S a m s t a g , 1 4 . Ju n i 2 0 1 4 GRAUBÜNDEN B ü n d n e r Ta g b l a tt 3 B L AT T S C H U S S In einer Agenturmeldung über die heissen Pfingsttage hiess es: «Die variablen Pfingsttage waren in diesm Jahr allerdings auch sehr spät angesetzt». Dieses «angesetzt» ist ein weiterer Beweis für Entchristlichung, denn Pfingsten werden nicht angesetzt, sondern sie sind seit Jesus Christus immer 50 Tage nach Ostern, gopferdeckel! Ein Mittel gegen das «Klumpenrisiko» Wintertourismus: Das Sport- und Kongresszentrum bringt auch in der Zwischensaison Gäste nach Arosa, so gestern die Delegiertenversammlung des Bündner Gewerbeverbandes. (FOTO MARCO HARTMANN) Gewerbe stellt sich auf härtere Zeiten ein Durch ein zunehmend KMU-feindliches Umfeld und negative Auswirkungen von Volksentscheiden sieht Urs Schädler das Gewerbe herausgefordert. Der Präsident des Bündner Gewerbeverbandes übte in Arosa aber auch Selbstkritik. V bauen. Es müsse im Kanton wieder Vertrauen aufgebaut werden: «Es braucht den politischen Konsens und Kompromiss. Und einstellen auf Veränderungen werden sich die Gewerbetreibenden müssen. «Wir haben Rückschläge zu verkraften, die unsere Fitness herausfordern», sagte Schädler. Sorge bereiten dem Gewerbepräsidenten die Zweitwohnungs- und Zwan- braucht werden», sagte Schädler. Diese Feststellung passte auch gut zur Verabschiedung von Regierungsrat Hansjörg Trachsel. Anhand eines Medienspiegels wurde die Amtszeit des scheidenden Volkswirtschaftsdirektors beleuchtet, wobei unschwer festgestellt werden konnte, dass die Leistungen von Regierungsrat Hansjörg Trachsel weitaus besser waren, als sein durch Negativschlagzeilen zum Sägewerk-Debakel, zum Nein zu Olympia und zur Ablehnung der Tourismusfinanzierung geprägtes öffentliches Image. Die vielfältige Verbandstätigkeit beleuchtete Direktor Jürg Michel. Vom 5. bis 9. November 2014 wird in der Stadthalle erneut die Berufsausstellung Fiutscher stattfinden. Ein Höhepunkt steht auch mit den Berufsmeisterschaften Swiss Skills in Bern bevor, wo in 70 Berufen um Titel gekämpft wird. Zufrieden zeigte sich Michel mit dem Ausgang der Wahlen: «Vier von fünf gewählte Mitglieder der Regierung und ziemlich genau die Hälfte der Mitglieder des neuen Grossen Rates hatte unsere Unterstützung; diese Erfolgsquote darf sich sehen lassen.» Innovationspreis für Men Juon KMU-Frauen sind das Rückgrat ▸ NOR B E RT WA S E R «Viele sind wohlhabend, andere träge und wieder andere beides geworden», stellte der Präsident des Bündner Gewerbeverbandes in seiner Eröffnungsansprache an der Delegiertenversammlung gestern in Arosa trocken fest. Noch schlimmer sei aber, dass viele der Meinung seien, dass alles so bleiben solle, wie es schon immer war. «Diese Verweigerung der Veränderungsprozesse ist ein Indiz dafür, dass es uns immer noch gut geht, dass wir zu viel Fett angesetzt haben», sagte Urs Schädler vor den Gewerblern und vielen Gästen aus Politik und Wirtschaft. derungspolitik oder auch die Ablehnung Olympischer Winterspiele im Kanton. «Die Mauern, die mit diesen Volksentscheiden aufgebaut wurden, werden wir hart zu spüren bekommen, ein einschneidender Arbeitsplatzabbau ist die Folge dieser rückwärtsgerichteten Entwicklung», stellte Schädler fest, ohne dabei aber in Resignation zu verfallen. Er stellte seine Ansprache unter den Titel «Der Wandel eröffnet auch Chancen.» Die Gewerbler rief er dazu auf, Brücken für die Zukunft zu Die Kraft der Schlagzeilen Verändert hat sich auch die Kommunikation. «Ich stelle fest, dass wir heute zu oft getrieben sind von einer unmittelbaren Entwicklung, die von den Medien aufgebauscht wird und letztlich von den politischen Partien in Form von Initiativen zu eigenen Propagandazwecken miss- Rückschläge verkraften Ziel des Innovationspreises des Bündner Gewerbeverbandes ist es, Erfindungsreichtum, Pioniergeist und Mut zu ungewöhnlichen Leistungen zu unterstützen. All dies vereinigt der diesjährige Preisträger Men Juon aus Scuol in geradezu beispielhafter Art und Weise. Er hat aus dem idyllisch gelegenen Hof seines Vaters in San Jon, oberhalb von Scuol, mit viel Herzblut und Beharrlichkeit einen Reitstall aufgebaut, der er 2004 mit einem Western Saloon erweiterte und laufend ausbaute. Bisher wurden in San Jon rund vier Millionen Franken investiert. Heute bietet Men Juon, der den Betrieb zusammen mit seiner Partnerin Brigitte Prohaska führt und von seinem Freund Reto Rauch beraten wird, in San Jon vielfältige Aktivitäten rund um die Pferde und 42 Gästebetten an und schaffte über ein Dutzend Arbeitsplätze. Das Anwesen bietet Stallungen für 40 eigene und 20 Pensionspferde. «Men Juon lässt nicht nur die Herzen der Pferdefreunde höher schlagen, sondern ist touristisch aus der Region nicht mehr wegzudenken», sagte Ausschussmitglied Roland Conrad in seiner Laudatio. (NW) Ehre, wem Ehre gebührt: Men Juon (oben) vom Reiterhof San Jon in Scuol hat den Innovationspreis des Bündner Gewerbeverbandes erhalten, Direktor Jürg Michel (l.) und Präsident Urs Schädler (r.) überraschten den abtretenden Regierungsrat Hansjörg Trachsel mit einer Presseschau. (NW) * Die Engadiner Silber-Biathletin Selina Gasparin hat sich im sibirischen Novosibirsk verheiratet, gewissermassen vom schweizerischen Sibirien direkt ins echte Sibirien. * Ein alter Bündner Lehrer sagte kürzlich: Früher mussten die Schüler nach den Ferien die Ballade von John Manyard «Die Schwalbe fliegt über die Eriesee» aufsagen. Jetzt fliegen sie in den Ferien zur oder zumindest über die Eriesee. * Die Aktion Graubünden bewegt ist noch lange nicht am Ziel. Nach der siebenstündigen Debatte des Grossen Rates sprach Kommissionspräsidentin Sandra Locher-Beguerel von einem Marathon. Ob die sportliche SP-Politikerin damit ihre Ratskollegen zu etwas mehr Sport animieren wollte? Sie selbst brauchte wohl nur die Hälfte dieser Zeit. * Das beste Mittel, den Ratsbetrieb zu beschleunigen, ist die Ansetzung einer attraktiven Veranstaltung im Anschluss an die Sitzung. Der Churer Gemeinderat war bei der Behandlung der Jahresrechnung noch nie so schnell wie nach der Ankündigung des Eröffnungstermins der WM-Arena durch Gemeinderatspräsident Dominik Infanger. * Effizienzsteigerung war auch an der Delegiertenversammlung des Gewerbeverbandes ein Thema. Auf die Wahl von Stimmenzählern wurde verzichtet und Direktor Jürg Michel holte mit der Kurzpräsentation der (positiven) Jahresrechnung glatt zehn Minuten Rückstand auf den Zeitplan auf. INSERAT In vielen Gewerbebetrieben sind die Frauen eine tragende Säule des Unternehmens. Mit dem Lehrgang für die KMU-Geschäftsfrau bietet der Bündner Gewerbeverband seit 1997 eine praxisnahe Ausbildung an. In Arosa durfte Kursleiterin Monika Losa den 18 Teilnehmerinnen des letzten Lehrgangs die verdienten KMU-Diplome der Stufe I überreichen. Die Vielfalt bezüglich Branchen und Talschaften zeigt, welch wertvolle Basisarbeit der Bündner Gewerbeverband hier leistet. Die erfolgreichen KMU-Frauen Patricia Bärtsch (Trimmis), Christa Bärtschi (Tamins), Anita Beeli (Valendas), Beatrice Foppa (Chur), Susanne Gartmann (Vals), Lara Hänny (Chur), Jolanda Hehli (Lantsch/Lenz), Claudia Jacobsson (Mels), Agnes Jenny (Andeer), Sabine Klöckl (Landquart), Natascha Koch-Korak (Pratteln), Pia-Maria Margiotta (Bever), Nicole Marx-Roffler (Zizers), Elisabeth Mc Donald-Dönz (Chur), Gerda Mutti-Caluori (Fürstenaubruck), Sonja Oehler (Arosa), Annika Palombo-Spongberg (Pontresina), Ursina Ragettli (Trin-Mulin). Shorley – für natürlich frische Energie Der erfrischende Durstlöscher aus 60 % Schweizer Apfelsaft und 40 % PassuggerMineralwasser. Mosterei Möhl AG, 9320 Arbon A p f e l s ä f t e Pretsch Fr. 1.90 18. annada, numer 113 GA 7007 Cuira Glindesdi, ils 16 da zercladur 2014 Foppa: Lorenz Alig da Pigniu nov deputà Mo per ina vusch ha Lorenz Alig (pld) gudagnà la lutga cunter Renatus Casutt (independent). Lavin en la magia da la musica Radund 230 scolars da musica en sa preschentads sin quatter plazzas ed en differentas furmaziuns. 5 9 LA VOUSCH DA SURMEIR Redacziun: Via comerciala 22, 7007 Cuira, tel. 081 920 07 10, fax 081 920 07 15 Premis per prestaziuns da sport excellentas ■ (anr/gns) En preschientscha da blera prominenza ha gì lieu a Cuira la terza notg da sport. Tar quella è vegnì surdà il titel sportist da l’onn 2014. L’onur dad esser quel ha Sandro Viletta, il victur olimpic en la cumbinaziun tar ils gieus olimpics a Sotschi. Sin il segund post han public e giuria elegì Binia FeltscherBeeli, la campiunessa mundiala da curling. Evelina Raselli, la ho- ckeyanera, ha er anc retschet in premi. Sportist grischun da quest onn tar ils giuvens è il biker da muntogna Andrin Beeli. Ses trenader e promotur Ignaz Arpagaus è vegnì tschernì sco trenader dal 2014. L’occurrenza è stada en tuttas modas e manieras in success cun il motto: vesair ed esser vesì. ➢ PAGINA 8 Dastgan sa legrar da lur premis: Binia Feltscher-Beeli, Sandro Viletta ed Evelina Raselli (da san.). FOTO G. N. STGIER Premi da l’Uniun da masterants per «Son Jon» ■ (anr/gns) Ad Arosa ha gì lieu la radunanza da delegads da l’Uniun grischuna d’artisanadi e mastergn. Urs Schädler, il president da l’uniun, ha betg mo chattà mo bun pleds per impressaris e patruns. El ha ditg che blers sajan anc adina memia bainstants. L’impressari da Cuira è er da l’opiniun che damain le- schas, iniziativas, allianzas e restricziuns fissan segir da beneventar. Il premi d’innovaziun 2014 ha retschet Men Juon, il pur da Scuol che maina dapi intgins onn cun success il bain puril «Son Jon». In bain puril cun 60 chavals, in restaurant e 42 letgs per giasts. ➢ PAGINA 11 Roland Conrad (dretg) ha surdà il premi d’innovaziun a Men Juon (amez), FOTO G. N. STGIER il pur dal bain, ed a Reto Rauch, ses cussegliader. 10025 9 771424 749004 Servetsch d’abunents e da distribuziun: tel. 0844 226 226 mail: abo@somedia.ch Undrà – engrazià – beneventà Radunonza generala da la SRG.R a Trun DA MARTIN CABALZAR ■ En occasiun da sia radunanza annuala ha la SRG.R, la societad purtadra da RTR, onurà il publicist Iso Camartin cun il «Premi SRG.R». A Trun ha la societad però era prendì cumià da Mariano Tschuor, il directur partent dad RTR e beneventà la nova directura Ladina Heimgartner. Per l’emprima giada insumma en sia istorgia dapi il 1945 ha la SRG.R, presidiada actualmain d’Oscar Knapp salvà quest onn sia radunanza a Trun. Suenter avair deliberà speditivamain las tractandas statutaras è il publicist ed autur Iso Camartin vegnì undrà cun il «Premi SRG.R». La distincziun è vegnida surdada ad el per sia «lavur excellenta ed extraordinaria sco autur, publicist ed intermediatur da la litteratura e cultura rumantscha e per ses engaschi per il rumantsch». En ses pled d’engraziament ha Iso Camartin discurrì però er dals dilemmas che tals premis portian als premiads, perquai ch’i dettia era dubis sch’ins haja ussa propi merità il premi u betg. Dapi favrer 2014 è enconu- Per la proxima generaziun ■ (anr/abc) Sonda ei la populaziun dallas treis vischnauncas Medel, Tujetsch e Mustér s’entupada el center dil vitg da Mustér. Leu ha la fiasta d’inauguraziun dalla casa da tgira Sursassiala giu liug. Quella ei stada cumbinada cun in di dallas portas aviartas. Pign e grond ha giu caschun da visitar la casa. Sco quei ch’il president dalla fundaziun casa da tgira Sursassiala, Duri Huonder, ha declarau en siu beinvegni, vegn igl object ad ademplir sia incarica per la proxima generaziun. En vesta allas midadas ella sparta dil sanitaresser cantunal fuvan las treis vischnauncas stadas sfurzadas da reponderar lur strategia dallas casas da vegls e da tgira. La Casa da tgira Sursassiala, situada sper halla Cons, scola, biblioteca e baselgia, porscha 58 letgs. Il president dalla cumissiun da baghegiar, Dumeni Columberg, ha repassau en siu plaid festiv fatgs e schabetgs che han menau al project ch’ei ussa realisaus e che ha custau varga 23 milliuns francs. Da quella summa ha il cantun garantiu 8,75 milliuns francs. ➢ PAGINA 3 Il publicist Iso Camartin ed il directur partent da RTR Mariano Tschuor èn stads en il center da la radunanza annuala da SRG.R a Trun. FOTO A. BEELI schent che Mariano Tschuor vegn a bandunar RTR e surpigliar ina nova incumbensa en la direcziun generala da la SRG SSR a Berna. El è stà engaschà ils davos 11 onns en diversas funcziuns directivas tar RTR, ils davos 5 onns sco directur. Il cusseglier naziunal Mar- tin Candinas ha ludà Mariano Tschuor sco excellent organisatur e represchentant dals interess dad RTR, tant en contact direct cun la populaziun en las valladas grischunas sco er a Berna cun ils represchentants politics. «Mariano Tschuor ha dà schlantsch al svi- lup dad RTR», uschia Martin Candinas. La nova directura Ladina Heimgartner ha sincerà ch’ella na sa sentia «betg sco attatgadra u defensura tar RTR, mabain plitost sco trenadra». ➢ PAGINA 2 Vinavon en secunda ligia Schluein Glion damogna Domat 4:0 ■ (anr/gv) Malgrad che Schluein Glion ha schau nudar ella runda da primavera il secund bia puncts dallas 12 equipas en gruppa 1 da secunda ligia ha l’equipa d’Urs Casutt stuiu batter tochen la davosa secunda encunter la relegaziun. Il success dad ier encunter Domat ei denton in mussament che l’emprema da Schluein Glion ha siu plaz en secunda ligia. El davos giug ha Schluein Glion gudignau 4:0 cun gols da Luca Vinzens, da Ramon Derungs e dus da Carlo Bearth. Aunc dapli fuss stau pusseivel. Domat ei stau sulet ellas empremas minutas pli activs, silsuenter ha Schluein Glion surpriu il dictat dil giug. Cunquei che Schaan ha era gudignau il davos giug da campiunadi ha Schlu- ein Glion duvrau urgentamein ils treis puncts e finescha igl emprem campiunadi en secunda ligia sil dieschavel rang cun sulet tschun puncts pli pauc che Steinach sil tschunavel plaz. Sco il trenader ha detg ier resta il tschep da sia equipa era pil proxim campiunadi ensemen. ➢ PAGINA 7 Schluein Glion ha giugau ina excellenta runda da primavera e resta vinavon en secunda ligia. FOTO G. VENZIN Region wiRtschaft Die SüDoStSchweiz | SAMStAG, 14. JUnI 2014 13 Gewerbe befürchtet Arbeitsplatzabbau Der Kurswechsel in der Zweitwohnungs- und Zuwanderungspolitik und das Nein zu Olympia wird für Graubünden unangenehme Folgen haben: Der Bündner Gewerbeverband erwartet einen «einschneidenden Arbeitsplatzabbau». Von Dario Morandi Arosa. – Er wolle nicht jammern, stellte Urs Schädler gleich zu Beginn der Delegiertenversammlung des Bündner Gewerbeverbandes klar. Im Aroser Kongresszentrum sprach er gestern aber dennoch ziemlich unangenehme Themen an. So etwa jenes über die negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Einwanderungs- und Zweitwohnungsinitiative sowie der Absage der Bündnerinnen und Bündner an Olympische Winterspiele in Graubünden – traumatische Erlebnisse für Exponenten der Bündner Wirtschaft. Brücken für die Zukunft bauen Die Mauern, die man mit diesen Volksentscheiden aufgebaut habe, werde das Gewerbe «hart zu spüren bekommen». Die einzelnen Branchen müssten mit Rückschlägen rechnen. Die Folge dieser «rückwärtsgerichteten Entwicklung ist ein einschneidender Arbeitsplatzabbau», prognostizierte Schädler. In diesem Umfeld ist das Gewerbe gemäss seinen Worten stark gefordert: «Brücken für die Zukunft zu bauen, um in unserem Kanton auch weiterhin Arbeitsplätze und eine gute Beschäftigung bieten zu können.» Dazu gehört nach Ansicht der Gewerblerinnen und Gewerbler auch ein moderates Steuerklima. Für weitere Steuererleichterungen bestehe «nach wie vor Spielraum», glaubt der Verbandschef. Auch Unangenehmes thematisiert: Gewerbeverbandspräsident Urs Schädler spricht an der Delegiertenversammlung in Arosa Klartext. allerdings den politischen Kompromiss und nicht zuletzt eine gemeinsame Strategie, um die Entwicklung in die gewünschte Richtung zu lenken. Denn die volkswirtschaftlichen Chancen des Kantons Graubünden seien nach wie vor intakt. Offenbar unzufrieden sind die Gewerbler mit ihren Interessensvertreter in der Politik. Darauf kam Verbandsdirektor Jürg Michel zu spre- chen. Bei der Strategieanalyse der Jahre 2010 bis 2014 seien die Dachverbände der Bündner Wirtschaft zum Schluss gekommen, «dass in der Zusammenarbeit mit der Gewerbegruppe des Grossen Rates noch Verbesserungspotenzial liegt», sagte Michel. Aus diesem Grund werde man mit der Gruppe noch im Laufe dieses Jahres eine Aussprache durchführen «und zusammen mit den anderen Ver- te-Programm der Wirtschaftsverbände unterschrieben hätten. Danach seien vier Regierungsräte und 59 Parlamentsmitglieder, die der Wirtschaft nahe ständen, gewählt worden, so Michel. Diese Erfolgsquote dürfte sich sehen lassen, meinte er. «Zumal die Gewählten nicht nur aus der Wirtschaftsmetropole stammen, sondern in allen Regionen des Kantons vertreten sind.» Innovationspreis für Men Juon Nur scheinbarer Wohlstand Schädler übte aber auch Kritik in eigener Sache:Viele Unternehmer seien wohlhabend und träge geworden und würden sich den laufenden Veränderungsprozessen verschliessen. «Es geht uns immer noch gut, und wir haben vielleicht auch zu viel Fett angesetzt.» Für den Präsidenten befindet sich Graubünden jedoch «nur in einem scheinbarenWohlstand, der in Tat und Wahrheit auf einem unsoliden Grund basiert». Deshalb rief er die Delegierten auf, Veränderung als Chance zu nutzen. Dafür brauche es bänden neu aufstellen», kündigte Michel weiter an. Die neue Gruppe, welche sich nach den Wahlen gebildet habe, dürfe sich aber sehen lassen. Michel zeigte sich gleichzeitig zufrieden mit dem Resultat der Regierungsrats- und Parlamentswahlen vom 18. Mai. Die Dachorganisationen der BündnerWirtschaft hätten bei den Wahlen 87 Grossrätinnen und Grossräte unterstützt, die das Sieben-Punk- Bilder Marco Hartmann Als Platzanweiser tätig: Verbandsdirektor Jürg Michel (rechts) zeigt dem Aroser Gemeindepräsident Lorenzo «Lolo» Schmid, wo er sich hinsetzen darf. Der Träger des Innovationspreises 2014 des Bündner Gewerbeverbandes heisst Men Juon. Er wurde gestern in Arosa von Vorstandsmitglied Roland Conrad für den Aufbau und den Betrieb des Reitstalles San Jon in Scuol ausgezeichnet. Die Institution lasse nicht nur die Herzen der Pferdefreunde höher schlagen. Sie sei auch in touristischer Hinsicht nicht mehr aus der Region wegzudenken. Aus einem kleinen Bauernhof sei in 30 Jahren ein Anwesen mit Stallungen für 40 eigene und 20 Pensionspferde entstanden, sagte Conrad. Aber nicht nur das: Mit grossem Einsatz habe Juon dem Reitstall einen Restaurationsbetrieb mit Westernsaloon sowie eine Unterkunft mit 42 Gästebetten angegliedert. Ausserdem organisiert der Preisträger Reitlektionen, Trekkingtouren, Kinderreitlager, Horsemanship-Kurse oder Outdoor-Seminare für Manager. Kurzum: Juon habe seinen Landwirtschaftsbetrieb innovativ in eine «touristisch genutzte Oase» umgewandelt, führte Conrad weiter aus. Der Gewerbeverband honoriert mit dem jährlich vergebenen Innovationspreis «Erfindungsreichtum, Pioniergeist oder Mut zu ungewöhnlichen Leistungen», wie es heisst. Weitere Kriterien sind «beispielhafte Leistungen bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen». (mo) InSerAt Jetzt Arbeitsmarkt checken! Mobileoptimiert - keine App nötig! facebook.com/Suedostschweizjobs
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