-Geyer
wurde 1982 in Ingolstadt geboren und erhielt im
Alter von sechs Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Während ihrer Schulzeit am GnadenthalGymnasium Ingolstadt mit Leistungskurs Musik,
legte sie das kirchenmusikalische C-Examen ab.
Nach dem Abitur studierte sie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und
schloss ihr Studium im Dezember 2007 mit dem
Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen für die Fächer katholische Religionslehre und Musik mit Hauptfach Orgel ab. Seit 2010 ist
sie als Studienrätin an der Knabenrealschule in Neumarkt (Katholische
Religion, Musik, Informationstechnologie) tätig. Seit 2009 ist sie für das
musikalische Kinderprogramm der Ingolstädter Orgeltage verantwortlich.
Virgil Mischok
Nachdem er in seiner Jugend zahlreiche Auftrittserfahrungen mit den besten Chören Bayerns
sammeln konnte, führten ihn solistische Engagements unter anderem nach Südafrika, wo er
auf dem Cape Classic Festival zusammen mit der
Mezzosopranistin Ann-Katrin Naidu und dem
Pianisten Boris Kusnezow einen Liederabend mit
Schumanns Liederkreis op. 39 und ausgewählten
Schubert Liedern gab. Im September 2012 trat er bei einer Konzertreise
nach Taiwan und Singapur mit der Audi Jugendchorakademie als Solist im
Requiem von Johannes Brahms auf. Virgil Mischok singt neben den Basspartien der großen Oratorien von Bach und Händel die gängigen Opernpartien von Mozart bis Janacek. Zuletzt war er in Donizetti´s „I Pazzi per
Progetto“ im Münchner Prinzregententheater unter der Leitung von Ulf
Schirmer zu hören. Er wird an der Hochschule für Musik und Theater in
München von Prof. Andreas Schmidt unterrichtet.
virgil-mischok.de
Michael Morgott
begann bereits 1980 als Zehnjähriger mit dem
Trompetenspiel und absolvierte sein Abitur am
Gabrieli-Gymnasium unter anderem im Leistungskursfach Musik auf dem Instrument
Trompete. Im Anschluss daran studierte er Lehramt für Realschulen mit den Hauptfächern
Mathematik und Musik. Mit dem Akademischen
Blasorchester München spielte er in Gemeinschaftsproduktionen mit dem Bayerischen Rundfunk mehrere CDs
ein. Neben seiner Tätigkeit als Trompeter bildete er sich als
Blasorchesterdirigent bei Meisterkursen von Prof. Maurice Hamers,
Prof. Jan Cober und Prof. Thomas Ludescher weiter. Für seine Leistungen im musikpädagogischen Bereich wurde ihm 2008 vom Landkreis
Rosenheim der Kulturförderpreis verliehen.
71
Interpreten
Katharina Müller
wurde in Bayreuth geboren. An der Hochschule
für Musik und Theater München studierte sie
Violine bei Prof. Ernö Sebestyen. Nach dem
künstlerischen und pädagogischen Diplom folgte ein Aufbaustudium bei Prof. Mary Utiger im
Fach Barockvioline. Wertvolle kammermusikalische Impulse erhielt sie dabei auch im Zusammenspiel mit Prof. Christine Schornsheim
und Prof. Kristin von der Goltz. Durch Meisterkurse bei Prof. Kolja
Lessing, Prof. Walter Forchert, Prof. John Holloway, Prof. Lars Ulrik
Mortensen und Olga Voitova spezialisierte sie sich weiter, mit Schwerpunkten in den Bereichen der historischen Aufführungspraxis und der
zeitgenössischen Musik. Die Stipendiatin des Richard Wagner-Verbandes
und mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbs Jugend musiziert lebt in
München und konzertiert als Solistin, Kammermusikpartnerin und Mitglied namhafter Ensembles.
Nicole Ostmann
geboren im Jahr 2001 in Ingolstadt, lernt seit
ihrem fünften Lebensjahr Violine bei Alexander
Konjaev in der Städtischen Simon-Mayr-Singund Musikschule Ingolstadt. Sie konzertierte
unter anderem bei den Familienkonzerten des
Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt und
bei der Orgelmatinee. Die junge Geigerin ist
mehrfache Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe, so bei „Jugend musiziert“ und dem Kammermusikwettbewerb
des Lions Clubs.
Roman Perucki
absolvierte 1985 das Studium der Orgelmusik an
der Musikakademie in Danzig in der Orgelklasse
von Prof. Leon Bator. Er besuchte darüber hinaus
mehrere Meisterkurse in Polen und im Ausland.
Er wirkt als Professor an der Musikakademie
und Musikschule in Danzig. Roman Perucki ist
Hauptorganist an der Kathedrale in Oliva und
Generalintendant der Baltischen Philharmonie in
Danzig sowie Präsident der Pommerschen Vereinigung Musica Sacra
und Präsident der Gesellschaft der Freunde der Archikathedrale in
Danzig Oliva. Zahlreiche Konzertreisen führten ihn mehrfach in alle
Länder Europas wie auch in die USA, Japan, Australien und Südamerika.
Roman Perucki leitet den Internationalen J.P. Sweelinck Orgelwettbewerb
in Danzig. Er spielte zahlreiche Schallplatten und Rundfunkaufnahmen
ein. Im Jahre 1998 wurde er mit einer Platinplatte geehrt. Er erhielt
zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter anderem den Kulturpreis
der Stadt Danzig und die höchste Ehrung des Vatikans Pro ecclesiae et
pontifice.
72
S
Agnes Preis
begann ihre Gesangsausbildung bei Ilse und
Hans Hagen in München. Nachdem sie ihr Magisterstudium der Japanologie, Kunstgeschichte
und Kommunikationswissenschaften an der
Ludwig-Maximilians-Universität München mit
Erfolg abgeschlossen hatte, widmete sie sich ganz
dem Gesang. Ihr Studium beendete sie erfolgreich in Wien bei Prof. Sylvia Greenberg, daneben besuchte sie Meisterkurse bei Kammersängerin Sylvia Geszty
und Prof. Hanno Blaschke. Sie nahm teil an Opern-Produktionen im
In- und Ausland und absolvierte zahlreiche Konzerte beispielsweise beim
Mozartfest toujours Mozart in Wien und Salzburg.
David Jakob Rattinger
geboren in Graz, studierte in seiner Heimatstadt
sowie in Wien, Nürnberg und Basel, wobei ihn
die Schola Cantorum Basiliensis besonders
prägte. Zu seinen Lehrern zählen Pierre Pitzl,
Anthony Rooley, Paolo Pandolfo und Christophe
Coin. Der Musiker gastiert regelmäßig als
Continuist mit verschiedenen Ensembles und
Barockorchestern im deutsch- und französischsprachigen Raum. Als Solist konnte man Rattinger zuletzt bei den Innsbrucker Festwochen, den Thüringer Bachwochen, den Dresdner Meisterkonzerten - Schloss Albrechtsberg, im Händelhaus Halle oder bei den
Prager Symphonikern erleben. Zahlreiche, teils mit Schallplattenpreisen
ausgezeichnete CDs und Rundfunkeinspielungen, dokumentieren die
künstlerische Tätigkeit. Rattinger lehrte bis 2012 Gambe und Aufführungspraxis Alte Musik an der Hochschule für Kirchenmusik und
Musikpädagogik in Regensburg. Derzeit hat er eine Vertretungsstelle am
Konservatorium Graz inne. Jakob David Rattinger war über die Jahre
Leiter diverser Seminare und Konzertreihen für Alte Musik. Derzeit betreut er in Bayern die internationalen „Tage der Barockmusik Schrobenhausen - Masterclass und Konzerte“.
www.jakobdavidrattinger.com
Nicolò Antonio Sari
1987 in Venedig geboren, schloß sein Studium
bei Elsa Bolzonello Zoya and Roberto Padoin
am Conservatorio „Benedetto Marcello“ in
Venedig in den Fächern Orgel und Komposition
mit Auszeichnung ab. Preise erhielt er bei
Wettbewerben in Amsterdam (J. P. Sweelinck),
St. Julien du Sault, Salerno, Fano Adriano,
Muzzana del Turgnano, Varzi, Borca di Cadore,
Graz, Carunchio. 2012 schloß er ein Aufbaustudium im Fach Orgel
am Conservatorio „Arrigo Pedrollo“ in Vicenza bei Roberto Antonello
ab, das Fach Cembalo studiert er dort bei Patrizia Marisaldi. Er ist
Organist an den Kirchen Santa Maria dei Carmini und San Trovaso in
Venedig.
www.nicolosari.it
73
Interpreten
Kozue Sato
Die in Japan geborene und in Deutschland
lebende Flötistin konzertiert als Solistin und
Kammermusikerin. Sie ist Preisträgerin als bestes
musikalisches Nachwuchstalent der Stadt
Sapporo, beim HIMES-Wettbewerb sowie dem
Musikförderpreis des Kulturkreises Gasteig,
München. An der Musikhochschule München
schloss sie ihr Studium bei Prof. Klaus Schochow
mit dem künstlerischen Diplom ab. Es folgten Fortbildungsjahre bei
Philippe Boucly für moderne Querflöte, später für Traversflöte bei Marion
Treupel-Franck. Meisterkurse bei Barthold Kuijken, Marcello Gatti sowie
bei Burga Schwarzbach (Körperschulung) gaben ihr wichtige musikalische
Impulse. Kozue Sato gründete das Ensemble Barockin‘, sorgt sich um den
musikalischen Nachwuchs und ist auch im organisatorischen Bereich des
Konzertwesens engagiert. www.kozue-sato.de
Markus Schäfer
Der Tenor Markus Schäfer studierte Gesang und
Kirchenmusik in Karlsruhe und Düsseldorf bei
Armand Mc Lane. Er war Preisträger in Berlin
(Bundeswettbewerb Gesang) und Mailand
(Caruso-Wettbewerb). Nach dem Besuch des
Opernstudios in Zürich gab er dort sein Debüt
und erhielt sein erstes Engagement. Es folgten
Stationen als Ensemblemitglied an der Hamburgischen Staatsoper sowie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf. Gastspiele und Konzertreisen führten ihn an viele der bedeutendsten
Philharmonien, Opernhäuser und Festivals. Der lyrische Tenor hat sich
besonders in Opernpartien des Mozart-Fachs, als Evangelist in den
Passionen Johann Sebastian Bachs sowie in den großen Oratorien des 19.
Jahrhunderts einen hervorragenden Ruf erworben. Dabei arbeitet er
unter anderem mit Dirigenten wie René Jacobs, Sigiswald Kuijken, Paul
McCreesh, Nikolaus Harnoncourt, Frans Brüggen, Michael Gielen,
Stephan Soltesz, Kent Nagano, Jos van Immerseel, Jun Märkl sowie
Pierre Cao zusammen. Als Liedinterpret feierte Markus Schäfer große
Erfolge, so in Wien, bei den „Schubertiaden“ in Feldkirch und Schwarzenberg, in der Wigmore Hall, London oder im Lincoln Center New York.
Zahlreiche preisgekrönte CD-Aufnahmen (Grammy für Matthäus-Passion
mit Harnoncourt) sowie Rundfunkproduktionen dokumentieren das
breite Spektrum seines Könnens. 2008 begann er als Gesangsprofessor
an der HMTM Hannover. www.tenor-markus-schaefer.de
Clemens Schlemmer
Nach seinem Fagottstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“
Berlin war Clemens Schlemmer von 1998 bis 2004 Solo-Kontrafagottist
der Norddeutschen Philharmonie Rostock. Seitdem gastiert er auch in
namhaften Orchestern wie dem Deutschen Sinfonieorchester und den
Berliner Philharmonikern. Clemens Schlemmer setzte sich zunehmend
74
S
mit Fragen zur historischen Aufführungspraxis
auseinander und studierte von 2006 bis 2009 bei
Christian Beuse an der Universität der Künste
Berlin historische Fagotte. Bald wurde Clemens
Schlemmer ein gefragter Spezialist für Barockfagott und Dulcian, er wirkte bei zahlreichen
Produktionen des Telemannischen Collegium
Michaelstein oder auch der Cappella Sagittariana
Dresden mit. Er musizierte beispielsweise mit
der Akademie für Alte Musik, der Lauttencompagney Berlin, der Neuen
Hofkapelle München und La Banda Augsburg.
Ludwig Schmid
wurde 1985 in Ingolstadt geboren. Seit dem
sechsten Lebensjahr spielt er Klavier und
gewann sämtliche Wettbewerbe von Jugend
Musiziert auf Landesebene sowohl im Fach
Klavier Solo, Klavier vierhändig mit seiner
Schwester Eva Schmid, als auch im Bereich der
Kammermusik mit seinem Klaviertrio. Er war
Stipendiat des Vereines zur Förderung junger
Talente e.V. Ingolstadt, Stipendiat des Bayerischen Staates und mehrfacher Preisträger des Lion Club Wettbewerbes. Bei diversen Wettbewerben war er erfolgreich. Nebenberuflich arbeitet er heute als Kirchenmusiker in Ingolstadt sowie als Korrepetitor und Continuospieler.
Michael Schönfelder
geboren 1990 in Landshut erhielt im Alter von
sieben Jahren seinen ersten Musikunterricht in
Klavier und Violine. Mit 13 Jahren wechselte er
zum Kontrabass. Als Sechzehnjähriger studierte er
an der Hochschule für Musik und Theater in
München bei Prof. Klaus Trumpf und Günter
Holzhausen. Im Juni absolvierte er ein Orchesterpraktikum bei den Würzburger Philharmonikern
und wirkte dabei in Opern und Konzertaufführungen beim Mozartfest in
Würzburg mit.
Florian Schwarzbeck
wurde im Jahr 2000 geboren. Seit seinem
sechsten Lebensjahr erhält er Cellounterricht
bei Susanne Lemos in Ingolstadt. Er war mehrmals Preisträger beim Kammermusikwettbewerb
des Lions Clubs sowie bei Jugend musiziert auf
Landesebene. Auf Bundesebende erzielte er 2013
einen 2. Preis in der Kategorie Kammermusik.
Als Solist musizierte er bei Kinder- und Familienkonzerten des Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt. Florian ist
Stipendiat des Vereins zur Förderung junger musikalischer
Talente Ingolstadt und besucht zur Zeit die 8. Klasse des ReuchlinGymnasiums.
75
Interpreten
Claire Sirjacobs
schloss ihr Studium am Conservatoire National
Supérieur de Musique de Paris 2004 ab. Von
September 2003 bis Juli 2005 war sie Mitglied der
Orchesterakademie des Symphonieorchesters des
Bayerischen Rundfunks, wo sie unter der Leitung
von Dirigenten wie Mariss Jansons, Riccardo
Muti, Bernard Haitink, Sir Colin Davis spielte.
Danach studierte sie bis Juli 2007 am Mozarteum
in Salzburg bei Stefan Schilli. Sie ist Mitglied des Bläserquintetts
Quintette Aquilon und wurde mit zahlreichen ersten Preisen ausgezeichnet, beispielsweise im Henri Tomasi Wettbewerb 2003, im ARD
Wettbewerb 2006; als Bestes Ensemble bei den Festspielen MecklenburgVorpommern 2007. 2011 erhielt sie einen Echo Klassik. Sie spielt regelmäßig in Orchestern wie Camerata Salzburg, Münchner Bach Orchester,
Bach Collegium München, Münchner Kammerorchester, Chamber
Orchestra of Europe und Mozarteumorchester Salzburg. Seit 2010
beschäftigt sie sich mit der historischen Aufführungspraxis (Barockoboendiplom an der Münchner Musikhochschule bei Saskia Fikentscher) und spielt in verschiedenen Ensembles für Alte Musik wie dem
Stiftsbarock Stuttgart, der Münchner Hofkapelle, dem La Banda Barockorchester und Les Musiciens de Louvre.
Martin Sokoll
wurde 1976 in Ingolstadt geboren. Nach langjährigem Orgelunterricht bei Münsterorganist
Franz Hauk studierte er ab 1997 an der
Staatlichen Hochschule für Musik in München
die Fächer Konzertfach Orgel und Katholische
Kirchenmusik, das er 2001 mit der künstlerischen Diplomprüfung im Konzertfach Orgel,
der sich ein Aufbaustudium in der Fortbildungsklasse anschloss, und im Jahre 2002 mit dem kirchenmusikalischen
A-Diplom mit Schwerpunkt Klavier beendete. Zu seinen Lehrern zählten
Prof. Edgar Krapp (Orgel), Prof. Michael Gläser (Dirigieren) sowie
Prof. Rainer Fuchs (Klavier). Er gibt musikalische Werke in historischkritischen Editionen heraus, spielt zahlreiche Konzerte und wirkt als
Organiste adjoint am Liebfrauenmünster in Ingolstadt. Nach einem
Studium der Rechtswissenschaften wirkt er nun als Richter am Landgericht in Ingolstadt.
Christina Sontheim
wurde in München geboren. Sie erhielt ihren
ersten Geigen und Bratschenunterricht bei Ines
Kötnig und Ann Schneidt. Von 2003 bis 2009
studierte sie an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei Fabio Marano. Unter anderem nahm sie
an Kammermusik und Meisterkursen beim Vogler
Quartett, Garth Knoxx, Michael Goosses (Frei76
S
burger Barockorchester) Händelakademie, Ensemble für Neue Musik teil.
Sie spielte in Orchestern unter der Leitung von Colin Davis, Péter Eötvös,
Lawrence Foster und anderen. Von 2011 bis 2013 studierte sie im Masterstudiengang historische Aufführungspraxis bei Mary Utiger in München.
Seitdem ist sie als freiberufliche Musikerin und Pädagogin tätig.
Georg Staudacher
wurde 1989 geboren. Nach dem Abschluss des
Kirchenmusikalischen C-Examens war er zwei
Jahre Jungstudierender im Fach Orgel bei
Prof. Harald Feller an der Musikhochschule
München. Nach dem Abitur studiert er Hauptfach Cembalo bei Prof. Christine Schornsheim
sowie Orgel und Kirchenmusik in München.
Er erhielt Unterricht bei Andreas Steier und
besuchte Meisterkurse bei Jean-Claude Zehnder und Michael Radulescu.
Er ist Preisträger beim Wettbewerb Jugend Musiziert auf Bundesebene.
Als Organist und Continuospieler konzertiert er im Rahmen verschiedener Veranstaltungen, wie den Internationalen Simon-Mayr-Festspielen, den Ingolstädter Orgeltagen und den Augsburger Mozarttagen.
Felix Stross
wurde in Lüneburg geboren und wuchs auf in
München. Unterricht im Fach Violoncello erhielt
er bei Jan Polasek, Peter Wöpke, Helmar Stiehler
und Rudolf Metzmacher. Er studierte bei Rudolf
Gleissner und Hans-Christian Schweiker an den
Musikhochschulen Stuttgart und Köln, Abteilung Aachen. Die Hinwendung zur historischen
Aufführungspraxis führte ihn zum Studium des
Barockcello an die Musikhochschule München bei Kristin von der Goltz.
Stross wirkt in zahlreichen Ensembles der Alten Musik wie La Visione,
Balthasar-Neumann-Ensemble, L´arte del mondo und der eigenen
Kammermusik Formation Collegium Musicum, München.
Lucia Swientek
Lucia Swientek besucht die 11. Klasse des
Gabrieli-Gymnasiums Eichstätt. Seit 2001 erhielt
sie Violinunterricht bei Erika Brosinger, seit 2008
studiert sie bei Alexander Konjaev. Sie nahm
teil an Meisterkursen bei Prof. Anke Schittenhelm (Graz) und Prof. Andreas Lehmann (Weimar). Sie erhielt mehrere Preise bei „Jugend
musiziert“ auf Regional- und Landesebene und
einen 1. Preis beim Lions-Kammermusikwettbewerb 2009.
Christoph Teichner
Christoph Teichner studierte zunächst Musikwissenschaft an der Universität Augsburg und Lehramt Musik an Gymnasien mit den Instrumenten Klavier/Cembalo und Querflöte an der Hochschule für Musik
und Theater in München. Die damit verbundene Gesangsausbildung
77
Interpreten
erhielt er bei Gabriele Kaiser. Anschließend
erwarb er ein künstlerisches Diplom im Fach
Cembalo am Richard-Strauss-Konservatorium
bei Michael Eberth. Zusätzlich studierte er Traversflöte bei Marion Treupel-Franck. Er unterrichtet Klavier an der Städtischen Musikschule
Königsbrunn und wirkt als Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Musikpädagogik
der Universität Augsburg. Daneben schreibt er an
einer musikwissenschaftlichen Promotionsarbeit über den Pianisten und
Komponisten der Mozartzeit Ignaz Franz von Beecke (1733–1803).
Marion Treupel-Franck
wurde in München geboren. Nach ihrem Querflötenstudium in Salzburg, Innsbruck und Wien
spezialisierte sie sich auf Traversflöte bei Barthold Kuijken am Koninklijk Conservatorium in
Brüssel, 1998 erhielt sie das Solistendiplom. 1995
und 1997 war sie Stipendiatin der Villa Musica
Mainz unter Leitung von Reinhard Goebel. Es
folgt eine rege Konzerttätigkeit mit namhaften
Barockorchestern wie dem Bach Collegium Japan, La Stagione Frankfurt,
dem Ensemble Currende und dem Ensemble L’Estro Armonico. Konzertreisen führten sie durch ganz Europa, Südafrika und nach Japan. Im Jahre
2006 war Marion Treupel-Franck künstlerische Leiterin des Internationalen Festivals der Renaissancemusik im Gasteig München. Seit 2001
ist sie Dozentin für Traversflöte, zunächst am Richard-Strauss-Konservatorium, seit 2008 an der Hochschule für Musik und Theater München.
Daneben wird sie regelmäßig als Dozentin zu internationalen Kursen für
Alte Musik eingeladen.
www.flautotraverso.de
David Tsadaia
ist 1951 in Tiflis, Georgien, geboren. Er studierte
am Staatlichen Konservatorium in Tiflis bei
Prof. Barnabishvili und dem als Gastprofessor
tätigen Daniel Schafran. Seit 1971 ist er Mitglied
im Staatlichen Georgischen Kammerorchester.
Von 1985 bis 1993 war er als künstlerischer
Direktor des Georgischen Kammerorchester
Tiflis tätig. 1985 gründete er das Kammermusikzentrum seiner Heimatstadt. Seit 1990 lebt David Tsadaia in Ingolstadt und gründete die Abonnement-Reihe des Ensemble del Arte in
Neuburg an der Donau. 2010 wurde ihm der Kulturpreis der Stadt
Neuburg an der Donau verliehen. Seit 2011 ist er als Solo-Kontrabassist
im GK Ingolstadt tätig, in welchem er zuvor als Cellist gespielt hat.
I VIRTUOSI ITALIANI
Dieses Ensemble wurde gegründet mit dem Anspruch eines Kammerorchesters von internationalem Rang. Es musizieren führende Mitglieder
78
S
aus renomm-ierten italienischen
Symphonieorchestern ebenso wie
Professoren aus den Musikhochschulen und Akademien. Das auf
historischen Instrumenten spielende Ensemble tourt mittlerweile
erfolgreich durch die wichtigen
Konzertsäle Europas. Aufnahmen, CD-Produktionen und TV-Einspielungen dokumentieren die herausragende klangliche Qualität und die
stupende Virtuosität der VIRTUOSI.
www.ivirtuosiitaliani.eu
Vokalensemble IN TAKT
Das Regensburger Vokalensemble
InTakt wurde 2004 gegründet. Die
acht Sänger erhielten ihre erste
musikalische Ausbildung am Musikgymnasium der Regensburger
Domspatzen. Seit mehreren Jahren
entfaltet das Ensemble eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Das
zumeist geistliche Repertoire des Oktetts reicht von der Gregorianik über
die Vokalpolyphonie der Renaissance und der Männerchorliteratur der
Romantik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen und Arrangements.
Derzeit besteht das Ensemble aus den Altisten Alexander Reber und David
Rohloff, den Tenören Florian Fuchs und Peter Lankes, den Baritonen
Alexander Beil und Reinhold Heigl, sowie den Bässen Dominik Herdegen
und Johannes Odvody.
www.vokalensemble-intakt.de
Elmar Walter
studierte seit 1998 Tuba am Richard-StraussKonservatorium in München bei Tom Walsh.
Musikwissenschaft studierte er seit 2000 an der
Universität Salzburg, er promovierte 2010 mit
einer Arbeit über „Blas- und Bläsermusik. Musik
zwischen Volksmusik, volkstümlicher Musik,
Militärmusik und Kunstmusik“ (Tutzing 2011).
Parallel spielte er 2004–2008 als Tubist im
Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen. Seit 2008 wirkt er als Leiter
der Abteilung Volksmusik beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege Er ist unter anderem Vorsitzender der „Arbeitstagung der hauptamtlichen, überregional tätigen Volksmusikpfleger und -forscher in
Bayern“ und Vorsitzender des Arbeitskreises „Musikantenfreundliches
Wirtshaus“.
Evi Weichenrieder
Die gebürtige Geisenfelderin erhielt bei Münsterorganist Franz Hauk ersten fundierten Orgelunterricht. Nach dem Abitur am GnadenthalGymnasium Ingolstadt mit Leistungskurs Musik
studierte sie an der Hochschule für Musik und
Theater München Konzertfach Orgel in der
Klasse von Prof. Edgar Krapp. 1998 schloss sie
79
Interpreten
das Studium erfolgreich mit dem Konzertdiplom ab. An der gleichen
Hochschule erhielt sie Cembalo- und Generalbassunterricht von
Prof. Lars Ulrik Mortensen. Sie nahm an Interpretationskursen bei
Prof. Gerhard Weinberger teil. Solistisch trat sie unter anderem im
Hohen Dom zu Bamberg auf. Sie ist gefragte Kammermusikpartnerin und
wirkt regelmäßig bei verschiedenen Orchestern als Cembalistin und
Organistin mit. Diese Tätigkeit führte sie unter anderem zum SchleswigHolstein Musik-Festival, dem Rheingau Musikfestival und zu den
Europäischen Wochen Passau. Als Zusatzqualifikation hat sie 2007 an der
Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt das Betriebswirtschaftsstudium als Diplom-Kauffrau abgeschlossen. Für die Audi Sommerkonzerte konzipierte sie eine Kinderkonzertreihe.
Monika Weigert
erhielt ihren ersten Violinunterricht im Alter von
sieben Jahren. Sie ist mehrfache Preisträgerin
des Lions Club Kammermusikwettbewerbs
in Ingolstadt sowie Regional-, Landes- und
Bundespreisträgerin des Wettbewerbs Jugend
Musiziert. 2009 besuchte sie mit ihrem
Ensemble für Alte Musik als Stipendiatin des
Bayerischen Rundfunks einen KammermusikMeisterkurs in Tutzing. Sie nahm mehrfach an Sommerakademien für
Alte Musik in Neuburg und Düsseldorf teil. Dabei erhielt sie Unterricht
unter anderem bei Mary Utiger, Christine Schornsheim und Pauline
Nobes. Bei Projekten, unter anderem mit Alfredo Bernardini, Silvia
Schweinberger oder bei Opernprojekten mit der Theaterakademie oder
der Münchner Hofkapelle sammelte sie weitere Anregungen. Derzeit
studiert die junge Musikerin Barockvioline an der Musikhochschule
München bei Prof. Mary Utiger.
Christoph Well
wurde als 14. von 15 Kindern der Lehrersfamilie
Well 1959 in Günzlhofen geboren. Mir drei
Jahren trat er zum ersten Mal mit seinen Eltern
und Geschwistern öffentlich auf. Mit neun erhielt
er von seinem Bruder eine Trompete um es sich
selbst beizubringen und bei der Tanzlmusi mitzuspielen. Nach der Mittleren Reife studierte er
an der Musikhochschule München Trompete.
Mit 18 wurde er Solotrompeter bei den Münchner Philharmonikern.
Wegen einer Herzoperation gab er diese Stelle mit 21 Jahren auf und erlernte mit einem Stipendium von Maestro Sergiu Celibidache an der
Hochschule für Musik München Harfe. Vom 17. bis 52. Lebensjahr
spielte er mit seinen Brüdern Michael und Hans in der Biermösl Blosn.
Nach deren Auflösung gründete er mit Michael und Karl Well die
Formation „Wellbrüder aus’m Biermoos“, die zusammen mit den Wellküren als „Geschwister Well“ auftreten. Er veröffentlichte zahlreiche
Lieder- und Musikbücher, gestaltet für den BR eine Radio- und eine
80
S
Fernsehsendung, macht Filmmusik, liest in einem Programm mit dem
„Bäsle-Quartett“ Mozarts berühmte Bäsle-Briefe und ist als Musiker
von Danzig, Ebenried, Venedig, Ingolstadt bis Palermo unterwegs. Seine
musikalische Heimat ist die bairische Volksmusik, deren Weiterentwicklung und Lebendigkeit ihm ein großes Anliegen ist.
de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Well
Justus Willberg
studierte Alte Musik am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg, später Blockflöte in der
Meisterklasse von Walter van Hauwe und Paul
Leenhouts am Sweelinck Conservatorium Amsterdam. Er war Preisträger bei internationalen
Wettbewerben, so 1992 in Calw. Er wirkte mit bei
CD- und Rundfunkaufnahmen, so mit dem
Bayerischen Rundfunk und dem Niederländischem Rundfunk. Er pflegt eine internationale Konzerttätigkeit als
Solist sowie mit verschiedenen Kammermusikensembles, seit 2007 auch
als Organist im Bereich frühe Musik. Er wirkt als Dozent an der
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg sowie am Erlanger
Musikinstitut. Er ist Leiter der Weißenburger Musikschule.
Anna Zimre
studierte in der Vorbereitungsklasse des Landeskonservatoriums Vorarlberg (A) Violoncello bei
Penelope Gunter-Thalhammer und Klavier bei
Prof. Hans-Udo Kreuels. Seit 2012 studiert sie an
der Hochschule für Musik und Theater München
Historische Aufführungspraxis und Barockvioloncello bei Prof. Kristin von der Goltz und
Viola da Gamba bei Hartwig Groth. In Meisterkursen und Projekten arbeitete sie unter anderem mit Musikern und
Klangkörpern wie Alfredo Bernardini, Silvia Schweinberger, Paul Wåhlberg und der Hofkapelle München zusammen.
81
Die Orgel der Kirche Maria de Victoria
(erbaut 1986 von Georg Jann, restauriert 2006 bis 2008 von Orgelbau Kuhn)
I. Hauptwerk
Prinzipal
Rohrflöte
Praestant
Spitzflöte
Quinte
Oktave
Terz
Mixtur 3-4 f
Cymbel 2 f
Trompete
8’
8’
4’
4’
2 2/3’
2’
1 3/5’
1 1/3’
1/2’
8’
II. Hinterwerk
Gedackt
Dolcan
Rohrgedackt
Nasard
Prinzipal
Traversflöte
Terz
Quinte
Sifflöte
Oboe
8’
8’
4’
2 2/3’
2’
2’
1 3/5’
1 1/3’
1’
8’
Pedal
Subbass
Oktavbass
Gedecktbass
Choralbass
Posaune
Trompete
16’
8’
8’
4’
16’
8’
Glockenspiel, Zimbelstern, Rossignol und Raubvogel
Mechanische Spiel- und Registertraktur
Zwei Tremulanten
Stimmung nach Bach 1723
Vier Keilbälge, atmender Wind
82
Die Kirche Maria de Victoria
Geschichte
Dieses herrliche Rokoko-Bauwerk wurde von der marianischen
Studentenkongregation 1732 als ihr Gebetsraum in Auftrag gegeben und 1735 größtenteils fertiggestellt. Nachdem im Jahre 1800
die Ingolstädter Universität nach Landshut (später nach München) verlegt wurde, gelangte 1803 die Kirche in den Besitz der
Stadt Ingolstadt, die sie der 1612 gegründeten Bürgerkongregation
Maria de Victoria (Maria vom Sieg) zur Verfügung stellte. Daher erhielt die Kirche auch ihren Namen. Heute finden hier Kongregationsandachten, Hochzeiten, Schulgottesdienste sowie die
Orgelmatinee um Zwölf und Konzerte mit geistlicher Musik statt.
Fresko von Cosmas Damian Asam
Ihre Schönheit und Berühmtheit erhält die Kirche durch das ca.
520 Quadratmeter große Fresko von Cosmas Damian Asam von
1734. Es zählt zu den größten Fresken der Welt und ist auf einer
Flachdecke gemalt – innerhalb einer Rekordzeit von nur 6 Wochen. Thema des Freskos ist die Menschwerdung Gottes, die von
Gottvater inmitten einer Gloriole im hinteren Teil der Kirche ihren Ausgang nimmt. Er sendet den Strahl der Liebe aus, welcher
an einer Allegorie der Liebe Gottes reflektiert wird und zu Maria
im Zentrum des Freskos gelangt. Vom Strahl dieser Liebe getroffen empfängt sie Christus, den der Erzengel Gabriel verkündigt.
Von da aus gehen die Strahlen weiter zu den vier Erdteilen in den
Ecken des Raumes: Europa (vorne links), Asien (vorne rechts),
Amerika (hinten rechts) und Afrika.
Die faszinierende Perspektive – Fresko in Bewegung
Die Besonderheit des Freskos ist die Jung und Alt faszinierende
Perspektive Asams. Im Mittelgang ist wenige Meter vom Eingang
entfernt ein Kreis eingezeichnet, vom dem aus man die richtige
Perspektive für das gesamte Fresko hat, für Tempel, Maria, Paradiesbaum und die Türme im Hintergrund. Ein einziger Schritt
nach rechts oder links – und das Bild kippt zur Seite. Geht man
in der Kirche umher, werden sich Paradiesbaum und Pyramide
(Längsseiten), Elefant und Bogenschütze (Afrika), goldenes Schiff
(Amerika), Schatzkiste (Asien), Pegasus, Pallas Athene, Kurfürst
(Europa) und viele weitere Details drehen und verändern. Das
ganze Fresko gerät geradezu in Bewegung!
Marco Benini
83
Spenden für Instrumente
Aus den Spendengeldern der Konzertbesucher und mit der Unterstützung von weiteren Förderern, für die wir sehr herzlich danken,
konnten in den vergangenen Jahren wertvolle Instrumente beschafft werden, die nunmehr im Rahmen der Orgelmatineen und
liturgischen Feiern erklingen. 1995 wurde die Orgel auf der
Empore mit der finanziellen Hilfe eines Wohltäters erneuert.
1997 wurde ein historisches Regalinstrument, ein sogenanntes
”Apfelregal” rekonstruiert, 1998 konnte ein zweimanualiges
Cembalo in flämischer Bauweise aus der Werkstatt von Willem
Kroesbergen (Utrecht) angekauft werden, 2000 wurde ein einmanualiges Cembalo im italienischen Stil in der Werkstatt von Gianfranco Facchini (Lugo) fertiggestellt. 2006 wurde die Jann-Orgel
restauriert, 2007 eine neue Keilbalganlage eingerichtet. 2010
konnte die restaurierte Bittner-Orgel (1838) in der Spitalkirche
aufgestellt werden. All diese Investitionen dienen dazu, die
annähernd authentische Interpretation von Musik aus dem 17.
und 18. Jahrhundert zu ermöglichen.
Als neues Projekt wird die Restaurierung einer historischen, wohl
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Orgel
unterstützt, die aus der Filialkirche St. Peter und Paul in Asbach
stammt. In Asbach konnte das Instrument wegen der begrenzten
räumlichen Verhältnisse nicht verbleiben. So entstand durch einen
Kontakt von Franz Hauk mit Dr. Klaus Könner, dem Orgelsachverständigen im Landesamt für Denkmalpflege, München die
Idee, das Instrument in die Kapelle des Westfriedhofes in Ingolstadt zu transferieren. Das Gebäude stammt ebenfalls aus der
ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, eine Orgel ist dort derzeit nicht
vorhanden. Besonders in den Sommermonaten wird die Kirche
häufig für liturgische Feiern genutzt. Dieses Instrument ist mittlerweise fertig restauriert und soll im Frühsommer öffentlich
präsentiert werden.
Spenden können auf das
Konto der Stadt Ingolstadt, Nr. 927,
bei der Sparkasse Ingolstadt, BLZ 721 500 00,
überwiesen werden.
Bitte geben Sie als Kennwort an:
„Spende für Orgelmatinee“.
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Rekonstruktion – Historische Orgel
aus der kath. Filialkirche Petershausen-Asbach
St. Peter und Paul
Vorderansicht
Seitenansicht
Draufsicht
©: Orgelbau Klais, Bonn
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Abbildungen
Anna Schölß
1983 geboren in Ingolstadt
2003 Studium Kunstgeschichte, Theater-Film und
Medienwissenschaften Universität Wien
2004 Studium Bühnen-und Kostümbild bei Prof. Ezio Toffolutti,
Akademie der Bildenden Künste München
2006 Erasmus-Stipendium Malerei und Animation, Krakau (Polen)
2007 Free-Mover-Stipendium Malerei, Cuenca (Spanien)
2008 Studium Malerei und Grafik Klasse Prof. Peter Kogler
2010 Studium Malerei Klasse Prof. Jerry Zeniuk
2011 Diplom Akademie der Bildenden Künste München
Ausstellungen und Kooperationen im In- und Ausland, lebt und arbeitet
als freischaffende Künstlerin in München und Kochel am See
Anna Schölß beschreibt Ihre künstlerische Arbeit als „Angebot für intuitives
Sehen“. Von der abstrakten Farbmalerei und dem Interesse an Klang und
Raum ausgehend, entstehen in einem Spannungsfeld zwischen intuitiver
und konzeptioneller Herangehensweise großformatige abstrakte Malerei,
Objekte und raumgreifende szenographische Installationen. Mit ihrem
spartenübergreifenden und experimentellen Umgang mit Malerei, Musik
und Raum steht sie im direkten Austausch mit KünstlerInnen u.a. aus den
Bereichen Neue Musik und Zeitgenössischer Tanz. Nach langjähriger
musikalischer Ausbildung in Violine und Klavier in Ingolstadt spielen für
die Künstlerin gehörte Klänge eine wichtige Rolle als Inspirationsquelle für
ihre visuellen Kompositionen.
Kontakt: Anna Schölß, Franz-Marc-Str.30, 82431 Ried/Kochel am See
Tel. 0152/28 41 71 20, info@annaschoelss.de, www.annaschoelss.de
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Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr
Impressum
Konzeption, Redaktion, Texte
Dr. Franz Hauk, Marion Englhart unter Mitwirkung von Maria Mödl und
Michaela Mirlach-Geyer.
Herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Ingolstadt
Auf der Schanz 39, 85049 Ingolstadt, Tel. 0841/305-1815
kulturamt@ingolstadt.de
www.ingolstadt.de/kultur & freizeit
Satz und Layout: Reinhard Dorn
Gedruckt im Printservice Ingolstadt, Auflage: 4000 Stück
Wir danken
Der Sparkasse Ingolstadt für ihr ideelles und finanzielles Engagement.
Dem Istituto Italiano di Cultura, München
Den verehrten Besuchern für ihre Spenden.
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Kultur
Sparkasse Ingolstadt.
Gut für die Sinne.
Gut für Ingolstadt und die Region.
Kunst und Kultur sind für die gesellschaftliche Entwicklung entscheidend.
Sie fördern die Kreativität und die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem.
Die Sparkasse Ingolstadt fördert die Jazztage, das Theater Ingolstadt, Museen
und viele weitere Kulturprojekte.